Bequia – Port Elisabeth

Fr., 06.Mai 16, Bequia/Port Elisabeth, Tag 706, 6.496 sm von HH

Port Elisabeth ist ein Ort nach unserem Geschmack.
So stellen wir uns die Karibik vor: bunte Häuser, die Menschen total relaxt, alle schalten einen Gang runter. Alle sind fröhlich und freundlich.

Klar, ist es hier auch touristisch. Allerdings so unmerklich, dass sich das auf eine Touristen-Info und ein paar Souvenir-Shops beschränkt.
Der Rest ist echt.
Die Hähnchenteile und Schweineschwänze werden nicht für Touristen gegrillt, sondern die Einheimischen holen sich mittags so ein Häppchen. Es duftet köstlich.
Nur die Styropor-Packungen, die zum Teil achtlos weg geworfen werden, nerven.

Es wimmelt nur so von Obst- und Gemüseständen mit guter Qualität.
Die Supermärkte sind eine Klasse für sich. Frische Sachen sucht man vergeblich.
Die Auswahl an „Milchprodukten“ passt auf eine DIN A4 Seite und beschränkt sich überwiegend auf Margarine.
In feinster Schul-Mädchen-Schrift klärt ein Zettel über Preise und Inhalt auf.
Der Rest ist Dosenfutter, gefrorenes Hack und Hühnchen.

Neben einem Platzhirschen-Supermarkt gibt es noch Dutzende Mini-Shops, die alle das gleiche verkaufen: Nudeln, Ketchup, Bier und Toilettenpapier.
Beim Bäcker hängt am Eingang ein Regal mit gebrauchten Schuhen. :mrgreen:

Neben den drolligen Mini-Shops gibt es drei ‚Marine-Zubehör-Läden‘.
Abenteuerlich!
In einer der Buden stehen überall leere Flaschen herum. In Kartons und Fässer gestopft. Ringsum, zwischen Tampen und echten Ersatzteilen, stehen Pullen.
Zuerst glauben wir an ein geheimes getrunkene-Flaschen-Entsorgungs-Lager der, im Laden lungernden, Jungs.

Nach dem Besuch eines weiteren Ladens sehen wir, dass diese Flaschen für Gefahrgut benötigt werden. Batteriesäure, Epoxi und Aceton wird in gebrauchten Wein- und Schnaps-Flaschen angeboten. :shock:

Dagegen steht ein großartiger Service für alle Besitzer eines Johnson-Außenborders.
Sämtliche Detail-Teile-Hefte, wahrscheinlich aller je hergestellten Motoren, sind fein säuberlich ausgestellt.
Reichlich oft durchgeblättert, wie die schmuddeligen Seiten zeigen.

Überall wird improvisiert, vieles ist sympathisch unfertig.
Das meiste ist etwas angefleddert, abgeschubbert und angegammelt.
Nicht so schöne Teile werden einfach mit Farbe übertüncht. :-) Ich mag das.
Dieser unfertige Charme vermittelt mir immer eine Leichtigkeit des Seins.
Bitte nicht zu viel Perfektion, Regeln, Normen.

Der Müllplatz hingegen ist gruselig.
In ein gemautes Häuschen wirft jeder seinen Unrat.
Es ist nicht so sehr gruselig für den Hineinwerfer, sondern für die armen Kerle, die den Dreck aus dem Häuschen mit Händen und ein paar Forken wieder raus kratzen müssen.

Der Friedhof wird gerade von einem hübsch blühenden Unkraut-Ranker erobert. Praktischerweise dient er den Ziegen als Weideplatz.
Die sind nicht etwa zufällig dort, weil ausgebüxt. Nein, die wurden dort fein säuberlich angepflogt. Klasse!
Entspricht allerdings nicht den üblichen Konventionen. ;-)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.