Tag 5 – Anker-Stopp im Essequibo-Delta

Fr., 9.Sep.16, Atlantik, Tag 832, 7.049 sm von HH Das Unwetter, was uns gestern die Hucke vollgehauen hat, verzieht sich dann doch irgendwann. Zurueck bleibt Flaute. Kein einziger Windhauch treibt uns voran. Saemtlicher Wind ist von dieser Unwetter-Zelle weggesogen worden. Wir schmeissen den Motor an und hoffen auf Besserung. Wenigstens das Angel-Glueck wohnt an Bord und beschert uns einen Caripe, auch Tuny Fish genannt. Das Fleisch ist dem Thun sehr aehnlich und wird zu Fisch-Curry verarbeitet. Yummi! Das reicht in jedem Fall wieder fuer zwei Tage. Leider haelt die Flaute bis heute Mittag an. Das bedeutet, 24 Stunden am Stueck droehnt der Motor. Wenn ich etwas noch ’schlimmer‘ als segeln finde, dann ist es motoren. ;-) 452 sm liegen nun hinter uns als wir vormittags den Essequibo erreichen. Am Essequibo, einem der groessten Fluesse Guyanas, liegt 45 sm flussaufwaerts unser erstes Rally-Etappen-Ziel: Bartica. Wir kommen drei, vier Stunden zu spaet im riesigen Fluss-Delta an, um noch heute Bartica zu erreichen. Im Dunkeln wollen wir auf keinen Fall im Wirrwarr dieses Flusses verloren gehen. Zudem steht die Stroemung nachmittags gegen uns. Also verholen wir uns ein paar Meilen den Essequibo hoch bis die ersten Flussinseln beginnen. Der Essequibo ist ein wahres Labyrinth aus Kanaelen, Inseln, Inselchen und Untiefen. Je weiter man vordringt, desto enger und verschlungener wird der Weg. Jetzt liegen wir an einem der abgefahrensten Ankerplaetze, die wir je hatten. Vor einer Fluss-Insel, Tiger-Island, mit offenem Blick aufs schlammige Fluss-Delta und einem Traum-Strand, wie selten gesehen. Nach wie vor geht kein Windhauch und es ist totenstill. Nur ein paar Vogelrufe dringen aus den Palmen- und Buschwerk zu uns rueber. Libellen umkreisen uns. Eine perfekte Idylle. An Land duerfen wir nicht, da wir noch nicht in Guyana einklariert haben. Es wird im Revierfuehrer dringend abgeraten dagegen zu handeln. Somit geniessen wir den Blick und die himmlische Ruhe nach dem ganzen Motor-Krach. Morgen mit dem ersten Niedrigwasser geht es um 5:00 Uhr weiter. Dann werden wir mit der Stroemung wohl am Nachmittag Bartica erreichen. Unsere Mitstreiter, die Worlddancer, haben wir aus den Augen verloren. In der Nacht hatte sie knapp 20 sm Vorsprung vor uns und ist dann von der AIS-Anzeige verschwunden. Auch ein verabredeter Funkkontakt konnte nicht hergestellt werden. Bislang ist hinter uns ist kein weiterer Teilnehmer der Rally aufgetaucht. Wir vermuten grad ganz verzweifelt, dass wir das Schlusslicht dieser Regatta sind. :sad:

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