Er haette tot sein koennen

Di., 13.Sep.16, Guyana-Hurakabra, Tag 836, 7.092 sm von HH Mit dem Kauf unseres neuen Aussenborders wurde ein kleines rotes Spiralband mitgeliefert. Beim Ueberbordfallen sorgt die kleine Spirale fuer ein Notaus des Motors. Zumindest dann, wenn Motor und Fahrer durch die Spirale miteinander verbunden sind. :mrgreen: Dieses Band faellt bei Achim in die Kategorie ‚ueberfluessiger Sicherheits-Firlefanz‘. Ich muss mich korrigieren: fiel in diese Kategorie! Das ist unwiderruflich vorbei. Der Skipper hat eine Nahtot-Erfahrung hinter sich und wird in Zukunft immer brav die Spirale benutzen. Achim ist alleine unterwegs als er mit Vollspeed an Heike und Herwig auf der Worddancer vorbei rast. Drei kraeftige Wellen von einem anderen Boot erzeugt, kommen ihm entgegen. Heike sieht Achim und die drei Wellen kommen. Welle eins meistert er mit Bravour. Er gibt weiter Gas. Welle zwei schlaegt ihm die Pinne aus der Hand. Welle drei katapultiert ihn aus dem Dinghy. Durch Welle Nummero zwei vom Weg abgelenkt, nimmt das unkontrollierte Dinghy Kurs auf die Breitseite der Worlddancer. Achims Abflug endet an deren Bordwand, mit dem Kopf voran. Das Dinghy schrammt ebenfalls die Bordwand. Achim sieht den Rumpf des Dinghys ueber sich, denkt nur an den sich drehenden Propeller und versucht so lange unter Wasser zu bleiben, wie moeglich. Rick und Davide, die alles beobachten, denken nur: „ach Du Scheisse, der kommt ja gar nicht wieder hoch…“ Das herrenlose Dinghy wird durch die Worlddancer abgefaelscht und dreht nun mit Highspeed wie eine Furie wildgewordene Kreise im Ankerfeld. Laut ‚Hilfe, Hilfe‘ rufend rettet Achim sich schwimmend zur Badeplattform der Worddancer. Er wird von Herwig gerettet. Nicht ohne Achim ganz fuerchterlich den Daumen zu quetschen. Nebensache. Das Dinghy dreht weiter Kreise. Als Herwig todesmutig in sein Dinghy springt, um das unsere einzufangen, kann er sich nur mit Not auf die Worlddancer zurueck retten. Unser Biest rammt sein Dinghy, nimmt erneut Fahrt auf und duest wie ein Irrwisch weiter. Kalle, der grade des Weges kommt, versucht ebenfalls sein Glueck die Furie zu fangen. Vergeblich. Als unser Dinghy droht ihn zu versenken, nimmt er Reissaus. Ein zweiter Versuch von ihm scheitert knapp. Ein Riss in seinem drei Wochen alten Dinghy Cover ist die Belohnung. :shock: Jetzt eilt Davide zur Hilfe. Ihm gelingt es beim zweiten Versuch, sich auf unsere Wulst zu stuerzen und er bekommt die Notaus-Spirale zufassen. Jetzt ist Ruhe. Seine Belohnung sind ein defekter Propeller am (das stimmt wirklich) nagelneuen Aussenborder und eine Macke im ebenfalls auf Jungfernfahrt befindlichem PVC-Dinghy. Au weia, das wird teuer fuer Achim. Die Wunden sind geleckt sind und die zittrigen Knie verschwunden. Alle sind erleichtet und froh. Wenn Achim von dem Propeller geschreddert worden waere, haetten wir ihn in der trueben Fluss-Bruehe und bei mindestens einem Knoten Dauerstroemung wohl nie wieder gefunden. Eine Zeitlang haette man vielleicht noch einer Blutspur folgen koennen. ;-) Er haette tot sein koennen… Was dann folgt, kann nur noch liebevoller Spott sein. Keine Fahrt von Achim durchs Ankerfeld, bei der nicht jemand eine rote Spirale in die Hoehe haelt. :mrgreen:

4 Gedanken zu „Er haette tot sein koennen

  1. Michael

    Bine, hast Du ein Video gemacht? ;-)
    Das hört sich so an, als wäre der Vorfall exakt das was das Fernsehen für „Pleiten, Pech und Pannen“ sucht und hätte das Potenzial für Millionen Klicks auf Youtube…

    Bow, da hat Joschi wohl wirklich Schwein gehabt.

    Beste Grüße an den Unglücksfahrer.
    Michael

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  2. Hansueli

    Salü miteinander
    auch wenn man bei deiner Beschreibung tränen lacht, ist es doch sehr gut gab es keine Verletzten oder gar Tote.
    Einen lieben Gruss an Herwig, ihn lernten wir in Hamburg am Seminar Medizin an Bord kennen. Eben, er brauchte seine dort erworbenen Fähigkeiten zum Glück nicht anwenden.
    Wir sind inzwischen zurück auf dem europäischen Kontinent in Cherbourg. Hier entsteht ein neues Boot für uns, aus dem gleichen Haus wie Worlddancer, eine Garcia. Nächsten Sommer geht es damit weiter Richtung Süden.
    Lieber Gruss Hansueli

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  3. Jürgen

    Ja, das ist doch ein Klassiker. Joschi, der sonst ja eher ein nennen wir es vorsichtiger ist, haut dann doch wieder einen richtig zum Lachen raus. Ich nenne hier nur Toaster oder sylvester Laterne.
    Zum Glück nicht viel kaputt gegangen und ein Lacher für die Ewigkeit

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