Tag 1 – Gefangen im Netz

Di., 20.Sep.16, Atlantik, Tag 843, 7.161 sm von HH Um 6:00 Uhr starten die verbliebenen elf Yachten der Nereid’s Rally zur zweiten Etappe. Es liegen 25 sm Motorstrecke vor uns, bevor wir Segel setzen koennen. Diese Meilen muessen bei Hochwasser ueberbrueckt werden. Die Muendung des Essequibo ist so versandet, dass die Yachten mit zwei Meter Tiefgang und mehr drohen stecken zu bleiben. Zunaechst zuckeln wir am Schnuerli-Band hinter einander her. Durch unterschiedliche Marschfahrt zieht sich das Feld in die Laenge und Breite. Auf unserem AIS sehen wir die ‚Blue Sun‘ mit null Knoten Fahrt vor sich hin duempeln. Wir denken uns nichts boeses dabei. Nahe bei gesellen sich noch drei weitere Schiffe dazu. Noch immer kommen wir nicht auf die Idee, dass die ‚Blue Sun‘ festsitzt. Erst als wir naeher ruecken, sehen wir das Treibnetz und schnell ist die Situation klar. ‚Blue Sun‘ ist gefangen wie ein Fisch. Auf der ‚Nautilus‘ ist Ian schon in Tauch-Ausruestung grade dabei ins Wasser zu springen und zur ‚Blue Sun‘ zu schwimmen. Zum Glueck haben wir nur einen Hauch von Wind, keine Welle. Allerdings ist das Wasser schlammig, keine Sicht und zwei Knoten Stroemung rauschen unter der ‚Blue Sun‘ vorbei. Kein ungefaehrlicher Tauchgang an einem Netz ohne Sicht. Mit vier Yachten bleiben wir in der Naehe als Sicherungsboote. Nach 45 Minuten hat Ian es geschafft: ‚Blue Sun‘ ist wieder frei. Allerdings haengt noch ein Tampen mit einem Teil des Netzes um den Propeller. ‚Blue Sun‘ ist nicht manoevrierfaehig. Die riesige ‚Atla‘ (ein 64 Fuss Schlachtschiff) nimmt ‚Blue Sun‘ in Schlepp. Eine Stunde Zeit haben wir verloren. Es ist jetzt wichtig, dass wir alle schnell aus dem Flachwasser kommen, wollen wir nicht zwoelf Stunden aufs naechste Hochwasser warten. Im Konvoi ruecken wir ins tiefe Wasser vor. Hier gibt es jetzt weder Stell- noch Teibnetze, so dass wir uns in der Stroemung auf den Atlantik druecken lassen koennen. Ian geht erneut ins Wasser. Erfolgreich saegt er den Rest des Netzes vom Propeller. Stefanie beobachtet besorgt, ob sie Blasen aufsteigen sieht. Ihren Mann im trueben Wasser zu auszumachen, ist unmoeglich. UEber Funk gibt die ‚Blue Sun‘ Meldung: sie hoeren ihn arbeiten. Nach 20 anstrengenden Minuten ist es geschafft: ‚Blue Sun‘ ist von den Resten befreit. Ian wird von seiner Stefanie wieder eingesammelt, die Schleppleine geloest. Der Trupp loest sich auf. Ein wenig Wind hat sich nun auch eingestellt, dass wir Segel setzten koennen. Sechs Stunden spaeter ist das Feld bereits weit auseinander gezogen. Der Teil der Gruppe, der nicht bei der ‚Blue Sun‘ gewartet hat, ist auf und davon. Aber auch unsere Gruppe driftet auseinander. Wir sind noch in Funkkontakt-Reichweite und koennen einige sehen. Aber irgendwie hinkt Atanga schon jetzt hinter her. Tracker fuer unsere Route und die der anderen: share.findmespot.com/shared/faces/viewspots.jsp?glId=0n27oRarnetMoglfIvUVxj6eankyKBgNA

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