Von Bäumen und Haaren

Fr, 24.Feb.17, Mexiko/Oaxaca, Tag 1.000 9.937 sm von HH

Die Landschaft um Oaxaca ist nicht sehr reizvoll. Zumindest nicht um diese Jahreszeit.
Alles ist verdorrt. Wir sind mitten in der Trockenzeit in einer Region, die sowieso schon nicht mit viel Niederschlag gesegnet ist.
Die Hochebene ist flach und etwas langweilig.

Somit sparen wir uns Ausflüge in die nähere Umgebung.
Nur nach Tule wollen wir. Dort steht der dickste Baum der Welt.
Der Stammdurchmesser beträgt 14 Meter. Es handelt sich um eine Sumpfzypresse.
Paradox, ausgerechnet in dieser trockenen Gegend eine Sumpfzypresse. ;-)

Ewige Nörgler haben die mehreren Stämme zum Anlass genommen, zu bezweifeln, dass es sich nur um einen Baum handelt.
Nun soll es aber genetische Untersuchungen gegeben haben, die beweisen, jawohl, alles eine Pflanze. Der Baum von Tule ist der Dickste.

Ob einer oder mehrere Bäume, spielt keine Rolle, der Riese scheint die Kirche neben sich gradezu zu verschlingen.

 

In Oaxaca kommen wir beim Schlendern durch die Straßen an einem Friseur vorbei.
Meine Haare sind seit der singenden Friseurin von Curacao eine einzige Katastrophe.
Der Salon ohne Tür (so sind sie alle) gefällt mir, weil ich nett angelächelt und angesprochen werde. Spontan sage ich zu.
Der gute Eindruck setzt sich fort, als die Senorita auf einem Plakat mit diversen Frisuren auf die richtige zeigt.

Ich hätte es besser wissen müssen. :shock:
Schließlich haben 98 Prozent aller Mexikanerinnen langes Haar. Meistens Zöpfe. Oder Pferdeschwanz. Selten Kurzhaarfrisuren, niemals einen Bob.

Das erste Mal werde ich stutzig als sie immer wieder zum Foto hinüber schielt beim Schneiden. Aber im Nacken fühlt sich alles noch ganz gut an. Ich atme auf.
Dass sie zwischendurch einfach schneidet ohne die Strähnen zwischen die Finger zu nehmen, fällt mir wohl auf, aber soll mich nicht beunruhigen. Mexikanische Technik.

Achim, der die Umgebung nach interessanteren Läden absucht, kommt grade zurück als sie fast ‚fertig‘ ist.
Er greift ein! Soll man es glauben….wie schlimm muss ich bitte aussehen, wenn ein Mann sagt: „halt, so kann das nicht bleiben“.
Sie holt einen Spiegel…. :cry: …..ich habe am Hinterkopf eine Pisspott-Frisur. :cry: :cry:

Gemeinsam (wie absurd kann bitte das Leben sein :lol: ) erklären wir ihr, dass sie es etwas stufig schneiden muss. Sie versteht und sie macht es richtig.
Achim zeigt mir Daumen nach oben.

Auch an den Seiten bessert sie nach. Zu 50% mit Erfolg. Rechts alles gut, links voller Griff ins Klo. Diese Seite gerät viel kürzer. Es sieht aus als hätte eine Maus meine Haare abgefressen.
Oder ein schwerer Unfall. Ich bin am Ende.
Keine Ahnung wo und wann ich das nach bessern lassen kann. Alle Friseur-Salons sehen so aus wie meiner.

Eins darf man allerdings nicht behaupten, dass ich Geld zum Fenster hinaus geworfen
hätte. :mrgreen:
Mein neuer asymmetrischer (ich hasse es) Haarschnitt hat mich grade mal 2,00 EUR gekostet. Da kann man doch nun wirklich nicht meckern. ;-)
Value for Money.

2 Gedanken zu „Von Bäumen und Haaren

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