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House Sitting auf dem Land

Fr.,26.Aug. 22, Neuseeland/Waikaraka, Tag 3009, 24.696 sm von HH

Um dem Heizlüfter an Bord und dem täglichen zwanzig-maligen Leiter-rauf-Leiter-runter zu entkommen, ziehen wir um. Ich habe uns etwas außerhalb von Whangarei ein Haus Sitting nur mit Katze ausgesucht. Zum einen sind Katzen unsere Freunde, zum andern hat man wenige Verpflichtungen. Zola ist Freigängerin und im Grunde werden wir nur als ihre Dosenöffner benötigt.
Die zierliche Katzendame ist extrem zutraulich, leider wenig verspielt, aber ein absolutes Schoßtier. Kaum sitzen wir auf dem Sofa, steht sie zur Stelle. Hüpf, und sie liegt zusammengerollt auf dem Schoß. Egal wo, egal wer.

Schmusekatze Zola

Das Haus befindet sich direkt am Hatea River, etwas ländlich gelegen und nicht weit entfernt von den schönsten Wanderungen in der Umgebung von Whangarei. Wir beginnen mit dem ‚Lions Head Track‘. Laut Routen-Beschreibung geht es steil bis auf 350 Meter hoch. „Medium“, behauptet die App ‚All Trails‘. In der Beschreibung fehlt, dass es so steil ist, dass die Höhenmeter fast ausschließlich über Stufen zu überwinden sind.

Irgendein Witzbold hat jede hundertste Stufe beschriftet. Bei 400 fangen wir an zu rechnen: Die ersten hundert Höhenmeter gab es geschenkt. Über eine Rinderwiese ging es gemäßigt steil voran bis zur ersten Treppe. Wenn jetzt also noch 250 Meter fehlen und  vier bis fünf Stufen auf einen Höhenmeter kommen (die Stufen sind etwas zu hoch, um als komfortabel durchzugehen – die meisten haben über 20 cm), bedeutet das in Summe ja über tausend Stufen! Au weia.

Die ersten hundert Höhenmeter geht es einfach über eine Weide

Letzte Aussicht bevor die Wolken kommen

Na- wer schnauft denn da auf Stufe 500?

Nur wenige Abschnitte sind ohne Steigung – und vor allem ohne Stufen

Bei 1100 möchte ich aufgeben. Die Oberschenkel brennen, das Herz klopft, der Schweiß rinnt. Aussicht gibt es auch keine mehr. Wir sind seit geraumer Zeit eine Nebelwolke eingetaucht. Wozu der Mist?
„Es kann nicht mehr weit sein“, lockt Achim mich. Okay, weiter machen. Bei Stufe 1203 sind wir am Gipfel angekommen. Jetzt bitte die Belohnung: eine tolle Aussicht! Daraus wird leider nichts – aus Nebel ist leichter Sprühregen geworden.

Der bittere Lohn für die Quälerei

Für Ungläubige steht 1200 gleich zweimal da – es sollen noch drei Stufen folgen

Da wir nicht wissen, ob die fette Wolke gleich vorbei gezogen ist oder es sogar schlimmer wird mit dem Regen, treten wir direkt den Rückzug an. Bei Stufe 700 zieht es wieder auf. Nein, für kein Geld der Welt bekommt man uns da wieder hoch. 1203 Stufen abwärts sind übrigens auch kein Vergnügen. Mit leichten Wackelbeinen sind wir froh, wieder auf der Kuhweide zu stehen.  ;-)

Wieder unten auf der Wiese – schönstes Wetter

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