Die Ureinwohner von Galibi

Mi./Do., 28./29.Sep.16, Franz. Guayana – Coswine Creek, Tag 851/2, 7.614 sm von HH

Wir liegen noch immer im kleinen Nebenarm vom Maroni. Natur pur um uns herum.
Davide organisiert zum Nachbunkern von frischen Lebensmitteln eine Fahrt in den naechsten Ort.

Das ist kompliziert: Von den einzelnen Yachten geht es mit dem Dinghy zur Duplicat. Das ist ein grosser Katamaran. Rick hat sich netterweise bereit erklaert, uns drei Meilen flussabwaerts zum Strand zu fahren. Nur hier koennen wir mit dem Dinghy anlanden.
In drei Fahrten werden alle von der Duplikat mit den Schlauchbooten an Land gebracht.

Ein reservierter Mini-Bus wartet bereits auf uns und 10 km weiter haelt er an einem kleinen Dorf-Supermarkt. Sofort merkt man, dass wir zurueck in Frankreich sind. Mindesten 10 Sorten Kaese, Speck und luftgetrocknete Mettwurst rufen: „kauf mich, friss mich!“ Nach einem halben Jahr Karibik-Shopping erscheint dieser winzige Laden wir das Paradies.

So eine mini Einkaufstour dauert fuenf Stunden, obwohl kaum 20 km Strecke zu ueberwinden sind.

Der Maroni ist Grenzfluss zwischen Suriname und Franzoesisch Guayana.
An beiden Flussufern wohnen die Indianer vom Stamm der Awalayalimapo.
Die gehoeren zur gleichen Sippe und haben das Recht zwischen den beiden Laendern zu wechseln ohne kontrolliert zu werden. Sie haben quasi den Status einer doppelten Staatsbuergerschaft.

Der Haeuptling des Dorfes Galibi auf der Suriname-Seite des Maroni hat uns eingeladen seine Gaeste zu sein und daher duerfen auch wir Suriname betreten ohne Einklarierung.
Allerdings ist diese Sondergenehmigung auf Galibi beschraenkt.

Galibi hat 2.000 Einwohner und bietet fuer die Amerindischen Ureinwohner ein bescheidenes, entbehrungsreiches Leben. Fisch und Reis und Reis und Fisch stellt ihre Hauptnahrungsquelle dar, wie wir beim Mittagessen feststellen duerfen.
Der Kochfisch in Maniok-Sauce ist nicht jedermanns Fall.

Gekocht wird in den meisten Huetten unter freiem Himmel. Eine extra Kochstelle fuer Puett und Pann, Palmenwedel gedeckt oder nur mit Wellblech zusammen gezimmert, steht ausserhalb der winzigen Wohnhaeuser.


Die schlichte Schule ist fuer die Kinder von sechs bis zwoelf. Die Groesseren muessen nach Albina. Dafuer muessen sie um fuenf Uhr mit dem Boot 25 km Flussaufwaerts fahren.
Eine Strasse, die Galibi mit der Welt verbindet, existiert nicht. Zwei Quads stehen dem Ort zur Verfuegung mit denen es moeglich ist ueber eine Sandpiste in das naechste Dorf zu gelangen.

Das Krankenhaus ist noch bescheidener als die Schule. Ernsthaft krank wird man in Galibi besser nicht.
Ausser einer Babywaage und einen Warnschild der WHO, dass man sich besser haeufiger die Haende waescht, gibt es in der Krankenhaus-Huette nichts zu entdecken.

Dafuer existieren drei Kirchen, zwei katholische und eine evangelische. Diese sind aber nicht immer voll. Die Dorfbewohner beschaeftigen sich noch viel mit ihrem eigenen Glauben. Spirituelle Themen werden haeufig von Malcom, der uns durchs Dorf fuehrt, erwaehnt.

Zum Abschluss fuehrt uns die Tanztruppe des Ortes zwei traditionelle Taenze vor. Die Maenner singen zu Trommelklaengen, waehrend die Frauen tanzen. Nette Musik zu einfachen Bewegungen. Fuer uns ist kein Unterschied vom „Schmetterlingstanz“ zum „Kanutanz“ festzustellen. Musik, Gesang und Bewegungen unterscheiden sich nur minimal.
Wir Gaeste werden herzlich aufgefordert beim Tanz mitzumachen.
Da es so einfach ist, lernt man schnell, wie ein Schmetterling zu flattern. ;-)

 

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