Joyeux Noël

Mi., 23.Dez.20, Franz.Polynesien/Moorea/Cooks Bay, Tag 2397, 21.237 sm von HH

Frohe Weihnachten – Merry Christmas – Feliz Navidad!
Eine Redensart, eine tausendfach geschriebene und gelesene Floskel bekommt 2020 eine ganz neue Bedeutung. Die Welt steht Kopf, die Welt ist durcheinander gewürfelt. In den meisten Familien ist nichts so, wie Weihnachten immer war. Und das geht weit über „früher war mehr Lametta“ hinaus. Fast überall auf der Welt gibt es Einschränkungen, Ausgangssperren und Lockdowns. Die Diskussion über die Maßnahmen spalten die Nationen, sie scheint bei der Gestaltung des Weihnachtsfestes ihren vorläufigen Höhepunkt gefunden zu haben. Darf man die Oma noch einmal sehen, da sie nicht mehr lange zu leben hat oder bringt man ihr durch den Besuch eine Ansteckung, die man bereut? Schwerwiegende Familien-Entscheidungen müssen getroffen werden. In vielen Fällen sicher keine einfache Sache.

Wir wünschen unseren Freunden, unseren Familien und allen Lesern das richtige Händchen bei Eurer Wahl und Entscheidung. Habt ein unbeschwertes Weihnachtsfest, findet zwischen Veränderung und Verzicht ein paar schöne Dinge, die Euch zum Lachen bringen und Freude bereiten. Vorwärts denken, positiv denken und fröhliche Weihnachten verleben. Und vielleicht mal wieder etwas mehr Lametta?

Wir bleiben über Weihnachten auf Mo’orea. Eigentlich wollten wir schon eine Insel weiter gezogen sein, aber Wind aus Westen (den gibt es nur, wenn man plant nach Westen zu segeln – es ist doch wie verhext) hat unsere Zeit hier verlängert.
Das macht nix. Ein kleiner, aber feiner Supermarkt ist nach zwei Minuten Dinghy-Fahrt erreicht. Gut sortiert mit Entenbrust aus Frankreich und Lammkeulen aus Neuseeland. Und Spekulatius liegen einsatzbereit im Schapp – vorsorglich gebunkert auf Tahiti. Kulinarisch haben wir eher die Qual, womit wir uns verwöhnen wollen.
Die noch immer aktive Ausgangssperre für Tahiti und Mo’orea ist für Heiligabend von 21:00 Uhr auf 22:00 Uhr verkürzt worden, um den Menschen die Gelegenheit zu geben nach der Kirche noch gemeinsam Essen gehen zu können. Alle anderen Atolle haben keine Einschränkungen – kein Wunder – die meisten positiv Getesteten gibt es auf diesen beiden Inseln. Seitens der Regierung erfolgen weiterhin die Apelle: Abstand halten, Maske tragen und kümmert euch um eure ‚Alten‘. Geht für sie einkaufen und schützt sie, wo immer es möglich ist.

Wir sind von Einschränkungen nicht betroffen, da wir nicht in die Kirche gehen und tagsüber können wir uns bewegen, wie wir wollen. Zum Glück müssen wir keine Entscheidungen treffen, Heiligabend werden wir alleine verbringen. Im Augenblick ist kein Schiff in der Nähe, mit dessen Crew wir mehr Kontakt als ein Schwätzchen am Dinghy-Dock hätten. Unsere Buddy-Crews sind entweder in die Heimat geflogen (und müssen jetzt hoffen und bibbern) oder haben sich andere Ziele für die Zyklon-Saison gewählt. Das macht uns nichts aus, da wir die letzten Jahre Weihnachten immer alleine verbracht haben, davon sogar zweimal auf See. Bei uns bleibt alles wie die Jahre zuvor: komplett ohne Lametta.

Joyeux Noël – Frohe Weihnachten – Merry Christmas – Feliz Navidad!

Die besten Weihnachtsgrüße an alle Leser vom anderen Ende der Welt

 

Easy Rider

Do., 17.Dez.20, Franz.Polynesien/Moorea/Cooks Bay, Tag 2391, 21.237 sm von HH

„Get your motor runnin‘
Head out on the highway
Looking for adventure
In whatever comes our way“
♪ ♫ ♫ ♪ ♪ ♫ (Steppenwolf)

 

Easy Rider auf Moorea

Ursprünglich wollten wir ein Auto mieten, da aber keins zu bekommen war, fällt unsere Wahl auf einen Motorroller. Eine glückliche Fügung. Die mitgelieferten (und gar nicht mal so ekligen) Jet-Helme, kurze Hose und Hemd liefern einen Hauch von ‚Easy Rider‘. Als Herr und Frau Peter Fonda machen wir Mo’orea unsicher.

Eine Umrundung sind ungefähr siebzig Kilometer, Querverbindungen durch die steilen Berge gibt es keine. Das Inselinnere ist unbewohnt. Die Sache wäre also in zwei Stunden abzuarbeiten. Wir haben den Roller für den ganzen Tag gemietet und können uns Zeit lassen. Auf der Ringstraße beträgt die Höchstgeschwindigkeit 60 km/h – wir werden mit einem 40er Schnitt aber auch nicht zum Verkehrshindernis.

Der beste Blick auf die Cooks Bay – unten rechts liegt Atanga

Knapp 15.000 Menschen wohnen auf Mo’orea, die meisten an der windabgewandten Seite. Wie auf Tahiti der gleiche Fehler: Die Uferzone ist fast lückenlos bebaut. Mal ans Meer zu kommen, gestaltet sich schwierig: propriété privée! – tabu! – betreten verboten! Mo’orea hat wenig Strände und an diesen stehen meistens Hotels. Die letzten öffentlichen Strände hat man zu ‚Parks‘ gemacht. Mit gemähtem Rasen davor, eingezäunt und mit einem Wärterhäuschen an dem Öffnungszeiten angeschlagen sind. Noch kostet es keinen Eintritt, da sollte der Bürgermeister mal mit dem Kurdirektor von Timmendorf sprechen – Kurtaxe wäre das Stichwort.

Von diesem Übel abgesehen, ist Moorea phantastisch schön. Immer neue Blicke auf die schroffen Berge eröffnen sich. Sie sind überwuchert von undurchdringlichem Dschungel. Adrette Dörfer, hübsche Kirchen und immer der Blick über die Lagune, die vom Saumriff perfekt abgegrenzt wird. Die Insel hat nur wenige Pass-Durchfahrten.

Mooreas Berge sind aus jedem Blickwinkel imposant

Außerhalb von Corona-Zeiten ist Mo’orea durchaus touristisch. Hotels, Wasser-Jet-Ski-Verleih, Schnorcheltour-Anbieter und viele Restaurants sind die leer stehenden Zeugen dieser Tage. Wir treffen unterwegs nur wenige Touristen – die Strände der Hotels sind nahezu leer. Französisch Polynesien lässt Touristen ins Land: Nach einem negativen Test, der nach vier Tagen wiederholt werden muss. Es kommen trotzdem nur wenige. Es sollen nur zehn Prozent der normalen Anzahl an Gästen im Land sein.

Mittagspause mit Holzofen-Pizza – total lecker – meine ist mit frischem Thunfisch

Das gefallene E – das Tiki Village in dem normaler Weise Tanzaufführungen statt finden ist bereits am zerfallen – die Tänzer und Musiker sind arbeitslos

Die Kirchen sehen noch gepflegt aus – denen scheint es immer gut zu gehen

Die letzten Hotelgäste werden mit Unterwasser-Fahrrad fahren bespaßt

Schön für uns, wer mag schon andere Touristen, sehr schlecht für die Einheimischen. Es wird viel herum gesessen, Langeweile prägt den Tag, wenig Geld in den Taschen. Kein schöner Anblick. Im Kontrast dazu stehen die Luxus-Hotels mit Wasserbungalows. Im Sofitel gibt es das Zimmer für 300 EUR die Nacht – inklusive Frühstück. Zum Glück wohnen wir auf unserem Appelkahn umsonst und ich bekomme auch jeden Morgen das Frühstück gemacht. Das Leben kann so süß sein.

An den schönsten Ecken stehen Hotels

Hier das Sofitel mit dem Blick des Tages

Auf dem Ananas-Weg

So., 13.Dez.20, Franz.Polynesien/Moorea/Cooks Bay, Tag 2387, 21.237 sm von HH

Als ‚Route des ananas‘ wird das Hinterland am Scheitelpunkt der Cooks Bay bezeichnet. Der Ananas-Weg. Ananas-Labyrinth ist zutreffender, würde ich sagen. Folgerichtig werden wir von einem netten Erntehelfer gleich am Anfang der Ananas-Felder aufgeklärt: „Passt auf, dass ihr nicht verloren geht. Hier verirren sich regelmäßig Touristen. Aber wenn ihr auf Kollegen von mir trefft, die helfen euch aus dem Gewirr der Wege wieder raus.“

Nette Bekanntschaft unterwegs – der Angst hat, dass wir uns verlaufen

Na prima, hoffentlich geht das gut. Es gibt Hinweis-Schilder für einen ‚Trail‘, aber die verschiedenen Farben der Pfeile sind ohne Legende eher verwirrend als aufklärend. Prompt landen wir in der ein oder anderen Sackgasse und müssen umdrehen. Viele der Ananas sind bereits tiefgelb und erntefertig. Ein betörender Duft liegt über den Feldern. Lecker, da läuft einem das Wasser im Mund zusammen.

Eine Netz aus Wegen zieht sich durch die Ananas-Plantagen

Wunderschöne Kulturlandschaft

Mitten in den Plantagen – und es duftet intensiv nach Ananas

Mo’orea hat die süßesten Ananas der Welt, so verspricht der Export-Slogan. Aber Französisch Polynesien spielt keine Rolle in der Weltproduktion in Ananas. Die meisten Früchte werden in Costa Rica, Brasilien und auf den Philippinen angebaut. Dicke Dinger mit bis zu 4 Kilogramm Gewicht. Die Früchte in unserem Labyrinth sind relativ klein, wiegen vielleicht 500 Gramm bis zu einem Kilo. Die Blätter sind übel mit Dornen besetzt, die Erntehelfer tragen dicke Gummihandschuhe und feste, lange Hosen oder Chaps, um sich bei der Arbeit zu schützen. Eine fiese Handarbeit ohne Maschineneinsatz. Die Felder vor Ort sind zu klein dafür und sie liegen eingebettet zwischen kleinen Wäldchen, mal einem Maisfeld oder Bananenhain. Das macht diese Kultur-Landschaft zu einem hübschen Anblick, eingerahmt von dramatischen Bergen.

Über allem trohnt der Rotui mit über 800 Metern

Die geernteten Ananas auf dem Wagen, der uns entgegen rumpelt, sehen überreif aus. Aber sie sind perfekt. Als wir nach dem Weg fragen, bekommen wir vier Stück geschenkt. Die Polynesier sind wie immer überwältigend freundlich. Ananas reifen nicht nach. Das wusste ich nicht, erklärt aber, warum die noch grünlichen Früchte aus deutschen Supermärkten fast immer eine Enttäuschung sind. Die großen Ernte-Konzerne lassen die Ananas zu früh ernten, weil dann zum Transport mehr Zeit bleibt, bevor die Früchte vergammeln. Wer Bio-Ananas kauft, soll von diesem Trick verschont bleiben.

Überreife Ananas? – nein, sie sind perfekt

Eine Ananas-Pflanze benötigt bis zu 18 Monate bis zur ersten Ernte. Die zweite Reife erfolgt schneller – nur ein gutes Jahr – aber der Ertrag fällt deutlich niedriger aus. Nach der dritten Ernte lohnt es sich kaum noch und es müssen neue Pflanzen gesteckt werden. Auf Mo’orea kostet eine Ananas übrigens 1,50 bis 2,50 USD – direkt vom Straßenstand – hundert Meter vom ersten Feld entfernt. Keine Zwischenhändler, direkt vom Erzeuger. Bedenkt man die harten Bedingungen und lange Wartezeit bis zur Ernte, erscheint der Preis angemessen.
Yummi sind sie auf jeden Fall. Vielleicht sogar die süßesten Ananas der Welt.

Ankern kann ja so doof sein

Do., 10.Dez.20, Franz.Polynesien/Moorea/Cooks Bay, Tag 2384, 21.237 sm von HH

Tagelang liegt die Cooks Bay friedlich vor sich hin; ein romantisches Idyll, eingerahmt von den Bergen, geschützt vor den Elementen durch das Riff. Abends treiben Hibiskus-Blüten auf der glatten Oberfläche und die Boote treiben schwerelos an ihrem Anker. Verträumte Perfektion. Schön, schöner, traumhaftschön.

Tausende Hibiskus-Blüten treiben über die Bucht

Damit ist es seit ein paar Tagen vorbei: Erst ziehen nur graue Wolken auf. Es wird windig und ungemütlich, wir hocken im Trockenen unter Deck. Dann kommen schwarze Wolken, entladen ihre Fracht über uns. Stundenlang. Tagelang. Literweise. Tonnenweise. Später lesen wir von dreißig bis hundert Liter auf den Quadratmeter – in vierundzwanzig Stunden. Die Berge verschwinden im Regen. Graues Meer – graue Berge. Innerhalb einer halben Stunde entstehen Wasserfälle, wo vorher blanker Felsen zu sehen war. Keine Rinnsale, nein, ausgewachsene Wasserfälle. Wir sind Tropenregen ja inzwischen gewöhnt, aber dieser Regen beeindruckt uns. Zum Glück regnet es nur und stürmt nicht auch noch dabei.

Ein neuer Wasserfall wird geboren – nach dreißig Minuten Regen

Die erste heftige Schlechtwetter-Welle mit Wind trifft nachts auf uns. Natürlich nachts, möchte man sagen. Der Wind kommt aus dem Nichts als wir einen Film anschauen. Wir hören den D-Zug anbrausen und da knallt und rappelt es auch schon an Deck. Unser Dinghy, an der Bordwand hochgezogen, damit es nicht im Wasser schwimmt, ist senkrecht hoch geklappt. Wir kriegen das schnell wieder in den Griff und lassen es ab. Nichts passiert. Aber das Bimini hat sich ebenfalls losgerissen und klappert wild vor sich hin. Wir müssen gleichzeitig drei Dinge auf einmal machen: Decksbeleuchtung anschalten, Bimini retten, Badeklamotten anhängen, Navigation und Motor starten.  Rutschen wir? Nein, der Anker hält. Auf anderen Booten erkennen wir auch viel Licht, aber alle Boote bleiben an ihrem Platz, keiner rutscht. Nach zwei Stunden beruhigt es sich und wir können schlafen gehen.

Die nächste Front kommt am Tag. Während des Frühstücks kann man das Unheil kommen sehen. Wir lassen schnell das Dinghy ins Wasser, es schwimmt jetzt sicher längsseits neben Atanga. Schnell alles zusammensuchen, was fliegen könnte und zu Ende frühstücken. Es geht los. Die Boote tanzen am Anker. Der Wind dreht mal hierhin, mal dorthin. Fallböen donnern die Berghänge herunter. Zerren an den Ankerketten. Dreißig Knoten, vierzig Knoten. Über Funk hören wir etwas von neunundvierzig Knoten. Wir können die Böe kommen sehen. Sie trägt eine meterhohe Gischtwolke vor sich her. Trifft auf ein Boot zwei Reihen vor uns. Das ist ein großer Katamaran, der nicht mal etwas davon merkt. Wir starren nur. An Deck ist alles gut verzurrt, die Luken sind zu, wir fühlen uns gut vorbereitet. Nur noch wenige Meter, dann ist die Böe bei uns und trifft Atanga volle Breitseite. Unser gutes Mädchen legt sich schwer auf die Backe und dann scheppert es unten. Es haut Gläser, Bücher und Ladekabel vom Tisch. In den Schränken rappelt es. Wow! Das Dinghy unseres Nachbarn hängt senkrecht an seiner Bordwand. Der Windstoß hat das Schlauchboot einfach hochgeklappt. Willkommen im Club. Er kämpft gegen den Wind um sein Dinghy. Nach einer Weile hat er zum Glück die Lage im Griff. Helfen kann ihm leider keiner, bei so einem Wind bleibt man besser Stand-by auf dem eigenen Kahn mit der Hand am Zündschlüssel.
Wiederum nach zwei Stunden ist das Schlimmste vorbei. Die Vorhersage meint, dass das Wetter ab Morgen wieder besser sein soll – hoffentlich weiß das Wetter das auch. :-)

Wolke mit ein büschen Wind

Schietwetter am Ankerplatz

Drohnen-Alarm auf Atanga

So., 06.Dez.20, Franz.Polynesien/Moorea/Cooks Bay, Tag 2380, 21.237 sm von HH

Ein neues Spielzeug ist an Bord: eine Drohne! Neulich hatten sie im Supermarkt eine Mavick Air im Angebot und wenn hier ein technisches Teil genauso viel kostet wie in Deutschland, dann nennt man es einen Schnapper! Nicht das neuste Model, aber diese Drohne erntet gute Kritiken. 

Jetzt müssen wir erst mal fliegen lernen. Möglichst mit gutem Sicherheitsabstand zum Wasser. :mrgreen: Achim ist nicht bange: „Ich bin Hubschrauber-Pilot“, lautet seine Ansage. Ich erinnere mich. Wir hatten mal kleine, ferngesteuerte Indoor-Hubschrauber, die Achim im Wohnzimmer fliegen lassen hat. Es dauerte einige Zeit bis Abstürze und Wand-Klatscher aufhörten und er die Hubis sicher auf dem Esstisch landen konnte ohne, dass sie dabei die Tulpen in der Vase geköpft haben.

Nicht weit vom Dinghy‐Dock finden wir eine Wiese, die geeignet erscheint. Wir bauen alles auf und zusammen. So eine Drohne hat zwar eine Fernsteuerung, aber nur zusammen mit einem Handy kann die Drohne geflogen werden. Das Handy ist der Monitor und übernimmt ein einige weitere Funktionen. Da passt es gut, dass wir neue Handys haben, so wird mein altes Handy umfunktioniert. Die benötige Flug-App läuft gerade eben noch auf Android 5.0 – Glück gehabt.

„Denk an die Geschichte mit dem Hubschrauber-Total-Verlust“, grinse ich Achim an. Er lacht zurück: „Wie könnte ich das vergessen :lol: :lol: :lol: , das war die beste Geschichte aller Zeiten.“ Ein naher Verwandter von Achim (gleiche Mutter, gleicher Vater), den wir aus Wahrung der Persönlichkeitsrechte nur J. aus R. nennen wollen, hatte auch so einen ferngesteuerten Hubschrauber. Deutlich eine Nummer größer als der von Achim. Mit stolz geschwellter Brust präsentiert J. aus R. bei einem Besuch das brandneue Teil. Größer, schneller, besser! Wir sind beeindruckt. J. aus R. lässt von seiner Terrasse aus den Hubi zum Jungfernflug steigen. Das macht Eindruck und geht gut bis zum Gartenzaun. Statt ihn heim zu holen, schickt J. aus R. ihn weiter Richtung Nachbarn. Der Hubi steigt und steigt und steigt, hektisches Kurbeln an der Fernsteuerung setzt ein, dann, eine Böe ergreift den Hubschrauber und schon ist er über den nachbarlichen Tannen verschwunden. Das Gesicht von J. aus R., wir werden es nicht vergessen. Eine groß angelegte Suchaktion in den Nachbargärten bleibt erfolglos. Wir lachen heute noch …

Mit dieser Geschichte im Gepäck startet Achim im Anfänger-Modus unsere Drohne. In diesem Modus kann sie nicht weiter weg als dreißig Meter und auch nicht höher als dreißig steigen. Das ist dann aber auf einmal doch ganz schön hoch. Aber Achims Piloten-Ausbildung macht sich bezahlt. Souverän fliegt er die Drohne im Viereck, schafft problemlos Kreise und eine acht. Ich darf dann auch und bin überrascht, gar nicht soo schwer – und es gelingen ein paar erste Fotos. :-) Aber bei jeder Böe kommt das Zittern, geht das gut? Ja, es geht. Bis 40 km/h sollen moderne Drohnen Kurs halten können – so eine Quadrocopter ist kein Mini-Hubschrauber, den man draußen nicht fliegen lassen kann.

Da stehen wir nun auf der Wiese – einer lenkt, der andere behält die Drohne im Auge

Konzentrierter ehemaliger Hubschrauber-Pilot

Kleine Drohne vor großer Kulisse

Leider war bei unserer Drohne kein Ersatz-Akku dabei. Den hätten wir gerne. Die Flugzeit ist rg begrenzt, nach maximal 23 Minuten (normal) ist Schluss. Schade, wir hatten uns gerade warm gelaufen. Zurück zum Schiff, Fotomaterial sichten und Filme anschauen während der  Akku lädt und dann schnell zurück zur Wiese. Ein neues Spielzeug ist an Bord. 

Atanga in der Cooks Bay – das erste Fern-Guck-Foto