Die Regenzeit ist da

Fr., 27.Apr.2018, Las Perlas/Contadora, Tag 1426, 12.486 sm von HH

Plötzlich. Ohne Vorankündigung. Es gibt keine Vor-Regenzeit, die mit kleinen Schauern anzeigt, dass die schöne Zeit zu Ende geht. Nein, die Regenzeit kommt mit einem großem ‚Bang‘.
Es regnet mit unglaublicher Gewalt. Brutal und gnadenlos wird seit vier Tagen Hektoliter weise Wasser über uns ausgegossen.

Vom Festland rollen die Walzen bereits am frühen Nachmittag an.
Schon von weitem kann man das Elend erkennen, was auf einen zugedonnert kommt. Innerhalb von fünf Minuten geht die Sicht auf ‚Null‘. Boen peitschen den Regen über das Ankerfeld, ein einheimischer Kahn, kurz vor der Sinkgrenze, pflügt zwischen uns Seglern durch.
Ohne Kettenvorlauf hält der Anker den Dampfer nicht an der Stelle. Gespannt beobachten wir, wie der Anker zügig eingeholt wird. Selber können wir wenig unternehmen, außer die Hand am Zündschlüssel zu halten.

Beeindruckend ist die Regenfront erkennbar

Beeindruckend ist die Regenfront erkennbar

Eine Minute später

Eine Minute später

Zwei Minuten später - das soll für zwei Stunden so anhalten

Zwei Minuten später – das soll für zwei Stunden so anhalten

 

Nach zwei Stunden ist der Spuk vorbei. Wir haben mit ‚German Engineering‘ 200 Liter Wasser gefangen. Das freut das Seglerherz. Wir sind sicher, so einen Regen haben wir noch nicht erlebt.
Und wir haben eine neue Baustelle: Die Deckenluke im Salon ist undicht. Ist denn niemals Ruhe auf einem Schiff? Ich hoffe noch auf Selbstheilung. Vielleicht hat sich die Dichtung durch drei Monate Dauer-Trockenheit nur zusammengezogen? Achim ist nicht so optimistisch: „Da muss ich ran, wenn wir in Ecuador sind. Bei Regen kann ich nicht viel machen.“
Sehe ich ein, wir behelfen uns mit einer Regenabdeckung.

War was?

War was?

Wir hoffen, dass sich das Wetter noch einmal beruhigt. Wir wollen hier noch nicht weg. Contadora gefällt uns. Seit ein paar Tagen kennen wir auch das Passwort vom Hotel-Internet.
Das schont die teure lokale SIM-Karte.
Das Passwort zu bekommen,war nicht so einfach, denn die sind trickreich auf Contadora. Wenn man einen Kaffee im Hotel-Restaurant trinkt, gibt es keinen Passwort-Zettel, wie üblich, sondern die Bedienung tippt das Passwort selber in das eigene Handy.
Fies, hoffentlich spricht sich das nicht rum. ;-)

Außerdem gilt noch einsame, unbewohnte Inseln zu entdecken. Vier Wochen dürfen wir noch in Panama bleiben. Ja, müssen wir bleiben, sonst geht sich unser geplanter Aufenthalt in Ecuador nicht auf.
Also, lieber Regengott, halte dich bitte etwas zurück. Die Tanks sind voll.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.