Sa.,14.Jul.18, Ecuador/Riobamba, Tag 1505, 13.337 sm von HH
Riobamba entpuppt sich nach dem schlechten Start mit den kalten Pommes doch noch als Glücksgriff. Eine komplett Touristen freie Zone. In drei Tagen sehen wir nur ein weiteres weißes Touri-Pärchen. In den Straßen laufen überwiegend Indeginas, die Meisten in ihrer Tracht. In einer Stadt mit einer 150.000 Einwohner hätten wir das so nicht erwartet. Die Stadt bietet deutlich mehr als nur der Standort für Ausflüge ins Umland zu sein. Selbst Reiseführer und Reisetipps im Internet behandeln diese Stadt etwas stiefmütterlich. Total zu Unrecht, wie wir finden.
Bis ca. 1480 war die Region Zentrum der Puhurá-Kultur, die sich mit den aus Peru kommenden Inka heftige Kämpfe lieferte. Letztendlich wurden die Puhurá von den Inka unterworfen. Mit Einzug der Spanier 50 Jahre später ging die Inka Kultur unter. Die Inka haben trotz ihrer kurzen Herrschaft den Puhurá ihre Sprache, das ‚Quechua‘, hinterlassen.
Heute leben über 200.000 Puhurá in der Region um Riobamba, die Quechua als erste Hauptsprache sprechen.
- Riobamba gehört den Indiginas
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Hochzeitskutsche mit Maultier
- Hochzeit in Riobamba – die Braut zittert sich mit untergehender Sonne furchtbar einen ab. Viel zu früh ist die Kutsche vorgefahren
Die Altstadt von Riobamba ist erst 200 Jahre alt, da das ursprüngliche Riobamba bei einem Erdbeben nahezu komplett zerstört wurde. Zwanzig Kilometer entfernt entstand das neue Riobamba.
Unser Problem, dass wir abends keine Restaurants in Laufnähe vom Hotel haben, lösen wir indem wir es wie die Ecuadorianer halten. Wir machen das Mittagessen zu unserer Hauptmahlzeit. Hinter dem Markt finden sich etliche Fressbuden. Die wohl leckerste Schweinerei ist ‚Cerdo horneado‘ – eine Art Spanferkel. Mit krachender Schwarte und gut gewürzt ist es eine Köstlichkeit, wenn man nicht so auf den Kopf, der einen anlächelt, achtet.
Abends leeren sich schnell die Straßen, es ist nicht nur uns zu kalt draußen. Auf unter zehn Grad fallen die Nachtstunden, während es sich tagsüber bis auf T-Shirt-Wetter aufheizt.