Di., 23.Jul.19, Franz.Polyn./Tahiti/Phaeton, Tag 1878, 18.355 sm von HH
Nach zwei weiteren schnellen Tagen erreichen wir Tahiti mitten in der Nacht. Wir haben erfolglos versucht zu bremsen, daher drehen wir mit gesundem Abstand von Tahiti für ein paar Stunden bei und passieren bei Sonnenaufgang die Südspitze Tahitis. Vier angenehme Segeltage ohne Stress liegen hinter uns. Und das wichtigste: die Bilgepumpe schweigt, Atanga ist dicht!
Tahiti besteht im Prinzip aus zwei kreisrunden Einzel-Inseln, die an einer schmalen Landenge zusammengewachsen sind. An dieser flachen Landzunge befindet sich eine von zwei Werften, wo wir Atanga aus dem Wasser nehmen lassen können. Der kleine Teil von Tahiti – Tahiti Iti – taucht steil im Morgendunst vor uns auf. Vulkane bis 2.200 Meter bilden eine wild zerklüftete Landschaft, üppig grün bis zu den Gipfeln bewachsen. Ein schmales Saumriff umgibt die Insel, fünfzig bis hundert Meter vom steilen Ufer entfernt. Am Riff bricht sich donnernd die Dünung. Die Gischt schieÃt meterhoch. Ein Anlanden scheint von weitem unmöglich. Und doch, auf der Seekarte zeigen sich schmale Durchbrüche, gut betonnt, an diesen Stellen gelangt man hinters Riff. Wir motoren im Windschatten der Berge an Tahiti Iti vorbei. Imposant, anders kann ich die Landschaft nicht nennen. Eine ungebändigte Berglandschaft ohne StraÃen und Bewohner. Die Hauptstadt – Papeete, die Menschen und Arbeit findet man auf Tahiti Nui, dem groÃen Tahiti.
Zwischen brechenden Wellen rechts und links vom Passeingang kommen wir ohne Strömung hinter das Riff. Hinter dem Pass verlängert sich das befahrbare Wasser fjordartig. Im Zickzack werden wir von einem Tonnenstrich etliche Kilometer weiter geleitet. Hinter den Tonnen sind die Untiefen gut erkennbar. Türkis: noch befahrbar; graugrün: hier wachsen die Korallen bis an die Oberfläche. Die Unruhe fährt mit. Gibt es auch hier Bommies im „Fahrwasser“? Nach einer Stunde erreichen wir den Scheitel des ‚Fjords‘, der Anker fällt in schlammigem Sandgrund genau vor der Marina und Werft. Morgen werden wir erfahren, ob man bald einen Krantermin und einen Platz an Land für uns hat.
Tahiti zu erreichen ist für viele Segler ein Traum. Schön, dass ihr wohlbehalten da seid und viel Glück mit den anstehenden Arbeiten!
Danke Ferry. Das wird schon. Der Schaden hält sich in Grenzen und wir können selber reparieren.