Mo.,05.Sep. 22, Neuseeland/Whangarei, Tag 3019, 24.696 sm von HH
Das tolle Vor-Frühlingswetter hält an und Aaron hält Wort. Zu dritt rücken die Arbeiter-Jungs an, um noch einmal Copper Coat auf den Rumpf aufzutragen. Zwei Tage darf es nicht regnen. Weder am Tag des Auftragens, noch am Tag danach. Da ist das Copper Cot zickig. Wasser würde das Kupfer auswaschen, solange die Schicht nicht komplett ausgehärtet ist.
Die erste, missglückte Kupfer-Schicht war bereits vor 14 Tagen mit 80er Schleifpapier an- bzw. abgeschliffen worden. Nun wird der Rumpf mit klarem Wasser und Lappen abgewischt. Vier Stunden und mehrere Durchgänge dauert es, bis das Wasser klar bleibt. Die ersten zwei Liter Epoxy werden ohne Beimischung von Kupferpulver aufgerollt. Ein übliches Verfahren bei Copper Coat Reparaturen oder auch bei einer Erneuerung nach zehn Jahren.
Den restlichen Litern wird jeweils zwei Kilo Kupfer beigemischt – wie beim ersten Mal. Zwei Arbeiter rollen, einer mixt und hält das Kupfer bei Laune, dass es gleichmäßig im Epoxy verteilt bleibt.
Am späten Nachmittag ist es geschafft – Atanga glänzt noch feucht in der Abendsonne. Was für ein schöner Anblick.
Am nächsten Tag entfernt Aaron das Klebeband, was als Tropfenabweiser von nächtlichem Tau gedient hat. Das hat überraschend gut geklappt – nur ein Wassertropfen hat nachts seinen Weg gefunden und einen hellen Streifen auf dem neuen Kupferbelag hinterlassen. Egal.
Am nächsten Morgen trifft uns der Schlag. Der Nacht-Tau hat sich mal richtig ausgetobt. Atangas Kupfer-Rumpf ist mit hellen Streifen übersät. Einige Tropfen sind blau. Ein sicheres Zeichen – im Wasser befindet sich Kupfer II. In anderen Tropfen findet sich noch ein Stecknadelkopf großer rötlicher Kupferpunkt.
Wir gucken uns entsetzt an – kann das richtig sein? Ist auch der zweite Copper Coat Anstrich schief gelaufen? Wurde der Tropfenabweiser zu früh entfernt? Fragen über Fragen. Leider ist Sonntag und wir können Aaron nicht befragen.
Wir sind sehr aufgeregt. Nur andere Bootsbesitzer mit eigener Kupfer-Erfahrung können uns etwas beruhigen. Das ist nix schlimmes.
Am Montag zeigen wir Aaron das Drama. „Nein, alles ist in Ordnung. Ich beweise euch das. Ich schleife mit 320er die Streifen einfach weg.“
Sprach‘s und tatsächlich, alles ist gut.
Bevor Atanga ins Wasser kommt, muss der Rumpf sowieso noch angeschliffen werden, um das Kupfer zu ‚aktivieren‘. Danach werden die Streifen verschwunden sein. Wir atmen auf. Somit ist das Thema Rumpfsanierung abgeschlossen. Am Ende gereicht uns das Drama nicht zum Nachteil. Wir haben nahezu eine doppelte Lage Interprotect auf dem Rumpf (sieht man vom Materialverlust ab, der beim Schleifen runter kommt), eine dünne Schicht Copper Coat und eine reguläre Schicht Copper Coat. Alles sind wasserdichte Lagen, die unseren Rumpf großartig trocken halten sollten.
Und durch die zusätzlichen Schleifarbeiten ist der Rumpf glatt wie ein Popo und hat eine wunderbare Form erhalten. Alle Unebenheiten nach dem Spachteln hätten nicht besser weggeschliffen werden können.
Wir schlafen gut in dieser Nacht.
Zweimal ist ganz furchtbar etwas schief gelaufen. Zweimal wurde der Schaden vom Yard anstandslos (naja, ein paar harsche Worte waren gefallen – aber alles ist sehr zivilisiert abgelaufen) in Ordnung gebracht.
Neben einer Material-Vergeudung von über 4.500 NZ$ (2.700 Euro) sind auch noch 60 bis 70 Mannstunden für die Schadenbeseitigung nötig gewesen. Das lässt man uns nicht spüren. Im Gegenteil. Aaron hat sich so mit uns gefreut, dass jetzt alles in Ordnung ist. „Ich kann endlich wieder gut schlafen.“
Sehr gut!
Und was die Materialvergeudung betrifft: wir haben das auf „extra protection“ gebucht
Lieben Gruß von der Endstation Bremerhaven!
Oh, Ihr seid bereits in DE? Du schreibst einfach zu selten.
LG in die Heimat.
Noch bin ich ja in meiner Heimat (aka Akka) . Wir liegen in der Lloyds Marina in Bremerhaven.
Der Rest der neuen alten Heimat fühlt sich noch merkwürdig an. Ich bemühe mich um ein entspanntes Verhältnis
Phew! You must be pleased, excited, relieved and a bit tired, all at once.
Don’t rush off sailing too quickly. We will be back in NZ soon and would like to see you and perhaps go sailing together. (Although with such a smooth bottom Atanga will be much faster than Venture Lady)
We have just booked flights and will arrive Whangarei on November 1st. Andy and Alison
Hach, das ist ja mal am Ende wieder gut geworden. Uns steht die Auffrischung vom Cuppercoat nächsten Monat bevor. Bin gespannt ob es als 2er Truppe klappt. Danke für die ungeschönten Berichte!
Bitte gerne!
Und viel Glück beim Copper Coat. Meistens geht das ja gut …
Und tausende zufriedene Kunden können nicht irren.
Hi Andy,
we’re actually very happy that this part of boat repair is completed (some smaller will follow )
I’m afraid we will just miss each other when you arrive on 1st November. We are planning to go on holiday to the North Island at that time. Anyway, I’m sure we’ll meet up somewhere else in NZ. Cheers, Joe and Sabine