Wolken am Teide? Ja oder nein?

Mi., 01.Apr.15, Teneriffa, Tag 305, 2.477 sm von HH

Als wir um 6:00 Uhr aufstehen, ist es noch stockdunkel und die Frage nicht zu beantworten.
Wir machen uns fertig, bereiten ein paar Sandwiches vor, packen das restliche Picknick-Zeug zusammen und sind um 8:00 Uhr abfahrbereit.
Brrr, es ist noch frisch. Knapp 15 Grad.

Wir fahren die gleiche Strecke wie gestern und die Serpentinen gehören so früh noch uns alleine. Achim donnert im übelkeitserregenden Tempo durch die Kurven, keine Zeit für schöne Ausblicke. Er hat nur ein Ziel vor Augen, die Talstation des Teide.

Wir sind nicht die einzigen, die wissen, dass man hier besser früh vor der Tür steht.
Aber bereits eine halbe Stunde später sind wir oben. Auf 3.555 Meter. Es ist fast windstill und zwar frisch, aber die Sonne steigt schon höher und beginnt bereits zu wärmen.
Teneriffa ist komplett wolkenfrei, nur zwischen den Inseln wabern tief unter uns weiße Wolkenbänder.
Es ist einmalig hier oben. Zwei einfache Wege führen rechts und links am Berg entlang, so dass man ca. ein Drittel um die Bergkuppe laufen kann.

Dass wir nicht ganz bis zum Gipfel kommen würden, wussten wir, denn die Anzahl der Genehmigungen ist begrenzt. Im Internet kann man reservieren, aber die sind zur Zeit vier Wochen ausgebucht.

Die letzten 150 Höhenmeter bleiben uns also verborgen, aber auch so merkt man die dünne Luft schon stark genug. Die Wege sind zwar mehr oder weniger waagerecht angelegt, aber bei kleinen Steigungen kommt man schon leicht ins Schnaufen.

 

Nach gut zwei Stunden lassen wir uns wieder hinunter bringen und sehen mit Genugtuung, dass der Parkplatz bereits wieder so rappel voll wie gestern ist. :mrgreen:

 

Unsere Mittagspause verbringen inmitten einer Mondlandschaft auf 2.300 Meter, nur ein paar Kilometer von der Talstation entfernt.
Diese tolle Gegend diente schon als Filmkulisse für ‚Krieg der Sterne‘ und ‚Planet der Affen‘. Und da die Apollo Raumfähren auf dem Mond Krater mit ähnlicher Bodenbeschaffenheit vorfanden, testet die NASA hat hier ihre Mondfahrzeuge.

Das verwundert alles nicht, denn irdisch wirkt die gesamte Gegend nicht.

 

Der Weg in den Nord-Westen, Richtung Puerto de la Cruz, führt wieder durch endlose Kiefernwälder.
Die  Pinus canariensis ist auf den Kanaren endemisch und sehr schlau.
Nach Waldbränden ist sie in der Lage am Stamm wieder auszutreiben. Das gelingt durch eine Rinde, die aus bis zu 50 Schichten bestehen kann und bei Feuer verklebt und nicht verkohlt.
Nach einem Wiederaustrieb fehlen den Kiefern allerdings der typische Nadelbaum-Habitus und sie wirken eher wie benadelte Fahnenmasten.

 

Wir erreichen Orotava an der recht dicht besiedelten Nordseite Teneriffas.
Trotz dichter Bebauung ist es hübsch durch die ineinander fließenden Dörfer zu fahren.
Üppige Gärten, der in voller Blüte stehende, weißer Ginster und viele Frühlings-Wildblüten malen die Gegend bunt.

Orotava ist ein alter Kolonialort, der aktuell auch total im Zeichen der heiligen Woche steht. Offensichtich lässt jedes Dorf sein eigenes Plakat anfertigen.
Von jedem Balkon und aus vielen Fenster hängt ein rotes Tuch. Dadurch wirkt der schöne Ort festlich geschmückt, aber angenehm dezent und zurückhaltend.

 

Auch der zweite Tag mit Mietauto lässt uns Teneriffa zum Kanaren-Favoriten wählen. Hier gibt es noch mehr zu entdecken, so dass wir uns sicherlich noch ein weiteres Mal ein Auto nehmen werden.

2 Gedanken zu „Wolken am Teide? Ja oder nein?

  1. Bernd Bernitt

    Hallo Joachim
    Ich habe von Deinem Bruder Michael erfahren, dass du die Weltmeere unsicher machst und wünsche Dir immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.
    Liebe Grüsse aus der Schweiz
    Bernd Bernitt

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