Neuer Stauraum im Achterschiff

Mi.,19. Aug.15, Gran Canaria, Tag 445 2.728 sm

Um die als KW-Erdung benötigte Kupferfolie im Achterschiff dauerhaft zu konservieren, habe ich die Flächen überlaminiert und final mit Bilgefarbe gestrichen. Dabei kam mir der Gedanke, den Platz für uns verwendbar zu machen.

Der Raum war allerdings nicht einfach so nutzbar, da hier Wasser, was z.B. durch die Backskiste kommen kann, zum Sumpf geleitet wird. Bei unserem Schiff ist der Sumpf am tiefsten Punkt des Schiffes (ist irgendwie logisch, oder?). Alles an Wasser, auf welchen Wegen es auch immer ins Schiff kommt, fließt hierhin, um dann von der zentralen Pumpe automatisch abgepumpt zu werden.

In dem „Raum“ unter Bines Koje laufen jedoch auch noch die Steuerseile für unser Ruder und ein paar Kabel vom Windgenerator und von den Solar-Panelen. Der Plan war daher, einen Boden in diesen Raum einzubauen und die Ladung mit einem quer eingesetzten Brett von den Steuerseilen fernzuhalten.

Auf einem Schiff ist eigentlich nichts gerade. Am einfachsten geht so ein Einbau, wenn man sich zunächst ein paar Schablonen aus Pappe anfertigt und die angepassten Formen später auf das Holz überträgt. Natürlich hatte ich keine Pappe an Bord und so durchwühlte ich entschlossen die Altpapier Container in der Marina….dabei war ich zur Abwechslung einmal sofort erfolgreich.

Das Modell für den Boden war dann auch schnell erstellt.

Nun hieß es Sperrholz zu besorgen. Eigentlich keine große Sache….dachte ich….und lag falsch.

Stunden habe ich damit verbracht alle möglichen Läden abzulaufen, aber hier „unten“ in Las Palmas gibt es keine Sperrholzplatten und auch keine Plättchen. Wohin ich auch kam, immer hieß es, dass ich nach El Sebadal müsse.

El Sebadal ist ein kleines Industriegebiet nördlich von Las Palmas. Hier gibt es wirklich wunderbare Läden, wie z.B. meinen Metallhöker, oder mehrere Hydraulikanbieter, Auto und LKW Batterien, einen guten Baumarkt, der auch Maritimes im Angebot hat und Holz. Der Nachteil ist, dass dieses Industriegebiet auf einem Hügel liegt, dessen Steigung von gefühlten 100% mit dem Fahrrad zu erklimmen kein Vergnügen ist.

Ich hatte aber keine Wahl und somit machte ich mich auf den Weg. Schnell wurde ich fündig. Dann wurde ich allerdings darüber informiert, dass ich keine Abschnitte kaufen könne, sondern nur die ganzen Platten (ca. 1,20 x 2,20). Das Format war für mein Klappfahrrad etwas unhandlich und so ließ ich alles in Streifen schneiden, bepackte meinen Drahtesel uns und fuhr so vorsichtig es eben ging den steilen Berg zurück in den Ort und zum Schiff.

Die Modelle wurden nun einfach auf die Platten übertragen und die neuen Böden anschließend mit der Stichsäge ausgesägt und final angepasst.

Die erste Lackschicht ist nun auch drauf und morgen werde ich den Boden dann wohl endlich einsetzen können.

 

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