Wenn’s läuft…

Sa., 28.Nov.15, Tag 546, 2.946 sm von HH

…wenn’s läuft, dann läuft’s richtig.
Sehnsüchtig auf den Anruf von Herrn Jahn wartend, liegt das Handy bereits beim Frühstück auf seinem Empfangs-Platz auf dem Tisch.
Aber was ist das? Kein Netz!
Über Nacht hat der Wind etwas gedreht, so dass Atanga am Anker 30 Meter weiter südlich geschwoit ist. Direkt in die tote Zone.
Wir sind ohne Empfang. Keine Chance, weder auf dem Vorschiff, noch achtern. :evil:

Wir wollen aber unbedingt heute schon wissen, wie es mit dem Wassermacher weiter gehen soll. Also steigt Achim ins Dinghi.

Der Außenborder springt brav an. Aber das Starter-Seil zieht nicht wieder ein, sondern hängt höhnisch grinsend neben dem Motor.
Ein Viertel kann Achim es zurück „stopfen“ und vertraut darauf, dass dies reicht den Motor nach seinem Landgang wieder anzuwerfen. Da ist wohl zur Abwechslung eine kleine Reparatur fällig…

Ach ja, habe ich schon erwähnt, dass gestern erst die Schraube zur Belüftung am Außenborder abgebrochen ist? Die liegt, auf Reparatur wartend, auf dem Navi-Tisch. Grinsend! Höhnisch grinsend!

Den Motor bekommt er wieder zum Laufen, kommt allerdings ohne Neuigkeiten zurück.
In Valle Gran Rey gibt es keinen Handy Empfang, wie ihm eine Frau vom Touri-Büro versichert. Internet könne er kaufen, Empfang gibt es manchmal etwas oberhalb in den Bergen, nicht immer, aber immer schlecht.

Nun gut, so muss das Telefonat bis Montag warten.

Wir krempeln die Ärmel hoch und beginnen mit der Reparatur der Luke.
Unnötig zu erwähnen, dass der Gewindebohrer beim Bohren des Gewindes abbricht. :mrgreen:
Dieser steckt nun für alle Zeiten in unserem Fensterrahmen und grinst ebenfalls hämisch rüber.
Zum Glück ist noch Platz für ein neues Loch direkt daneben. Die Luke schließt ab sofort wieder komplett dicht bei überkommendem Wasser. :-)

Der Austausch der Süßwasserpumpe verläuft ohne Probleme. :?:
Alles passt, nichts klemmt, die Ersatzpumpe pumpt, keine Schürfwunden, keine Toten. Alles schick.

In unsere verhaltene Freude hinein, klingelt auf einmal mein Handy.
Unbemerkt haben wir uns wieder auf unseren Stammplatz von gestern zurück bewegt.
Herr Jahn ist dran und verbreitet noch mehr gute Laune: Er wird uns eine Ersatzpumpe schicken. Und zwar so schnell wie möglich. Wir brauchen ihm Montag nur eine verlässliche Lieferadresse zu geben und er schickt das 5 Kilo Paket sofort auf die Reise.

Einen kleinen Haken hat diese gute Nachricht allerdings. Er beginnt das Gespräch mit den Worten: „Herr Willner, trauen sie sich zu die Pumpe zu tauschen?…“ :mrgreen:
Über die Antwort können wir uns Sorgen machen, wenn das Teil angekommen ist.

Wir freuen uns jetzt erst mal riesig über diese Nachricht.
Den Rest des Tages genießen wir in der, eigentlich ganz schönen, aber bislang unbeachteten, Ankerbucht.
Das führt soweit, dass ich das erste Mal seit wir unterwegs sind, schwimmen gehe, brrr, kalt, aber herrlich.
Achim, die kleine Frostmemme, kann ich nicht überreden. Meinem „wenn man erst mal drin ist, dann geht’s…“, vertraut er nicht.

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