Was hat Ihnen an Paramaribo am besten gefallen?

Do., 31.Mrz.16, Paramaribo/Suriname, Tag 670, 5.699 sm von HH

Eindeutig die Dusche im Hotel! :mrgreen:
Nach drei Monaten Abstinenz, ist eine Dusche, mit unbegrenztem Wasser, in beliebig wählbaren Temperaturen, ein Hochgenuss. Zweimal am Tag stehen wir endlos da drunter.
Daher die alte Warnung: lass nie einen Segler in Dein Haus, der will nur Deine Dusche und Deine Waschmaschine.

Nein, nur Spaß.
Den letzten Vormittag, wieder regenfrei, besuchen wir das Museum, was im Fort Zeelandia untergebracht ist.
Das Fort ist das älteste Gebäude (1613) in Paramaribo und schön zurecht gemacht. Gebaut von Niederländern, erweitert von Franzosen, erobert von den Engländern. So hat schon jeder mal seinen Säbel hier rasseln lassen.

Heute ist es ein kleines Museum. Mit ein paar hübschen Artefakten aus Pre-Kolumbianischen Zeiten. Und einer kompletten Apotheke aus dem 19. Jahrhundert.

Wir schlendern noch mal an der Waterkant vorbei und besuchen den alten Marron Markt.
Die Marrons sind die Nachkommen entflohener Sklaven, die im Dschungel ähnliche Lebensbedingungen, wie in der Heimat vorfanden. Sie haben ihren eigenen Markt, der neben Muscheln, Federn, Knochen, Bergen von Kräutern, so manche geheimnisvolle Wurzel und anderes Zeug, bietet.

Am Mark stehen Minibusse, die erst losfahren, wenn alle 28 (!) Plätze besetzt sind. Nach einem System, welches ein Europäer wahrscheinlich nie begreifen wird, werden die umliegenden Bezirke befahren.
Witzig sind die Oblaten, die die Busse schmücken. Beyoncé, Rihanna und J.Lo sind dabei ganz weit vorne in der Beliebtheitsskala.

Die zweieinhalbstündige Rückfahrt nach Französisch Guyana mit Deepak ist unterhaltsam und informativ: Er hat eine hohe Meinung von der Kriminalität in Suriname („criminal is not bad“). Hier würde man, anders als in Brasilien, Trinidad und Venezuela, bei einem Überfall nicht gleich erschossen. Die Banditen schlagen einen höchstens nieder, das war’s. :-)

Dies wäre der Härte der Polizei zu verdanken. Wenn jemand wegläuft, wird geschossen und wenn sie einen fangen, wird der in jedem Fall verprügelt. Die Gefängniszellen sind neun Quadratmeter groß und wenn grade Hochsaison ist, auch mal mit bis zu 15 Männern belegt. Warum müssen wir sofort an die hässlichen Bunker auf den Teufelsinseln denken?

Er hätte schon versucht in Brasilien und Französisch Guyana zu leben. Nein, das war nichts.
In Suriname ist es am besten. Er würde zwar bei einem Unfall nicht anhalten und wenn er mal pinkeln muss, dann würde er auf der falschen Straßenseite stoppen, um dies direkt vom Fahrersitz aus erledigen zu können. Und überhaupt.
Er nimmt niemanden mit, er stoppt nicht, wo Häuser sind und er hat einen Revolver in der Tür und ein Gewehr im Kofferraum. „Criminal is not bad“ :mrgreen:
Wie sich doch Perspektiven verschieben können.

Aber er weiß auch Positives zu berichten: In Goldminen sei es verboten, Quecksilber oder Zyankali einzusetzen. Und für jeder Baum, der beim Schürfen verloren ginge, müsse ein neuer gepflanzt werden. Leider befände sich das Goldgeschäft komplett in der Hand ausländischer Investoren. Und Surinamesen sei es verboten zu schürfen.

Wir sind froh, Suriname über Land besucht zu haben. Domburg, wo wir hätten ankern dürfen, liegt 16 km stromaufwärts.
Hinter unschöner Industrie und von dort ein Taxi in die Stadt zu organisieren, wäre sicherlich kein Vergnügen gewesen.

3 Gedanken zu „Was hat Ihnen an Paramaribo am besten gefallen?

  1. Michael

    Hallo ihr Beiden,

    das neue Bild sieht echt tropisch aus… Palmen sind eben ein super Hintergrund.

    Falls ihr mal wieder ins falsche Taxi steigt denkt bitte an den Ärger und die Arbeit der bei einer Entführung entstehen kann. :-)
    Inder sehen wie Inder aus… man, man.

    Beste Grüße
    Michael

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.