Rundtour auf St. Lucia

Do., 28. Apr.16, Saint Lucia/Rodney Bay, Tag 698, 6.418 sm von HH

Gabi organisiert uns einen Fahrer mit Minibus für eine Tagestour um die Insel. Zu acht geht es um 9:00 Uhr los.
Ich nehm es gleich vorweg: die Inseltour bekommt keine großartigen Noten von uns.
Zum Teil sicherlich ein hausgemachtes Problem. Wer Touri-Spots anfährt, muss sich nicht wundern, wenn bereits andere Touris dort lauern.
Neben den Busladungen voll Urlaubern, lauern an jedem Aussichtspunkt oder Strand einheimische Kettenverkäufer.
Die lassen uns nach einem freundlichen ’nein danke‘ in Ruhe, aber die anderen Touris wird man nicht so leicht los.

Im Gänsemarsch schlendern sie durch den botanischen Garten, der beim ‚Diamant-Wasserfall‘ liegt. Begleitet von einer Reiseführerin, die unnötige Informationen über die Flora durch den Urwald brüllt. Längst hinter drei Kurven verschwunden, hört man noch immer das Organ der Dame. :Mrgreen:

 

Der Wasserfall entpuppt sich als Wasserfall.
Klein und unscheinbar. Den Beinahmen ‚Diamond‘ verdankt er den Mineralien im Gestein über die das Wasser fällt.
Zuerst denken wir alle, dies sei ein Wasserfall zum Einstimmen und die viel gepriesene Attraktion wartet dahinter auf uns. Nein, leider nicht. (So muss ein Mineral-Wasserfall  ;- )  )

Der nächste Mega-Spot sind Schwefelquellen eines aktiven Vulkans.
Schon von weitem stinkt es nach faulen Eiern. Das ist es aber nicht, was uns abhält den Eintritt zu zahlen und die Schlammlöcher zu besichtigen.
Es sind die drängenden Touris auf dem einzigen Balkon, der Sicht auf das Geschehen bietet.

Früher soll man nach an die brodelnden Kraterlöcher herangekommen sein und von Guides wurden Eier auf den Steinen zur Demonstration der Hitze gebraten.
Vor ein paar Jahren gab es einen schrecklichen Unfall und seither steht nur noch der Balkon zur Verfügung.

Unsere Pläne sahen ein Mittagessen in einem Lokal mit Blick auf die zwei Wahrzeichen von St. Lucia vor. Den Zwillings-Bergen Petit Piton und Gran Piton.
Die beiden nahezu identischen Vulkane ragen grün bewachsen, steil fast 800 Meter in die Höhe.

Am Eingang vom Restaurant hängt ein Schild, dass das Fotografieren der Zwillinge 25,00 USD kostet.
Dieser Betrag wird nur angerechnet, wenn man etwas verzehrt. Einen Drink zu nehmen, ist noch kein Erstattungsgrund.
Wir können verstehen, dass die Betreiber nicht Herrscharen an knipsenden Urlaubern auf ihrer Restaurant-Terrasse umher rennen haben wollen, aber es schreckt uns trotzdem ab.
Wir bitten unseren Fahrer im nahe gelegenen Soufrière ein typsches Lokal zu suchen.

Eine Frage später, auf der Tankstelle, und wir landen direkt am Wasser in einer ganz netten Pinte. Immerhin noch mit Blick auf den kleineren der beiden Brüder.

Der Ort hat einen schlechten Ruf, macht auf mich aber einen ganz netten Eindruck.
Der Friedhof ist in einem vernachlässigten Zustand.
Das blühende Gras zwischen den kleinen Gräbern mit den handgeschriebenen Sinnsprüchen, gefällt mir. Es macht den Friedhof eher romantisch als trübsinnig.

In einem kleinen Bergdorf kaufen wir uns Cassava.
Cassava ist Maniok-Mehl und kleine Brotfladen werden daraus gebacken. Gefüllt mit Kirschen und Rosinen, Zimt, Bananen oder auch ganz bizarr, geräuchertem Brathering.
Der Fladen schmeckt gut und stopft ungeheuerlich.

Cassava gehört zu den top-10 der gefährlichsten Lebensmitteln.
Wird Maniok nicht richtig zubereitet, verliert er seine giftige Blausäure nicht und kann zu üblen Nebenwirkungen führen. Hier scheint aber alles richtig gebacken worden zu sein, keine Verluste unter uns Seglern zu vermelden.

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