Curaçao macht es kompliziert

Di./Mi., 27./28.Dez.16, Curaçao, Spanish Water, Tag 941/2, 8.752 sm von HH

Curaçao ist total anders als Bonaire. Schon bei der Anfahrt fällt es auf. Nicht komplett flach, sondern malerische Hügel sind in den Süden gesetzt worden. Kein Saumriff über dem man festmachen kann. Wir ankern in ‚Spanish Water‘. Das ist ein verwinkelter Binnensee, der nur über einen schmalen Kanal zu erreichen ist.
Wir kommen so nah an den Strandurlaubern vorbei, dass man ihre Kokos-Sonnenmilch riechen kann. Auf der anderen Seite befinden sich mit Kakteen und Buschwerk bewachsene Felsen.


Hinter dem Kanal öffnet sich ein verwinkelter See, der seine Arme in alle Richtungen ausstreckt. Ein Gewirr aus Inselchen, Kanälen und Nebenarmen. Unseren Weg suchen wir anhand des Plotters. Betonnung komplett Fehlanzeige. Unter keinen Umständen ist es angeraten, diesen Platz bei Nacht anzulaufen. Können wir nachvollziehen. :Mrgreen:


Curaçao macht es Seglern bei der Einreise recht schwer. Einklarieren kann man nur in der Hauptstadt, in Willemstad. Dort darf man nicht ankern und fast alle Segler gehen deswegen in das Gebiet von ‚Spanish Waters‘.
Nach Willemstad fährt jeder Stunde ein Bus, zu dem man sich schnell durchgefragt hat. Bis hierher noch alles gut.

In Willemstad muss man zuerst zum Zoll. Das Gebäude befindet sich mitten im Herzen der Altstadt. Pässe zeigen, ein Formular ausfüllen und dann müssen wir einmal quer durch die Stadt, schon fast ins Industriegebiet laufen.
Zur Immigration. Die liegt hinter dem Kreuzfahrt-Terminal, so dass man am Terminal-Wachmann vorbei muss. Das darf man, jedoch nicht ohne ein Formular, was man auf dem Rückweg wieder bei ihm abgeben muss. Und Pässe zeigen.

Bei der Immigration bekommt der Käpt’n einen Anschiss: man hat sich am gleichen Tag der Ankunft zu melden. „Nicht zu schaffen“, argumentiert Achim, bis das Schiff fest ist und das Dinghy im Wasser usw… “
„Pah, dann ruft man eben an“, kontert Miss Unentspannt.

Wir bekommen dann doch noch drei Formulare später und nach dem Vorzeigen der Pässe einen Stempel und die Erlaubnis bis zu 90 Tage zu bleiben.

Ein Haus weiter wartet die ‚Port Authority‘ auf uns.
Ein neues Formular wartet aufs Ausfüllen, einschließlich der Frage nach der Reichweite unseres Trinkwassers und der Lebensmittel an Bord :shock:
Wir müssen 10 USD als Ankergebühr für Spanish Waters bezahlen. Die hat eine Gültigkeit von 90 Tagen.
Sollten wir die Bucht wechseln wollen, müssen wir wiederkommen, sagt die Authority Dame. Genau die Bucht (es gibt fünf zur Wahl) und die gewünschten drei Tage benennen. Für eine längere Zeit am Stück gibt es keine Erlaubnis zu kaufen. Drei Tage kosten dann ebenfalls 10 USD.

Das nenn ich mal aktiven Umweltschutz. So schnell werden sich das nicht so viele Segler antun mit den Pässen in der Tasche durch die halbe Stadt zu laufen, nur um den Ankerplatz zu wechseln.

 

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