San Christóbal de las Casas

Mo. 27.Feb.17, Mexiko/San Christóbal, Tag 1.003 9.937 sm von HH

San Christóbal ist gegen Oaxaca eine Kleinstadt, kaum 80.000 Einwohner. Alles ist hier kleiner. Die Häuser niedriger, die Straßen schmaler, die Kirchen flacher. Das macht die Orientierung, trotz Schachbrett-Straßen, deutlich schwieriger.
Alle Straßen sehen gleich schön aus. Einstöckige Kolonialbauten, gut in Schuss. Bunt. Mit gewienerten Fußwegen vor der Tür. Es liegt kein Zigarettenkippen, kein einziger Schnipsel auf der Straße. Überall wird gefegt und gemoppt.

Die Ausfallstraßen auf die Dörfer sind etwas mülliger, aber insgesamt ist es sehr viel sauberer als auf den kleinen Antillen. Das gilt sogar für den Markt. ;-)

Morgens kommen nach San Christóbal die Inginas, um ihr Obst und Gemüse zu verkaufen. Man kann sie gut unterscheiden, sieht sofort an der Tracht, dass sie aus unterschiedlichen Dörfern kommen.

Die Verlierer bei den Trachten sind die Frauen aus Chamula.
Dort trägt Frau einen schwarzen Teppich um die Hüften, statt Rock.
Einen struppigen, filzigen Flokati.
Unförmig und wenig kleidsam.

Wenn Mann seine Frau im Gewühl verliert, keine Chance, die findet er nie wieder. :mrgreen:
Alle Mädels sehen von hinten gleich aus. Zwei geflochtene Zöpfe, auf dem Rücken mit Bändern zusammengebunden. Eine Bluse, darüber eine hüftkurze Strickjacke und diesen Schafsfell-Rock. Schick geht anders.

Dazu kommt, dass er sie im Gewühl sowieso nicht sehen kann. :lol:
Sind die Männer doch häufig  genauso kurz wie die Frauen. Alle sind winzig. Wie Kinder.
Ich überrage die meisten um eine Kopflänge. Achim fällt auf, wie eine gestreifte Kuh.

Auf dem Markt gibt es alle Obst- und Gemüsesorten, die man sich vorstellen kann. Und Tomaten. Berge an Tomaten. Fleisch, Trockenfisch, Haushaltsartikel und DVD’s. Einschließlich Porno-Ecke.

Ein wunderbarer Markt. Der üppigste und schönste seit einigen Ländern. Aus unserer Sicht ist alles unfassbar preiswert. Drei Kilo Tomaten kosten 50 Cent. Eine Ananas auch. Für Spitzenqualität. Morgens haben die Salatköpfe und Auberginen noch gelebt.

 

Wir befinden uns auf. 2.100 Meter. Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind gewaltig. In der Mittagssonne sind es locker 30 Grad. Gleich nach Sonnenuntergang geht es zügig auf 12, 10, 8 Grad runter.
Wohl dem, der auf Doppel-Fluschi in seinem Rucksack gesetzt hat.

Frost gibt es keinen, es fühlt sich für uns aber so an.

Unser Hostel ist ganz prima, aber ein Eisklotz.
Alle Zimmer sind zum Innenhof gebaut, es scheint wenig die Sonne ins verwinkelte Gebäude. Heizungen gibt es nicht, auch keinen Kamin.
Im Zimmer kann man nur mit Pulli sitzen. Jetzt ist uns klar, wie wichtig der Tipp war: „achtet in der Beschreibung vom Hotel drauf, dass es 24 Stunden heißes Wasser gibt“.

Trotz der niedrigen Temperaturen ist abends in den Straßen noch was los. So schnell lässt man sich hier nicht von der Straße vertreiben. Die Teppich-Rock Frauen sind die Gewinner. Hässliche Klamotte, aber warm.

Leider findet die Kinderarbeit hier einen traurigen Höhepunkt.
Die Jungs und Mädchen, die den Touristen Kram verkaufen sollen, sind kaum sechs Jahre alt. nach Einbruch der Dunkelheit werden sie auf die Straße geschickt. Indigina, verraten ihre Gesichter.
Tagsüber laufen Jungs, keine zehn, durch die Straßen und bieten Schuhputz-Dienste an. Kein Taschengeld-Job. Fulltime.

Alonso berichtete, dass die Kinder höchstens drei Jahre zur Schule gehen, Wenn überhaupt.
In den abgelegenen Orten ist die Analphabeten-Rate riesig.

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