Mi. 01.Mrz.17, Mexiko/Palenque Tag 1.005 9.937 sm von HH
Wir verlassen das Hochland mit dem Vormittags-Bus. Angesetzt sind sechs Stunden für zweihundert Kilometer.
Sechs Stunden. Mit dem Pferde-Hintern? Sitzen auf den Knochen ist eine schmerzhafte Angelegenheit. Wer hatte nochmal diese blöde Reit-Idee….?
Außerdem stinken die Klamotten nach Pferd. Klar, wir haben ja auch so viele Klamotten zum Wechseln mit, da geht man ja auch reiten. Zeit zum Waschen war nicht mehr.
Die inneren Bedingungen sind schlecht, dafür ist die Landschaft schön.
Alle halbe Stunde ein Wechsel. Erst die bewirtschafteten grünen Hochlagen, gefolgt von kargen Bergen, übergehend in frische Weiden mit Wäldern dazwischen. Zwischendurch auf Hochebenen sieht die Landschaft aus wie in der Nordheide. Birken im Geiste durch Palmen ersetzten und dicke Eichen durch Urwaldriesen. Glückliche Kühe stehen auf den Feldern, finden Schatten in kleinen Knicks (Waldhecken).
Auf schmalen Straßen schraubt sich der Bus tiefer und tiefer. Bis Palenque sind 2.000 Höhenmeter abzubauen. Die Berge wandeln sich in sanfte, grüne Hügellandschaft. Die Besiedelung nimmt wieder zu. Hin und wieder hält der Bus an Militär-Kontroll-Posten. Und an zwei, drei Haltestellen.
Wir entdecken zunehmend Schilder mit Hinweisen auf ‚Villahermosa‘ und auf den Bundesstaat ‚Tabasco‘. Unsere Fahrzeit von sechs Stunden ist noch nicht um. Wir werden trotzdem unruhig. Kann das sein, dass wir unsere Haltestelle verpasst haben? Ein Blick in die Karte zeigt: Villahermosa liegt eindeutig hinter Palenque. Mist, wir müssen vorbei gefahren sein. Aber das ist doch gar nicht möglich.
Als der Bus wieder hält, wollen wir raus. Wir sind in Villahermosa. Der Busfahrer beruhigt uns. Alles richtig, Palenque kommt noch.
Heute ist der Bus einen anderen Weg gefahren. Linksrum sozusagen. Für uns kommen nochmal drei Stunden Fahrzeit on top.
Die schöne Landschaft bekommt den Reiz von Bitterfeld.
Als wir endlich in Palenque ankommen, ist es bereits dunkel.
Wir sind ja einiges an Wäme gewöhnt, aber Palenque ist ganz weit vorne. Schwül heiße Luft strömt uns atemraubend nach neun Stunden Klima-Bus entgegen.
Die Beine sind steif. Wir sind im Eimer. Wir nehmen trotzdem kein Taxi zur Unterkunft. Endlich laufen, eine Wohltat, sogar mit den schweren Rucksäcken und bei der Schwüle.
Unser Hotel ist diesmal ein Bed&Breakfast-Haus. Mit einem Bad zum drin-umdrehen, Klimaanlage, und Fernseher (ohne Empfang) und Toilettpapier .
Und wie bisher alle Häuser pikobello sauber.
25,00 EUR die Nacht, großartig.
- Hotel – Posada Kin
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wie im vier-Sterne-Bunker