Mi., 30.Mai 2018, Panama/Las Perlas – Contadora, Tag 1460, 12.560 sm von HH
Rettungsinsel, Rettungswesten und Feuerlöschanlage – so eine Wartung dauert normalerweise Stunden und Fachfirmen sind erforderlich. Eine komplette Wartung dauert auf Atanga grade 10 Minuten. Macht die Crew selber. Ein Edding und spitze Fingernägel sind alles, was wir brauchen.
Wir befinden uns in den Vorbereitungen für Ecuador. Ecuador soll bei der Einreise von Yachten etwas pingelig sein. Auch Segelboote werden nach ‚Solas‘ kontrolliert. Safety of Life at Sea.
‚Solas‘ ist eine Vereinbarung der UN, die nach dem Untergang der Titanic ins Leben gerufen wurde. Anwendung finden diese Regeln überwiegend für die Berufsschifffahrt.
Unsere Rettungsinsel: abgelaufen 2016. Eine Wartung unterwegs bot sich bislang nur in Kolumbien an. Aus Sicherheitsgründen haben wir darauf verzichtet. Im Internet finden sich viele Berichte, dass man die Rettungsinsel schlechter wieder bekommt als man sie abgibt.
Eine Wartung in Deutschland, kurz vor unserer Abreise, bescheinigte damals ein tadelloses Auslösen der Insel, trotz einer Wartungsüberschreitung von mehreren Jahren. Wir fühlen uns somit sicher.
Die Behörden in Ecuador sollen schon darauf bestanden haben, dass abgelaufene Ausrüstungsgegenstände getauscht werden. Besser sei es, einen Gegenstand gar nicht zu haben als mit falschem Datum. Na, wenn das so ist. Nichts leichter als das. Die alten Prüf-Etiketten sind schnell abgepuhlt. Mit Edding kommt ein neues Siegel bis 2/2020 drauf, Handzeichen drunter, schon fertig.
Abgelaufene Medikamente und Lebensmittel werden ebenso bemängelt. Kopfschmerztabletten – abgelaufen 2016 – entsorgen wir. Meine letzten zwei Dosen Würstchen – abgelaufen 2015 – verstecke ich. Die sollen unbedingt in die Südsee mit. Vor ein paar Wochen haben wir noch eine Dose gegessen. Alles ta-del-los. Ein Glas Himbeeren und eine Dose Sauerkraut (beides 2017) kommen mit in das Versteck. Wäre ja noch schöner, wenn meine Schätze in den Mülleimer müssten.