Schlagwort-Archive: Wasserfall

Verzögerungen

Fr.,08.Apr. 22, Neuseeland/Whangarei, Tag 2869, 24.688 sm von HH

Gefühlt ist Corona weltweit kaum noch ein Thema. Außer in Deutschland und Neuseeland. Nach zwei Jahren geschlossener Grenzen hat Neuseeland seit wenigen Wochen wieder geöffnet. In einem Stufenplan dürfen verschiedene Gruppierungen und ab 2. Mai auch Touristen wieder einreisen.
Mit Öffnung der Grenzen ist natürlich auch Omikron mitgekommen. Im Grunde ist dies die erste Corona-Welle in Neuseeland.
Nun wird getestet, was die Stäbchen hergeben. Entsprechend hoch sind die Inzidenzen und die Anzahl der Menschen, die zu Hause bleiben müssen.
Das führt zu Ausfällen an allen Ecken. Supermarktregale sind leer, weil es keine Fahrer und Packkräfte gibt. Unser Flexi Teek Mann: positiv. Dreiviertel der Belegschaft auf der Werft: positiv. Der Schweißer unserer neuen Püttinge: positiv. Die Arbeit ruht, Zeiten verschieben sich, Termine können nicht gehalten werden. Unser anvisierter Hallentermin natürlich ebenfalls nicht.
Das amtliche Enddatum wurde nun auf den 14. April festgelegt. Sehr gut. Ab 15. April beginnt unser House Sitting Job mit Katze. Dann werden wir eine Nacht obdachlos sein, aber es wird sich schon eine Lösung finden.

Wir freuen uns, dass es jetzt bald weiter geht. Bei uns ist etwas die Luft raus. Die bordeigene Buchhaltung hat es festgehalten. Über fünfhundert Stunden Arbeit haben wir bisher investiert. Nun gibt es am Deck nichts mehr zu tun für uns (fast nichts mehr – außer Pusselkram zu dem wir uns nicht gut motivieren können – hat ja noch Zeit … bis wir in die Halle kommen, das dauert – so lauten die Ausreden).
Die Klappe vom Ankerkasten war das letzte größere Werk. Auch so eine Geld-Spar-Geschichte. Bei der Klappe waren an der Kante einige Hohlräume unterm GFK aufgetaucht. Wir hatten dies Peter gezeigt und der hat die Klappe zur Reparatur mit in die Werkstatt genommen. Nicht passierte. Dann haben wir uns die noch immer kaputte Klappe wieder geholt, damit keiner in den Ankerkasten fällt als der Mast runter kam. Schlussendlich haben wir die Reparatur selber vorgenommen. :roll: Die Hohlräume haben wir aufgeschnitten, schön sauber gemacht, mit Epoxid flüssig vergossen und am Schluss sauber verspachtelt und geschliffen. Unser Epoxid mischen wir schon lange selber. Die Pumpenhübe aus dem West-System aus dem Werft-Shop sind uns auf Dauer zu umständlich geworden und zudem nicht am Wochenende verfügbar. Selbst ist der Giftmischer.

Klappe vorher

Klappe nachher – bestimmt vier Stunden Arbeitslohn gespart

Nicht Breaking Bad, sondern die eigene Chemie-Bude auf Atanga

Wir nutzen die Wartezeit bis zum Hallentermin, um mal wieder etwas anderes als staubige Schiffe zu sehen. Ein Ausflug zu den nahegelegenen Wasserfällen soll es sein. Sehr lohnenswerte Wanderung und nur ein paar Autominuten entfernt. Wunderbar. Tagsüber ist es noch immer sommerlich warm. Nur die Sonne steht bereits herbstlich tief am Horizont. Das malt schöne Farben.

Die Whangarei Falls

Das besondere – man kann einmal um den Wasserfall herumlaufen – oberhalb gibt es eine Brücke

Herbst ist schön

Immer am Fluss entlang

75

Von Wasserfällen und Tieren

Mi./Do.,11./12.Jul.18, Ecuador/Baños, Tag 1502/3, 13.337 sm von HH

Kräftige Mietze so ein Puma

Kräftige Mietze so ein Puma

Wer hätte gedacht, dass uns bereits am vierten Tag in Ecuador ein leibhaftiger Puma vor die Linse laufen würde. ;-)

Wir schonen unseren Muskelkater und schlagen uns mal nicht in die Büsche, sondern machen Sachen, die Touristen so machen in Baños: wir gucken Wasserfälle und gehen in den Zoo.

Der ‚Pailon del Diabolo‘ – der Kessel des Teufels – ist das Wahrzeichen von Baños. Als einer der zehn spektakulärsten Wasserfälle der Welt wird er vermarktet. Und ja, in der Tat, nicht schlecht das Teil.
Durch Treppen und Balkone, die man an die Felsen gebaut hat, kommt man dem Kessel hautnah. Mit viel Getöse und noch mehr Gischt donnert das Wasser zwischen den Felsen durch. Da es bereits den ganzen Vormittag regnet, führt der Wasserfall soviel Wasser, dass wir die unteren Balkone nicht betreten können ohne pudelnaß zu werden. Ein hübsches Touristen-Spektakel, besonders für die Kinder, die sich quietschend naß regnen lassen.

Pailon de Diabolo

Pailon de Diabolo

Der Diabolo kommt von rechts

Der Diabolo kommt von rechts

Ein Blick in den Schlund

Ein Blick in den Schlund

Ein Balkon hängt fast im Diabolo

Ein Balkon hängt fast im Diabolo

Der nächste Vormittag gehört dem Zoo. Die Lage vom Zoo ist nicht schlecht. Auf einer großen Felsen-Insel, mitten in der Schlucht des Pastaza, stehen labyrinthartig angeordnet die Gehege. Die Gestaltung und Größe der Käfige entspricht dem Standard in Deutschland der 90er Jahre. Aber die Tiere sehen alle gut aus, die Gehege sind sauber und das Futter frisch.

Der Zoo von Banos liegt perfekt eingeschmiegt in die Landschaft

Der Zoo von Banos liegt perfekt eingeschmiegt in die Landschaft

Überwiegend in Südamerika heimische Tiere (bis auf den Tiger und ein paar Vögel) wohnen hier. Da wir in Natura wohl kaum einen Puma zu Gesicht bekommen, ja, noch nie einen gesehen haben, ist dies eine gute Gelegenheit.

Give me five - als der tiger das das erste mal gemacht hat, waren Achims Augen so groß wie die Pfoten

Give me five – als der Tiger das das erste mal gemacht hat, waren Achims Augen so groß wie die Pfoten

Am Nachmittag düsen wir dann in knapp zwei Stunden mit dem Bus weiter nach Riobamba (2.750 Meter hoch), unserer nächsten Sation. Unser Hotel ist schnell gefunden im Zentrum der Altstadt. Die drei dicken Decken auf dem Bett verheißen nichts Gutes. Doch noch scheint die Sonne und wir schlendern mit einfacher Jacke durch die Stadt auf der Suche nach etwas Eßbarem. Es wird dunkel, es wird kalt, wir immer hungriger. Wir laufen zig Blocks kreuz und quer ohne Erfolg. Es gibt keine Restaurants in der Altstadt. Das einzige, was wir finden, sind Schnell-Imbisse: Hühnchen und Pommes oder Hühnchen und Reis.
Meine Pommes sind hart, kalt und von gestern. Ich gehe mit meinem Teller zum Tresen zurück und brauch gar nicht mein Beschwerde-Spanisch ausgraben. Die Tante hinterm Tresen weiß genau, was ich auf dem Teller habe. Kann man ja mal versuchen, war wohl ihre Idee. Fünf Minuten später habe ich frische Fritten. Riobamba muss sich noch etwas ins Zeug legen, damit wir es mögen.