Archiv der Kategorie: Portugal

Geburtstagsfeier

So., 23. Nov.14, Lagos/Portugal, Tag 176, 1.714 sm von HH

Ursprünglich ist unser Plan, Achims Geburtstag als kleinen Spät-Schoppen am Steg zu feiern, aber leider fängt es pünktlich um 14:00 Uhr zu regnen an. Also alle rein ins Cockpit…

Raum ist in der kleinsten Hütte, so dass wir die Crews der Aquaria, Max, Hexe und Namastee „ganz locker“ unterbringen, sind ja nur 12 Erwachsene, denn die drei süßen Mädels von der Namastee wurden praktischer Weise auf der „Mal wieder“ an Steg E ausgelagert. Die drei Sonnenscheine bzw. Wirbelwinde (Hanna 7, Frieda 5 und Emma 3) kommen erst dazu als die ersten Erwachsenen schon wieder gegangen sind. Zum Glück gibt es auf einem französischem Boot noch einen Kindergeburtstag zu feiern… :mrgreen:

Wie auf jeder Feier so gibt es auch heute Gäste, die einfach nicht den Weg nach Hause finden können. :cool: Da wir Spaghetti und Hack in den Vorräten haben, laden wir Elke, Dorothea, Uwe und Thomas spontan zum Spaghetti-Bolognese-Event ein. Somit endet der Geburtstag in lustiger Runde mit vielen Segler-Geschichten und anderem Unfug.

Allen Gästen vielen Dank für die schönen Stunden und netten Mitbrings. :-)

Unsere geplante Weiterfahrt am Dienstag verschiebt sich auf mindestens Freitag, da sich das vemeintliche Wetterfenster schon wieder geschlossen hat.

 

Schietwetter

Fr. 21.Nov.14. Lagos/Portugal, Tag 174, 1.714 sm von HH

So richtiges Schietwetter herrscht hier zur Zeit in Lagos, nein, nicht nur in Lagos, sondern an der gesamten Atlantikküste, einschließlich Madeira und Kanaren. Es regnet wie aus Eimern! Seit Tagen! Jedes Vorhaben wird im Keim erstickt, weil es wieder schwarz über Land aufzieht und sintflutartig zu regnen anfängt.

Das (Fluss)Wasser hier im Hafen sieht aus wie der Amazonas. Am Ruder bilden sich schon Biberburgen (Thomas, vielen Dank für diese Beschreibung). Wir hoffen nur, dass die Kläranlage nicht wieder überläuft….

Dieses Schietwetter bestimmt total unser Tun und Handeln und am Steg wird kaum über etwas anderes gesprochen.  Nicht normal tönt es von allen Seiten, die es wissen können…

Auf Madeira und den Kanaren ist es das gleiche Bild. Ein Trans Ocean Stützpunktleiter von Lanzarote schrieb uns, dass aus „seinem“ Hafen kein Schiff rein, aber auch keins raus kommt, da so eine heftige Welle vor der Hafeneinfahrt steht.

Es gibt aber auch etwas Positives zu berichten: Es liegen hier mit uns total nette Mitsegler gefangen, die wir zum Teil schon aus La Coruna kennen oder die neu dazu gekommen sind. Das macht Spaß, denn in den unterschiedlichsten Konstellationen trifft man sich zum netten Plausch, Spaziergang oder auf ein Bier.

Und die Temperaturen sind mit tagsüber 20 Grad auch noch ganz erfreulich.  :-)

Für uns heißt es weiter warten bis das Wetter wieder auf  ’normal‘ dreht – da ist etwas für Dienstag in Sicht.

Brackwasser

Brackwasser

IC-718 TX Erweiterung

Die. 18.Nov.14, Lagos/Portugal, Tag 171, 1.714 sm von HH

Für die nicht Amateurfunker…. In der Regel können Amateurfunkgeräte nur auf den für den Amateurfunk zugelassenen Frequenzen senden. Um nun aber auf allen Frequenzen sendefähig zu sein (z.B., wenn das Schiff brennt und sinkt und ein Ansprechpartner gerade nicht auf einer der zugelassenen Frequenzen verfügbar ist), war es mein Wunsch, unser neues Funkgerät durchgängig sendefähig zu machen. Alles, was dazu notwendig ist, ist das Entfernen einer winzigen Diode aus dem Gerät. Das Teil ist keine 2mm groß und somit kostete es mich schon einiges an Überwindung, das Projekt anzugehen.

Zunächst musste mein alter Lötkolben, der eigentlich wohl eher für Tiffany Arbeiten gedacht war, auf das notwendige Maß gebracht werden. Die Spitze habe ich daher einfach abgefeilt und dann mit Hilfe des Akkuschraubers und einer Feile in Form gebracht.

alte Lötkolbenspitze

alte Lötkolbenspitze

sauber und spitz

sauber und spitz

Entsprechendes musste auch mit der Billig Pinzette geschehen, die ich einfach so spitz wie möglich runter geschliffen habe.

Öffnen des Geräts:

  • Boden und Deckel abschrauben
  • Seitlich sind dann auf jeder Seite 2 verzinkte Schrauben zu sehen. Die oberste entfernen und die untere lösen.
  • Dann lässt sich das Bedienpanel nach vorne klappen. Mir empfahl man, das geöffnete Gerät auf ein 5-6cm dickes Buch zu legen.
  • Die Diode (D54) vorsichtig mit der Pinzette greifen und leicht nach oben ziehen. Lötstelle kurz mit dem Lötkolben erhitzen und schon löst sie sich. Diese Arbeit habe ich zusammen mit meiner Funkfreundin DL1SWI (besser bekannt als Bine) gemacht. Sie hat die Pinzette gehalten wodurch ich zwei Hände für den Lötkolben hatte (…zur Verringerung der Amplitude an der Lötkolbenspitze….)
  • Lösen der zweiten Lötstelle entsprechend der ersten


Fazit Die Bauteile sind wirklich winzig, aber mit etwas Vorsicht und guter Vorbereitung gelingt es auch absoluten Lötanalphabeten, die Diode zu entfernen (…war zumindest bei uns so). D53 habe ich nicht entfernt, da nicht so recht klar ist, wofür das Teil ist und D55 (für die Frequenzerweiterung) durfte auch bleiben.

Ich habe eine Reihe von Internetseiten gesehen, bei denen die Entfernung aller drei Dioden beschrieben stand, aber D54 allein tut es auch. Ob mein IC-718 nun einem IC-78 entspricht ist nicht 100%ig geklärt. Wenn jemand etwas genaues dazu weiß, dann würde ich mich über einen Eintrag in den Kommentaren freuen.

…..ich übernehme natürlich keine Garantie, wenn jemand aufgrund meiner Beschreibung nicht das gewünschte Ergebnis erzielt.

Erste Erfahrungen mit der KW Alu-Folien Erde

Sa. 15.Nov.14, Lagos/Portugal, Tag 168, 1.714 sm von HH

Wie berichtet, habe ich ca. 2,5qm unterhalb der Wasserlinie in Achterschiff mit Haushaltsalufolie (manche würden Butterbrotpapier sagen) ausgelegt. Ich habe die Folien dabei ca. 10cm überlappen lassen und dann mit Steinband verklebt. Die Widerstandmessung zwischen den einzelnen Abschnitten und auch über alle Flächen ergab praktisch keinen messbaren Wert.

Die FSK/PSK hatte ich diesmal so eingestellt, dass bei halber Leistung (ca. 50W) die ALC gerade noch angesprochen hat (FSK 130, PSK 170).

Die ersten Versuche via Pactor mit Stationen in der Schweiz und in Halifax verliefen deutlich besser als vorher. Meine max. angezeigte Download Geschwindigkeit lag bei ca. 2700 Byte pro Minute und im Upload waren es auch noch über 2000. Ich gestehe allerdings, dass der Regelfall eher bei 800-1000Byte/min liegt….und manchmal auch nur 250 zu erreichen waren. Für kurze Mails ist das kein Problem, jedoch wird es ein wenig langwierig, wenn Grib Files oder gar Bilder durch den Äther geschickt werden sollen.

Ich habe noch keine Erfahrung, wie lange diese Folienkonstruktion hält und wie lange die Verbindungen zwischen den Folien nahezu widerstandsfrei erhalten bleiben. Allerdings ist jetzt schon klar, dass Reparaturen extrem schnell und preiswert durchzuführen sind.

Sevilla, Tag 2

Do., 13.Nov.14, Sevilla/Spanien Tag 166, 1.714 sm von HH

So prima, wie sich das Wetter gestern zum Guten wendet, so ist es heute gegen uns. Der Himmel ist grau und passt zu unserer Stimmung. Denn wir haben eine denkwürdige Nacht hinter uns. Dadurch, dass wir nur das Fenster zum Innengang haben und sich dies gar nicht öffnen lässt, ist nach zwei Stunden Nachtruhe der Sauerstoff im Zimmer komplett verbraucht…

Dies führt unter normalen Umständen schon zu verstopften Nasen und Erstickungs-Tod. Nun haben wir beide eine ganz leichte Erkältung mit nach Sevilla getragen, nichts Dolles, aber in dieser Nacht verhindert sie praktisch jeden Schlaf. Wenn einer grade eingeschlummert ist, fängt der andere an zu wühlen, schnaufen oder trocken zu husten. :evil:

Wenn an so einer Nacht überhaupt etwas Positives zu finden ist, dann nur, dass wir die ersten beim Frühstück sind und um 9:00 Uhr schon wieder durch die Gassen schlendern. So früh hat man so einen Touristenort noch für sich alleine und das hebt dann auch die Stimmung wieder. Die schlechte Nacht hat uns ungewollt die Entscheidung abgenommen: wir verlängern nicht um eine weitere Übernachtung, wir wollen ein Bett, was schaukelt!

Um die pompöse Kathedrale weihnachtet es schon sehr. Es sind relativ schmucklose Buden aufgebaut, die alle die gleichen Artikel verkaufen: Krippen! Krippen mit Esel, Krippen ohne Esel, aber mit 3 Königen, Christkind auf Esel, Esel am Spieß ;-) , schukarton-groß oder im Format eines Kleinwagen, und zum noch-selber-bemalen und, und, und…

 

Am frühen Nachmittag regnet es dann für zwei Stunden, dafür sind wir gut gerüstet mit Regenjacken und wettern den Hauptregen prima mit einer erneuten Tapas-Rast ab. Wieder sind die Dinger gut gelungen, nicht ganz so fancy wie gestern, aber sehr lecker.

Uns bleibt an Tag 2 genug Zeit die wichtigsten „must-see“ abzuarbeiten und haben als Fazit: Sevilla ist wunderbar!!!