Mo.,16.Jul.18, Ecuador/Quito, Tag 1507, 13.337 sm von HH
Quito ist die erste Stadt, die 1978 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Nach den etwas sterilen, unbewohnten Eindrücken von Cartagena und Panama City hoffen wir, dass Quito mehr punktet.
Und ja, Quito ist wunderschön. Häuser und Kirchen sind toll renoviert ohne tot zu wirken, Architektur aus fünf Jahrhunderten steht bunt gemixt beieinander und zwischen Touristen aus der ganzen Welt, spielt sich noch das echte Leben ab. Straßenhändler neben kleinen Restaurants, zwischen Shops und den typischen Ramschläden Südamerikas. Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Mestizen (Ein Mix aus Europäern und Indios), Trachten spielen im modernen keine große Rolle,
In den Häusern gibt es keine überteuerten Designer-Läden, sondern Tischlereien und Ferreterias mitten im Kulturerbe.
- Quito ist wunderschön
- wirklich wunderschön
Wir lassen uns von Carlos die bei einer Free Walking Tour zeigen. Obwohl er heute nur drei Kunden hat, behält er über drei Stunden seine gute Laune und führt uns kurzweilig durch Quito.
Als die streng gläubigen Spanier 1534 Quito gründeten, war ihre wichtigste Mission, den Katholizismus zu verbreiten. Bereits nach zwei Jahren legten die Franziskaner den Grundstein für die erste Kirche Quitos. Und der Baueifer hielt vierhundert Jahre an. Das weithin sichtbare Prunkstück Quitos, die Basilika, wurde erst vor knapp hundert Jahren erbaut. Über siebzig Kirchen zählt Quito heute.
Um den Inka und anderen Kulturen den Übertritt zum neuen Glauben zu erleichtern, griff man tief in die Trickkiste. Ein Gemälde vom Abendmahl soll in einer Kirche hängen, bei dem Jesus und seine Jünger, gegrilltes Meerschweinchen essen. Dem Leibgericht der Inka.
Wir haben das Gemälde leider nicht gesehen, da die sowieso schon reiche Kirche Eintritt von bis zu fünf USD pro Gotteshaus verlangt. Verbunden mit einem Fotografierverbot. Ins Stadtmuseum kommen wir günstiger und werden sogar ausdrücklich aufgefordert, dass wir gerne Fotos machen dürften.
In der ‚Iglesia La Compañia‘ sollen 54 Kilo Gold, von den Inka gestohlenes Gold, verarbeitet worden sein, berichtet uns Carlos. Auch hier verzichten wir auf eine Innenansicht: „54 Kilo ist nicht viel“, zerstört Achim die Illusion von einer unfassbaren Menge, „das sind ja nicht mal drei Milchtüten“. Es geht doch nichts über einen Naturwissenschaftler.
Viele der alten Bauwerke sind bereits viermal neu aufgebaut worden, da Quito regelmäßig von Erdbeben erschüttert wird. Heute baut man erdbebensicher, eine Metro wird gebaut und 2,3 Millionen Qiuteños wohnen in dieser schönen Stadt.
Abends kommt es tatsächlich erneut zu einem Treffen mit Achims Ex-Kollegen Martin nebst ‚La Familia‘. Zufällig treffen sich unsere Wege in Quito erneut. Wir verbringen einen lustigen Abend in einer netten Pinte. Danke für den netten Abend und liebe Grüße.