17.Nov.23, Australien/Bundaberg, Tag 3454, 28.812 sm von HH
Bereits in Fiji haben wir uns viele Gedanken über unseren Roadtrip gemacht. Die zentrale Frage – womit wollen wir fahren? Ein Wohnmobil oder Van wäre natürlich unglaublich komfortabel, aber die sind uns viel zu teuer. Außerdem hätten wir gerne ein geländefähiges Auto. In Australien gibt es mehr Schotterpisten als normale Straßen. Mit einem Wohnmobil stößt man schnell an Grenzen, wo man noch fahren kann. Also sollte es ein Geländewagen sein. Am liebsten hätten wir einen gekauft, der bereits fertig ausgerüstet ist, aber die sind schwierig zu finden. Und schon gar nicht hier in der Provinz, sondern da, wo Backpacker ihren Urlauben beenden. Gut, wir haben dann ja unseren schönen 4×4 Toyota Landcruiser Prado gefunden. Leider komplett nackig, außer einem Dachgepäckträger.
In Australien existiert eine unfassbare Outdoor-Adventure-Road-Trip-Industrie. Jede Kleinstadt hat mehrere Läden. Riesige Geschäfte mit Artikeln von deren Existenz wir nicht mal wussten. Daneben gibt es Internetanbieter, die tatsächlich alle Angebote auch auf Lager haben und innerhalb von Tagen vor die Haustür liefern. An Bord glüht das Internet: In den Warenkorb. Ein paar Tage später fühlt es sich wie Weihnachten an.
Der absolute Clou sind Schubladen für die Ladefläche im Landcruiser. Wir kaufen ein Zweier-Set. Die Schubladen laufen auf Rollen und lassen sich während der Fahrt verriegeln. Sind mit Filz gepolstert, damit Gegenstände nicht so klappern. Das Beste ist die ausziehbare Platte der linken Lade. Dort kann man den Kühlschrank an Ringen befestigen und aus dem Wagen nach hinten ziehen, um ihn leichter befüllen zu können. Wir sind begeistert.
Leider, leider sind die Laden ein kleines Stück zu breit für unser altes Landcruiser-Model. An den Radkästen ist die Ladefläche drei Zentimeter zu schmal. Achim bastelt eine Abhilfe. Das Schubladen-Set kommt auf drei Dachlatten (am Boden vom Auto befestigt natürlich) und schon passt es dann doch, da die Radabdeckungen noch oben hin schmaler werden.
Das war es aber auch schon an Schwierigkeiten. Der Rest läuft wie am Schnürchen. Die Batterie für den Kühlschrank und zum Laden elektrischer Geräte findet einen sicheren Platz hinter dem Beifahrersitz. Das Solarpanel zum Laden der Batterie ist faltbar und nicht fest installiert. Das werden wir bei Bedarf „irgendwo“ auslegen oder anbinden.
Und schlafen werden wir im Dachzelt! Wir haben uns für ein Model mit etwas größerer Liegefläche entschieden, damit auch Achim sich noch ausstrecken kann. Der ganze Kasten mit dem Boden, Zelt, Gestänge, Matratze und Leiter wiegt stolze 70 Kilo. Die Jungs auf dem Yard waren so nett das Zelt mit dem Gabelstapler aufs Auto zu heben. Ein erstes Probeliegen war bequem, aber scheußlich ungewohnt. Okay, wir haben es so gewollt. Wackelfrei steht so ein Zelt nicht auf dem Autodach. Zum Glück wiegt unsere Karre fast zwei Tonnen. Zumindest die steht stabil.
Unser normales Zelt plus Schlafmatten aus Neuseeland haben wir behalten. Das kommt ebenfalls mit. Es mag zwischendurch praktischer sein – wir wissen es noch nicht.
So weit, so Vorbereitung. Es fehlten nur noch ein paar Kästen und zwei Stühle. Wir dachten sogar, dass wir Atanga eher aus dem Wasser heben lassen können, als ursprünglich vereinbart. Wir waren fertig zum Einräumen und dann ‚bäng‘. Achim erwischt es zuerst. Grausame Halsschmerzen, kein Appetit. Dafür Durchfall und zunehmenden Husten. Ich folge zwei Tage später. Bei mir ist der Husten nicht so arg, dafür sind die Nebenhöhlen zu und ich habe das zweifelhafte Vergnügen vom kompletten Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn. Wir haben keine Tests, aber die Diagnose dürfte eindeutig sein: Corona!
Seit über einer Woche liegen wir jetzt im Krankenlager. Es geht langsam aufwärts. Aber wir kommen noch kurzatmig von der Dusche zurück. Ein paar Tage sollten und werden wir uns noch schonen. Am 1.Dezember kommt Atanga an Land. Ab da dürfen wir nicht mehr auf dem Schiff wohnen. Bis dahin sollten wir fertig sein.
Investition
Auto – 8.463 Euro
Zelt – 950 Euro
Kühlschrank – 271 Euro
Schubladen – 183 Euro
Solarpanel – 183 Euro
Batterie und Box – 156 Euro
Gaskocher – 141 Euro
Markise – 89 Euro
Tisch – 48 Euro
Klappspaten – 17 Euro
Top euer Auto und der Ausbau. Bin zwar kein Dachzeltfreund aber für Australien und Outback hat es sicher Vorteile. Ich wünsch euch gute Besserung und viel Spaß unterwegs. Danke fürs Teilen. Ahoi, Lard
Gerne, gerne. danke für Deinen Kommentar.
Ja, wir denken auch, dass die Vorteile überwiegen. Der eindeutige Nachteil liegt auf der Hand … Abbau, wenn das Auto bewegt werden soll. Mal sehen, wie wir das hin bekommen
Oha, das braucht nun wirklich niemand.
Ich hoffe sehr für euch, dass es „nur“ eine vorübergehende Grippe ist und keine üble Nachwirkung der Covid-Impfung.
Diese scheinen ja zur Zeit geradezu zu explodieren.
Ich wünsche euch gute Besserung
Peter
PS: Sehr schöner Ausbau. Ein Dachzelt ist in Australien eine sehr gute Idee. Nur sollte man sich *räusper, hust* nicht unter etwas stellen (Baum, Dach oä), sonst kommt das Giftzeugs uU von oben – lol
Hallo Peter, Impfnachwirkungen sind es sicher nicht. Unsere dritte und letzte Impfung liegt zwei Jahre zurück.
Wir sind auf einem guten Weg. Noch eine Woche, dann sollte es Geschichte sein.
Hüstel, räusper … die Giftigen sollen sich am Boden befinden. Von oben kommen die Würger.
Schlimmer Kontinent!
Genau. Impfnachwirkung. Ich würde mal mit George Soros telefonieren, der hat ja überall die Finger drin *sarcasm off*.
Gute Besserung! Seid geduldig.
Das Auto machr Neid! Dachzelt ist gut, nach einer Weile geht’s auch mit dem Auf-und Abbau (wir in Namibia… in Australien hatten wir „macht hoch die Tür“) Zum Pinkeln entweder eine Vuvuzela mit Schlauch oder den formidablen australischen 2kg-Joghurteimer mit rauf nehmen
Giftiges von oben: Spinnen. Red Back und WhiteTail und so. Nicht wirklich lebensgefährlich, aber „nasty“. Ein Aussie-Freund schüttelte in Sydney eine White Tail aus dem Segelkleid. Als wir ihn in Noumea wieder trafen. hatte er immer noch Spaß damit.
Neid, Neid.
Seit eben läuft die Doeselheozung wieder, isses nicht wunderbar.
Nachtrag: ungiftiges von oben! Eukalyptus sind bekannt für die Brüchigkeit des Holzes, also… beware!
Hier trachtet einem halt alles nach dem Leben. Sogar unschuldige Bäume.
Vor den Achtbeinigen Freunden gruselt es mich. Spinnen sind so abgrundtief widerlich. Dagegen finde ich Schlangen spannend und schön, obwohl ihr Gefahrenpotential (zumindest theoretisch) viel größer ist.
Ich hoffe, wir sehen welche – von weitem.
Liebe Atangas,
mal wieder ein klasse Bericht! Super Entscheidung Australien so zu erkunden – das Fahrzeug und die Ausstattung ist top! Wünschen das Besze für dieses Abenteuer.
Wünschen euch ganz schnelle Genesung. Wir freuen uns jetzt schon auf die Reiseberichte.
SY RosyJane
Dankeschön, Brigitte!
Wir sind auch schon sehr hibbelig und gespannt.
Mal sehen, was das für ein Abenteuer wird.
Auch von unserer Seite eine gute Besserung an euch zwei – kuriert euch gut aus!
Wir wünschen euch eine spannende Reise mit dem 4×4. Tja, und das mit den giftigen Viechern – es ist gruselig, aber die Chancen sie zu treffen sind hoffentlich geringer als man denkt. Ich hätte am meisten Schiss vor den Quallen und den Saltys…. von wegen Schlangen nachts: das Zelt werdet ihr ja eh immer zuzippen – wer will schon tausende von Fliegen im Zelt?
In diesem Sinne eine plattfuß- und unfallfreie Fahrt
LG
Steffi
Dankeschön, Steffi.
ich hoffe doch sehr, dass wir diesen Kontinent „überleben“
schwierig, schwierig – hier drohen sogar die Kängurus mit ihren Muskeln.
LG
Sabine