LEDs, Stauraum, Windfahne…ein Urlaubstag

Fr.,21. Aug.15, Gran Canaria, Tag 447, 2.728 sm

Nachdem ich in der letzten Woche ausreichend fleißig war, habe ich mir für heute mal nichts Großes vorgenommen.

Zwei Schiffe von unserem Liegeplatz entfernt liegt das LED-Shop-Schiff. Hierbei handelt es sich um eine Familie von 3 Personen, die auf ihrem ca. 12m Schiff dauerhaft im Hafen wohnt und dort einen Laden für LEDs betreibt. Man kann sich sicher vorstellen, wieviel Platz da bleibt, wenn Werkstatt und Lager auch auf dem Schiff untergebracht werden müssen :shock: .

Hier kaufte ich LED Streifen, die ich in die alten Lampen eingeklebt habe. Diese ersetzen und nun die stromfressenden Röhren von damals. Der Umbau war einfach, da nur die Elektrik für die Röhren abgeklemmt und der Schalter neu verlötet werden musste. Der Riesenvorteil dieser Maßnahme war jedoch, dass wir so die alten, formschönen und zum Schiff passenden Lampen behalten konnten ;-) .

Einfacher gestaltete sich die Änderung an der Lampe am Navi-Tisch. Hier musste lediglich der alte Leuchtkörper gegen den LED Träger getauscht werden.

Anstatt der normalerweise fließenden 2,5 A kommen wir jetzt mit weniger als 1 A aus. Meines Erachtens liefern die Lampen auch ein warmes Weiß, so dass die Speisen nicht aussehen, wie bereits schon einmal gegessen. Hoffentlich sieht Bine das auch so, wenn sie wieder an Bord ist.

Der Salon inklusive Pantry ist somit komplett auf LED umgerüstet.

Das allein war dann aber doch nicht gerade tagfüllend. Da ich von der Aktion im Achterschiff recht viel Holz übrig habe, habe ich daraus einfach mal eine Reserve Windfahne geschnitten. Ob das Material allerdings so gut ist wie das Original wird sich nur auf See testen lassen.

„Versuch macht kluch“

…und zu guter Letzt habe ich den neuen Stauraum im Achterschiff in Beschlag genommen und alles für die Rumpfreparatur nun hier verstaut.

Im gesamten Achterschiff und in der Pantry kann man sich jetzt wieder bewegen. Alles ist sauber und ordentlich weggestaut. Der vordere Teil des Schiffes kommt dann in den nächsten Tagen dran….

Wenn Michael von der La Joya nicht noch auf eine Gerstenkaltschale vorbeigekommen wäre, dann hätte ich sicher schon alles fertig gehabt (Glück gehabt).

Neuer Stauraum im Achterschiff

Mi.,19. Aug.15, Gran Canaria, Tag 445 2.728 sm

Um die als KW-Erdung benötigte Kupferfolie im Achterschiff dauerhaft zu konservieren, habe ich die Flächen überlaminiert und final mit Bilgefarbe gestrichen. Dabei kam mir der Gedanke, den Platz für uns verwendbar zu machen.

Der Raum war allerdings nicht einfach so nutzbar, da hier Wasser, was z.B. durch die Backskiste kommen kann, zum Sumpf geleitet wird. Bei unserem Schiff ist der Sumpf am tiefsten Punkt des Schiffes (ist irgendwie logisch, oder?). Alles an Wasser, auf welchen Wegen es auch immer ins Schiff kommt, fließt hierhin, um dann von der zentralen Pumpe automatisch abgepumpt zu werden.

In dem „Raum“ unter Bines Koje laufen jedoch auch noch die Steuerseile für unser Ruder und ein paar Kabel vom Windgenerator und von den Solar-Panelen. Der Plan war daher, einen Boden in diesen Raum einzubauen und die Ladung mit einem quer eingesetzten Brett von den Steuerseilen fernzuhalten.

Auf einem Schiff ist eigentlich nichts gerade. Am einfachsten geht so ein Einbau, wenn man sich zunächst ein paar Schablonen aus Pappe anfertigt und die angepassten Formen später auf das Holz überträgt. Natürlich hatte ich keine Pappe an Bord und so durchwühlte ich entschlossen die Altpapier Container in der Marina….dabei war ich zur Abwechslung einmal sofort erfolgreich.

Das Modell für den Boden war dann auch schnell erstellt.

Nun hieß es Sperrholz zu besorgen. Eigentlich keine große Sache….dachte ich….und lag falsch.

Stunden habe ich damit verbracht alle möglichen Läden abzulaufen, aber hier „unten“ in Las Palmas gibt es keine Sperrholzplatten und auch keine Plättchen. Wohin ich auch kam, immer hieß es, dass ich nach El Sebadal müsse.

El Sebadal ist ein kleines Industriegebiet nördlich von Las Palmas. Hier gibt es wirklich wunderbare Läden, wie z.B. meinen Metallhöker, oder mehrere Hydraulikanbieter, Auto und LKW Batterien, einen guten Baumarkt, der auch Maritimes im Angebot hat und Holz. Der Nachteil ist, dass dieses Industriegebiet auf einem Hügel liegt, dessen Steigung von gefühlten 100% mit dem Fahrrad zu erklimmen kein Vergnügen ist.

Ich hatte aber keine Wahl und somit machte ich mich auf den Weg. Schnell wurde ich fündig. Dann wurde ich allerdings darüber informiert, dass ich keine Abschnitte kaufen könne, sondern nur die ganzen Platten (ca. 1,20 x 2,20). Das Format war für mein Klappfahrrad etwas unhandlich und so ließ ich alles in Streifen schneiden, bepackte meinen Drahtesel uns und fuhr so vorsichtig es eben ging den steilen Berg zurück in den Ort und zum Schiff.

Die Modelle wurden nun einfach auf die Platten übertragen und die neuen Böden anschließend mit der Stichsäge ausgesägt und final angepasst.

Die erste Lackschicht ist nun auch drauf und morgen werde ich den Boden dann wohl endlich einsetzen können.

 

Und immer wieder Strom

Mo.,17. Aug.15, Gran Canaria, Tag 443, 2.728 sm

Bei uns kommt der Strom kommt aus der Steckdose….

Diese nette Gewohnheit ändert sich, wenn man auf einem Segelboot lebt und nicht immer den Komfort von Landstrom hat. So wie es heute nun einmal üblich ist, haben auch wir eine Unmenge von Geräten, die regelmäßig geladen werden wollen. So wie es heute nun einmal auch üblich ist, hat jedes dieser Geräte sein eigenes Ladegerät und so wie es heute nun einmal üblich ist, sind diese untereinander nicht austauschbar. Entweder passt die notwendige Ladespannung nicht, oder der Stecker weist komplett andere Dimensionen auf. DCDC Wandler sind auch nicht immer die Lösung, da die Stromaufnahmen einiger Geräte recht hoch sind.

Wir hatten einen Wechselrichter an Bord, der 12V in 230V wandeln kann. Leider ist dies ein Gerät der älteren Bauart und liefert nur eine modifizierte Sinusspannung. Außer, dass die Spannung in regelmäßigen Abständen die Richtung ändert, hat das allerdings nicht viel mit einer sauberen Sinus Spannung zu tun, sondern gleicht eher einem hin- und her springenden Trapez. Grobschlächtigen Geräten wie Bohrmaschinen, Wasserkochern oder Quirlen macht das nichts aus und sie funktionieren. Problematisch wird es bei den kleinen Netzteilen für Computer, Handy, Tablett etc. Die Netzteile werden sehr heiß und geben ungesund klingende Geräusche von sich und es bedarf nicht sehr viel Phantasie, sich vorzustellen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis dies aufgeben.

Ich habe daher hier im Einkaufsparadies in der Marina in Las Palmas einen Waeco SinePower 912 Wechselrichter gekauft und installiert. Dieses Gerät liefert eine saubere Sinus-Spannung und wird auch den Anforderungen von empfindlichen Geräten gerecht. Glücklicherweise hatte Michael von der La Joya die richtige Zange, um die Kabelschuhe auf das 40mm² Kabel aufzupressen.

 

Das Gerät von Waeco war nicht das günstigste Angebot, aber die etwas billigeren Geräte von Victron kamen aufgrund von Bines Blau-Allergie nicht in Frage. Die ersten Tests waren sehr positiv. Die Netzteile klingen nun normal (nämlich eher gar nicht) und man kann auch keine Spiegeleier darauf braten. Wir haben zwar jetzt nur noch 900 Watt auf der 230V Seite, wenn wir nicht im Hafen liegen, aber selbst für den Brotbackautomaten reicht auch das dicke.

Ansonsten gab es keine Erfolge zu berichten. Ich habe heute Stunden (ohne Erfolg) damit zugebracht, eine Sperrholzplatte zu finden. Diese ist hier unten in Las Palmas aber nicht zu bekommen….dazu später mehr.

Essen wie Gott in Spanien

So.,16. Aug.15, Gran Canaria, Tag 442, 2.728 sm

Vor ziemlich genau einem Jahr hatte mich Bine schon einmal meinem Schicksal überlassen und ist nach Hamburg gefahren. Während dieser Zeit machte ich unvergessene Erfahrungen mit den Produkten von U und Zapetti. Ravioli bzw. Spaghetti Bolognese aus der Dose. Noch heute schüttelt es mich, wenn ich nur an die U Ravioli denke. Das grenzte schon an lang anhaltende Körperverletzung. Genau genommen habe ich ein Trauma davon getragen und muss nun damit leben.

In diesem Jahr soll mir nicht der gleiche Fehler unterlaufen und so hatte meine Küche zumindest einen guten und sehr wohlschmeckenden Start. Hoffen wir mal, dass das so weitergeht.

Die Tortilla Shells haben wir beim Lidl gekauft, aber auch im Dino gibt es eine gute Auswahl. Die Hühnerbrust gut anbraten und mit Salz, Pfeffer und einer ordentlichen Portion Cayenne Pfeffer würzen. Die Shells werden einfach in der Pfanne ohne Öl gebräunt. Fleisch mit Paprika, Zwiebel, Gurke und eventuell Möhre in die Shell legen und etwas China Süß-Sauer Sauce darüber geben. Alles nett rollen und schon ist der Snack fertig.

Mittag

Morgen werde ich wohl die Arbeiten unter der Achterkoje abgeschlossen haben und dann wird es auch ein paar Bilder geben.

Mein Leben ist kein Pony Hof

Fr.,14. Aug.15, Gran Canaria, Tag 440, 2.728 sm

Gestern ist Bine nach Hamburg geflogen. Für uns hieß das, um 5 Uhr aufzustehen. Da ich immer etwas mehr unter Reisefieber leide, war ich bereits um 4 Uhr wach. Alles lief wie am Schürrchen und auch Bines Transport zum Flughafen war pünktlicher als die Maurer am Steg. Um 5:45 war Bine dann weg, aber meine Nacht war vorbei….und so blieb es auch…ich konnte nicht mehr einschlafen und den ganzen Tag war ich einfach nur müde.

Heute war die Welt dann wieder in Ordnung. Ich hatte eine geruhsame Nacht und bin frisch um 7:00 aufgestanden. Es war nun an der Zeit, mich um die Projekte zu kümmern, die ich besser mache, wenn Bine nicht da ist.

Unter der Achterkoje hatte ich vor einigen Monaten Kupferfolie als Erdung für das Kurzwellengerät gelegt. Leider ist es dort nicht immer ganz trocken, was aber nicht an Bine liegt, die normalerweise darüber schläft. Ich habe die Folie daher heute einfach einmal überlaminiert, um sie dauerhaft vor Feuchtigkeit zu schützen. Bei den gegenwärtigen Temperaturen (30° im Schiff) war das eine schweißtreibende Arbeit, die insbesondere auch durch die Atemmaske nicht wirklich angenehmer wurde.

ohne das Teil wär ich wohl erstickt

Morgen geht es dann weiter und das Ganze wird mit Bilgefarbe gestrichen. Das stinkt dann auch nochmal 20 Stunden und somit werde ich wohl die nächsten Nächte im Salon schlafen müssen. Da muss ich mir wohl einen kleinen auf die Lampe gießen, damit das klappt.

Bilder vom Werk gibt es dann mit dem nächsten Post, wenn alles geklappt hat