Guten Rutsch

Mi., 31.Dez.14, Lanzarote/Spanien, Tag 214, 2.293 sm von HH

Thomas und Dagmar kommen gerade recht zum Sundowner auf Atanga an. Zu Achims großer Freude bringen sie nicht nur ein eigenes Survival-Paket für ruppige Segeltage mit, sondern auch noch ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk der zu Hause gebliebenen Ex-Kollegen. Wie man unschwer erkennen kann, hat er sich tierisch darüber gefreut.  :-) :-)

Wir verbringen einen super netten Abend und vor lauter Spaß wird total vergessen ein paar Erinnerungsfotos zu machen. Erst beim Anblick der schmutzigen Geschirrberge fällt uns das wieder ein. Teller und Schüsseln sind alle leer, muss dann wohl geschmeckt haben (…obwohl, dass sagen die beim perfekten Dinner auch immer und dann gibt’s nur 4 Punkte ;-) )

Obwohl es schon auf 1:30 Uhr geht, machen wir uns trotzdem über den Abwasch her und ich bin heute Morgen wirklich riesig froh über die weise Entscheidung. Zur Ehrrettung von Thomas und Dagmar muss gesagt werden, dass sie mindesten dreimal ihre Hilfe angeboten haben und wir mindestens dreimal so doof waren, diese abzulehnen.

Wir wünschen allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und viel Glück, Gesundheit und Zufriedenheit 2015.

Wonderful Live

Di., 30.Dez.14, Lanzarote/Spanien, Tag 213, 2.293 sm von HH

Ich muss heute mal was in ganz eigener Sache schreiben. Wenn zu meinem neuen Jobs im Weltumsegler-Leben zählt, dass ich als Proviantmeisterin für den Einkauf zuständig bin, dann habe ich einen verdammt geilen Arbeitsweg. So künstlich und plastikhaft Playa Blanca auch sein mag, so beschert er mir doch den traumhaftesten Einkaufsweg seit wir unterwegs sind. Die ganze Zeit blicke ich auf das Meer an dessen Blau ich mich nicht satt sehen kann. Die paar Urlauber sind leicht umrundet, so dass es die pure Freude ist, jeden zweiten Tag zum Einkaufen zu fahren.

Auch der große Einkauf für das Begrüßungsmenü für Thomas und Dagmar, die nachher hungrig und durstig (o-Ton Thomas) zu uns kommen, macht da nichts aus. Ich habe gedacht, dass ich sie spanisch bekoche. Da die beiden wohl noch im Flieger sitzen, kann ich ruhig jetzt schon posten, was es geben soll.

Vorweg mache ich Tapas, oder bzw. ich mache ein paar kleine Vorspeisen, die ich einfach Tapas nenne:

-Mit gerösteten Mandeln gefüllte Datteln, in Speckmantel gebraten und mit Masala abgelöscht.

-Eine Art schnittfester Frischkäse mit Birnen und karamellisierten Walnüssen -Piemento Padron -Ein wenig landestypische Salami, Käse und Schinken

-Tatar von der Dorade (Thunfisch hatten sie nun ausgerechnet heute nicht)

Als Hauptgang gibt es „meine“ Lammkeule mit grünen Bohnen und gerösteten Knoblauchbrot. Um zum Schluss gibt es Crema Catalana. Das Stocken hat geklappt, jetzt muss nur noch die Zuckerkruste gelingen.

Papagayo-Strände

Fr.., 26.Dez.14, Lanzarote/Spanien, Tag 209, 2.293 sm von HH

Beim Frühstück ist der kräftige Wind der letzten Tage praktisch eingeschlafen, so zumindest der Eindruck in der Marina. Also lässt Achim sich von mir leicht animieren, heute die noch ausstehende Fahrrad-Tour zu den Traum-Papagayo-Stränden zu unternehmen.

Am Ende vom Ort bläst es uns dann aber doch recht heftig entgegen, so dass Achim eine ‚Abkürzung‘ über einen Trampelpfad vorschlägt. Nach 200 m wird der Weg allerdings sehr mullerig und wir müssen schieben. In der Hoffnung, dass sich das noch wieder ändert, gehen wir mutig weiter. Aber final bleibt es dabei, dass wir die gesamte Abkürzung nicht fahren können. :evil:

Nach 20 Minuten des bergauf Schiebens, stoßen wieder auf die Autostraße, die aus festgefahrenem Erdboden besteht. Es geht jetzt stetig bergab, aber so richtig toll zum runter sausen ist das auch nicht, da sehr viele große Schotterbrocken rum liegen, die vor meinem geistigen Auge üble Stürze erscheinen lassen. Da muss ich aus Feigheit viel Tempo raus bremsen.

Aufgrund der doofen Wege und des Gegenwindes, entscheiden wir uns für den ersten der Papagayo-Strände. Dieser entpuppt sich dann bei vor Ort Betrachtung als alles andere als ein Traum (Foto). Eine kleine Pause wird uns dann auch noch verleidet, da zwischenzeitlich der Wind noch mehr zugenommen hat und wir nicht gesandstrahlt werden wollen.

Für den Rückweg wählen wir einen, von unten ganz passabel aussehenden, Fußgängerpfad. Aber der ist ebenfalls kaum mit dem Rad zu befahren und außerdem wird man auf den kahlen Berggipfel fast vom Drahtesel geweht.

Nach 2,5 Stunden sind wir dann wieder auf dem Schiff und essen an Bord unser mitgenommenes Picknick. Dieser Ausflug hat sich mal richtig gelohnt. :mrgreen:

Heiligabend an Bord

Mi., 24.Dez.14, Lanzarote/Spanien, Tag 207, 2.293 sm von HH

Weihnachten auf einem Segelschiff bedeutet, dass mit einigen liebgewonnen Traditionen leider gebrochen werden muss. Das fängt beim Essen an. Da unser Backofen nur halb so groß ist, wie eine herkömmliche Bratröhre, hätte eine Gans unmöglich Platz gefunden. Somit gab es den bereits erwähnten Sauerbraten. Dieser ist aber gut gelungen, was sich schon beim Kauf des Fleisches abzeichnete, als der ältliche Schlachter auf meinen Wunsch nach 1kg Braten 1014 Gramm abschnitt (nein, es war nicht bei EDEKA).

Ein Weihnachts(!)baum (mein Fehler im Eintrag von gestern :mrgreen: einen Baum haben wir natürlich noch) braucht auch nicht geschmückt zu werden. So, und ich oute mich gerne vor der ganzen Welt, jawohl, den Christbaum habe ich früher unter der Dauerbeschallung von ‚Last Christmas‘ geschmückt. Und dies deutlich über Zimmerlautstärke hinaus, so dass auch die Nachbarn (sorry an dieser Stelle in den Kreetortring) noch etwas davon hatten. Ja, das ist schlimm, aber ich mag dieses Lied. Tannenbaum schmücken mit allem zipp und zapp dauert schon mal 1,5 Stunden, da kommen bei 4 Minuten Liedlänge schon ein paar Wiederholungen zu Stande. :oops:

Da ich nun auch in diesem Jahr auf keinen Fall auf meine Dosis ‚Last Christmas ‚ verzichten wollte, habe ich mir das Rotkohl kochen als Ersatz-Beschäftigung ausgesucht. Wenn man sich ein wenig Mühe gibt, dann kann man das auf eine Stunde in die Länge ziehen. Zum Glück haben wir nicht so viele Stegnachbarn. Achim erduldet, erträgt es mit Fassung, da ich ja sonst keine Macken habe. ;-)

Statt unterm Tannenbaum haben wir unsere Bescherung im Cockpit, gemütlich unter der Kuchenbude, vorgenommen. Ein Dutzend Kerzen schaffen es dann auch, es richtig heimelig, weihnachtlich zu machen. Statt überflüssigem „Spielzeug“ gibt es dieses Jahr nur praktische und vor allem platzsparende Geschenke. Achim bekommt ein Shirt und Buch und ich Flip Flops und Tee-Becher, die auch dann stehen bleiben, wenn es schaukelt. Meine Lieblings-Pünktchen-Becher sind auf hoher See einfach zu kopflastig. Dafür habe ich jetzt wunderschönen Ersatz.

Und als echte Überraschung legt der beste Skipper der Welt noch eine passende Schüssel als ein echtes Rumsteh dazu.

Eine Tradition haben wir wieder aufleben lassen: Inspiriert durch die Mordor ähnliche Umgebung, schauen wir mal wieder vor Weihnachten die Herr der Ringe Trilogie. Natürlich die erweiterte Version. Das haben wir letztes Jahr auf Grund der großen Haushaltsauflösung nicht geschafft und es wurde mal wieder Zeit. Und dass Beste daran ist, dass es ja mittlerweile noch zwei Hobbitfilme oben drauf gibt.

Schade, dass uns nun der dritte Film noch verborgen bleibt…

Feliz Navidad

Mi., 24.Dez.14, Lanzarote/Spanien, Tag 207, 2.293 sm von HH

Wir wünschen unseren Familien, allen Freunden, den Ex-Kollegen, den neuen Segel-Freunden und auch den, uns unbekannten, Heimlich-Lesern unseres Blogs ein wunderbares Weihnachtsfest.

Vielen Dank für Eure Treue beim Lesen, Eure Einträge und Grüße im Gästebuch, für alle Kommentare. Wir freuen uns immer sehr, wenn wir auch mal etwas von Euch hören und lesen uns dann häufig gegenseitig die Neuigkeiten vor.

Während Ihr über „jeden Schritt“ von uns bestens informiert seid, haben wir so manche Wissenslücke. Dabei interessieren uns Eure Erlebnisse ebenso brennend: gab es mal wieder Streit mit dem Nachbar, hat der Filius schon wieder ein 5 in Mathe, was gab es auf der Geburtstagsfeier zu essen, welcher Gast hat sich mal wieder daneben benommen und wohin geht es in den nächsten Urlaub….

Schon jetzt lieben Dank für alle zukünftigen Mails, Kommentare und Lebenszeichen.

Aber jetzt heißt es ein besinnliches Fest zu feiern und die Weihnachtsgans zu vertilgen. Bei uns ist die Gans zum Sauerbraten geworden, da wir so einen großen Vogel nicht in den Ofen bekommen hätten.

In dem Sinne, Euch Allen eine schöne Zeit. Achim & Bine

P.S. Wir haben keinen Baum!