Sa., 28.Jan.17, Karibisches Meer, Tag 973, 9.184 sm von HH
Wir haben nichts zu tun. Wind, Welle, Wetter alles identisch. Irgendwie erinnert dieser Toern an unsere Atlantikueberquerung (die uebrigens am gleichen Tag vor einem Jahr, 25. Januar, gestartet ist
) da hatten wir auch nichts zu tun. Wir fahren mit Gross im 3.Reff und der ausgbaumten Genua. Zur Nacht rollen wir die etwas ein, damit wir im Dunkeln keinen Stress bekommen. Das war’s bis jetzt an Segelmanoevern. Die einzige Abwechslung bietet ein schwarzes Paket, was Achim treiben sieht. Da fallen einem sofort die Drogen-Pakete ein, die hier in der Gegend abgeworfen und von Speed-Booten aufgegabelt werden. Es wird dringend davon abgeraten so ein Paket aufzufischen. Weder fuer den Eigenbedarf
, noch um die Weltumsegelung zu finanzieren. Die Kuriere kennen wohl kein Pardon mit potentiellen Fremd-Anglern. Vielleicht war es aber auch nur ein alter Kanister.
Tag 1 bis 3 Richtung Mexiko
Mi-Fr., 25-27.Jan.17, Karibisches Meer, Tag 969-71, 9.048 sm von HH
Wir kommen flott voran. 300 sm sind bereits geschafft. Die Bedingungen sind ueberraschend gut, trotz dauerhafter 6 Windstaerken. Mittlerweile hat sich eine drei-Meter-Welle aufgebaut. Zum Glueck kommen die schraeg von hinten, somit rollen wir nicht von einer Seite zur anderen. Viele der Wasserberge heben uns einfach an und setzten uns sanft im Wellental wieder ab. Es wackelt ein bisschen und gut. Es sei denn, es kommen die „drei Schwestern“. So wird ein zaehlbares Phaenomen bezeichnet, dass aus der Reihe ragende, besonders hohe Wellen immer zu dritt angerollt kommen. Eine dieser Schwestern drueckt einen garantiert auf die Seite. Kraeftig. 25 bis 30 Grad. Da macht man schon mal einen Abflug. So richtig stehen wir wohl ab Morgen, ab Tag vier auf unseren Seefuessen.
Kurz nach der Abfahrt hat es fuer ein paar Stunden geregnet. Aber seitdem ist es trocken. Keine Squalls, keine unangenehmen Ueberraschungen. So kann es die naechsten 900 sm weiter gehen.
Goodbye Blue Curaçao
Mi., 25.Jan.17, Curaçao, Spanish Water, Tag 969, 8.752 sm von HH
Mit sechs Tagen Verzögerung geht es nun in ein paar Stunden weiter nach Mexico.
Morgen Vormittag heißt es ‚Anker auf‘.
Wir werden wie immer versuchen uns von unterwegs über Kurzwelle zu melden.
Da dies eine Bilder arme Zeit wird, verabschieden wir uns mit ein paar weiteren Eindrücken von Bonaire und Curaçao.
Ein kleine Population von Geldschulter-Amazonen lebt in Venezuela und auf Bonaire.
Mit ein wenig Glück kann man sie sogar mitten in der Stadt, in Kralendijk, finden.

Gelbschulter-Amazonen
Auf dieses ältere Mädchen trafen wir mitten in Willemstad. Die flanierenden Touristen haben sie nicht von ihrer Schmach-Pause abhalten können.

kleiner Stumpen am Nachmittag
Diese charmante Friseurin aus Venezuela hat mir auf dem Drogerie-Markt in ihrem plüschigen Lila-Tiger-Salon die Harre geschnitten.
Das Radio plärrt volle Lautstärke. Die spanischen Hits aus dem Radio kennt sie alle textsicher. Die ganze Zeit hat sie mir lauthals ins Ohr geträllert.
Nicht der beste Schnitt
, aber der fröhlichste.

Natürlich durfte auf Curaçao ein ‚Curaçao Blue‘ als Sundowner nicht fehlen.
Die Spanier versuchten Anfang des 16 Jahrhunderts auf Curaçao Orangen anzubauen. Vergeblich. Die Insel ist viel zu trocken, die Orangenbäume verwilderten. Es bildete sich eineine Unterart der Bitter-Orange. Die Curaçao-Pomeranze.
Schon bald entdeckte man, dass die Schale der Bitterorangen, reich an ätherischen Ölen, gut geeignet ist, um Spirituosen mit Orangengeschmack herzustellen.
Das Blau (Lebensmittelfarbe) im Orangenlikör ist eine Überbleibsel aus den 80er Jahren als Cocktails hautsächlich bunt und nicht lecker sein mussten.

Curacao blue
Nicht nur ‚good bye‘ Curaçao, sondern auch ‚good bye‘ free.
Wir hatten viel Spaß mit unseren kanadischen Segelfreunden. Vielleicht gibt es ja irgendwann ein Wiedersehen in Vancouver.
Danke an Euch, Jane und Mike, für die schönen Stunden und die tollen Bilder von eurer Drohne.


Traumhafte Riffkante auf Bonaire

und Atanga mitten drin
Nereid’s Rally – ein Video
Mo., 23.Jan.17, Curaçao, Spanish Water, Tag 968, 8.752 sm von HH
Die Warterei auf unser Wetterfenster hat uns nicht nur einen geheilten Kühlschrank beschert. Ich hab die Zeit genutzt den, längst überfälligen, Film von der Nereid’s Rally fertig zu schneiden.
Anbei ein paar Eindrücke von Südamerika.
Viel Spaß dabei.
Ich freue mich über Eure Kommentare.
Kritik oder Lob, Anregungen zur Verbesserung: Zu lang, zu lahm, zu schnelle Schnitte, grottige Musik (leider darf man ja nur freie Musik unter seine Werke legen, die guten Sachen sind verboten) und schlechte Hauptdarsteller. ![]()
Alternative Heilmethoden
Fr., 20.Jan.17, Curaçao, Spanish Water, Tag 965, 8.752 sm von HH
In der Medizin gibt es ja alternative Methoden der Heilung: Homöothapie, Akkupunktur und Entspannungstherapien. Aber auch obskure Methoden wie Handauflegen, Kröten küssen und Besprechungen.
Ich wusste nicht, dass es auch ‚alternative Reparatur-Methoden‘ gibt. ![]()
Kühlschrank-Reparatur durch Ohrauflegen.
Den ganzen Tag sehe ich Achim über dem Kühlschrank hängen. Er hört sich direkt in die Seele des Kühlschranks rein. Es scheint, er betet den Kühlschrank wieder heil.
- Prof. Dr. Ice
- beim Heilen
Was ich ebenfalls nicht wusste, dass diese alternativen Reparatur-Methoden funktionieren.
Neben dem Voodoo-Zeug war aber wohl noch ein wenig Schulmedizin im Spiel: Kompressor-Geschwindigkeit aufs Minimum drehen, damit der Druck im „Niederdruckteil“ nicht so schnell und nicht zu tief absinkt. (Prof. Dr. Ice steht bei Detailfragen gerne zur Verfügung)
Der Patient wurde nun von seinen Schläuchen befreit, als gesund entlassen, gilt aber nicht als geheilt. Es besteht der Verdacht, dass im Kühl-Kreislauf eine Verunreinigung verhindert, dass das Kühlmittel sauber den Verdampfer erreicht.
Jederzeit kann es zu einem erneuten Infarkt beim Kühlschranks kommen.
Somit steht noch eine Herz-OP an. Dafür besorgt Achim sich am Montag bei Lawrence eine Vakuumpumpe…. ![]()
Zum Glück ist die Sterberate bei OP’s niedrig.


