Archiv der Kategorie: Gran Canaria

In der Oberstadt

Mo., 02.Mrz.15, Gran Canaria, Tag 275, 2.421 sm von HH

Der neue Kompressor hatte zunächst Platz im Vorschiff gefunden. Da er dort mit seinen über 40 kg aber für die Balance von Atanga unglücklich steht und schwierig rutschfest gesichert werden kann, hat Achim einen besseren Platz gesucht und gefunden. Er passt so gerade eben unter seine Koje.
Das bis dato dort lagernde Werkzeug, Ersatzteile und weiß der Henker, was noch alles, müssen dann aber umgeräumt werden.
Das bedeutet, dass man keinen Fuß vor den anderen setzten kann und zwei an Bord einer zu viel ist.
Ich flüchte!

Im Internet hatte ich ein Wollgeschäft gefunden und dem statte ich einen Besuch ab.
Wie fast alle Städte am Meer hat auch Las Palmas hinter einem flachen, ebenerdigen Küstenstreifen, Hügel und Berge im Hinterland. Ich wünschte mir manchmal, Ostfriesland wäre überall…
Der Hügel, der sich zwischen mich und das Geschäft in den Weg stellt, ist selbst beim Schieben des Rades einfach nur anstrengend.
Anders als in den Stadtteilen auf Meeresniveau, ist die Oberstadt nicht schachbrettartig angelegt, sondern die Straßen folgen der Topografie der Hügel.

 

Für solche Touren durch die Stadt nutze ich übrigens maps.me.
Diese App ist kostenlos, funktioniert auch offline ganz ausgezeichnet und es sind auch Wanderwege bzw. Fußwege eingezeichnet. Länderweise können Karten heruntergeladen werden.
Kann ich unbedingt empfehlen.
Da ich nun schon mal in der Hochstadt bin, statte ich noch dem Stadt-Friedhof einen Besuch ab.
Dieser ist sehr klein, länger nicht neu bezogen worden und es wird wieder vermehrt in Erdgräbern bestattet. Die nahezu schmucklosen, großen Grabplatten haben einen integrierten Schlitz für Blumen, die in Steckmoos frisch gehalten werden.

Es gibt auch ein paar, ungewöhnlich hohe, Grabnischen.
Die wackeligen Gestelle davor machen auf mich den Eindruck, dass man sich bei Nutzung gleich eines der Gräber reservieren kann. :mrgreen:

 

 

Zuwachs auf Atanga

Sa., 28.Feb.15, Gran Canaria, Tag 273, 2.421 sm von HH

Wir wissen, dass wir ein klein wenig bescheuert sind, aber an diesem kleinen, geflügelten Nilpferd konnten wir einfach nicht vorbei gehen. :oops:
Wir wissen aber auch, dass auf fast allen Schiffen mindestens ein Stoffi mitreisen darf. Somit sind wir nicht alleine mit unserer Macke.

Der Neue heißt Pepe und kann im Augenblick nur spanisch. :mrgreen:

Sobald wir wissen, welche Charaktereigenschaften und Fertigkeiten er hat, wird er in die Galerie der Crewbegleitung aufgenommen.

 

 

Botanischer Garten

Do., 26.Feb.15, Gran Canaria, Tag 271, 2.421 sm von HH

Für alle, die Besuche in botanischen Gärten hassen wie die Pest und Berichte und gar Bilder über solche Besuche einfach nur toten-langweilig finden, haben wir ein paar Fotos der anderen Art:

 

 

 

 

Für die, die botanische Gärten mögen, folgt hier der normale Bericht:
Mit dem Bus erreicht man den“ Jardin Canario“ in nur 15 Minuten.
Der Garten wurde 1952 von dem schwedischen Botaniker Erik Svensson  gegründet. Er wollte möglichst viele der, nur auf den Kanaren heimischen, Pflanzen in einem Park ansiedeln. Heute beherbergt der Garten  eine Samenbank mit 400 Arten und ist Heimat für 500 endemische Pflanzen. Der ‚jardin canario‘ leistet einen wichtigen Teil in der Forschung und beim Artenschutz.

Total ordentlich angelegte Rabatten und Beete sind nicht ganz so mein Ding. Daher gefallen mir die verwitterten Treppen und Stiegen  an der Steilflanke, des zum Garten gehörenden Berges, am besten.
Leider sind bereits einige der hübsch gepflasterten Wege abgestürzt bzw. gesperrt.
Ein Teil dieser Wege ist mit einer Drachenbaum-Allee gesäumt, die uns besonders gut gefallen.
Der Drachenbaum (endemisch auf den Azoren, Madeira, Kanarischen Inseln und Kap Verden) ist in freier Wildbahn leider fast komplett verschwunden.


Im aufgeräumten Bereich sind alle Pflanzen beschriftet und eine Menge Gärtner sorgen für Ordnung.
Besonders schön ist hier die Kakteensammlung. Es ist immer wieder imposant, dass kleine Exemplare von der heimischen Fensterbank solche gigantischen Ausmaße erreichen können.
Der Eintritt in den Garten ist kostenlos, aber nicht nur deswegen ist es ein lohnender Ausflug.
Sogar Botanik-Muffel Achim findet die Anlage ganz beeindruckend, da zum Teil schon besondere Pflanzen angesiedelt sind.

Hier noch die Lösung der zwei rätselhaften Aufnahmen:

 

Unser Tauchkompressor ist da

Mi., 25.Feb.15, Gran Canaria, Tag 270, 2.421 sm von HH

Irgendwie hatten wir während der Vorbereitungen zu unserer Reise die Anschaffung eines mobilen Tauchkompressors „vergessen“. Uns war einfach auch nicht klar, wo wir ein solches Ausrüstungsteil unterbringen sollten.
In La Coruna wurden wir dann aber wieder an dieses fehlende Ausrüstungsteil erinnert. „Schuld“ war Dietmar von der SY Summer, der mir dort seinen Kompressor zeigte und den Wunsch, ein solches Ausrüstungsteil an Bord zu haben, zu neuem Leben erweckte.
Seitdem haben wir immer mal wieder darüber nachgedacht, wie wir zu einem solchen Gerät kommen könnten.
Nachdem wir eine Reihe von Angeboten eingeholt hatten und auch einige Berichte und Tests im Internet durchstöbert hatten, fiel die Entscheidung….auf einen Kompressor von Bauer.
Die gesamte Abwicklung von Bestellung über die Bauer Niederlassung in Barcelona bis zur Anlieferung am Steg in der Marina in Las Palmas verlief vorbildlich. Der nette Herr der hiesigen Bauer Vertretung nahm sich fast 1,5 Stunden Zeit, mir das Gerät zu erklären und mit mir einen ausgiebigen Probelauf zu machen.
Nun sind wir Dank der Flaschen, die ich von meinen ex-Kollegen zum Abschied geschenkt bekommen habe und dem neuen Kompressor unabhängig von Füllstationen und Tauchbasen.

Unser Spibaum hat einen Riss

Di., 24.Feb.15, Gran Canaria, Tag 269, 2.421 sm von HH

Eigentlich hatte Peter Smith den Defekt bereits entdeckt, als wir noch in der Doca Alcantara (Lissabon) lagen. An der Aufnahme für den Anschluss des Spibaums an die Mastschiene war deutlich ein Riss zu erkennen. Bis dahin hatten wir dieses Monster noch nie in Gebrauch gehabt, da die Stange nicht nur unheimlich lang, sondern auch sehr schwer und unhandlich ist.

Premiere hatte der Einsatz des Spibaums für uns dann auch erst auf der Fahrt von Lagos (Portugal) nach Playa Blanca (Lanzerote). 5 Tage hat er brav die Genua gehalten während wir vor uns hin „rollten“. Da das alles gut verlaufen war, war die Erinnerung an den Schaden auch erst einmal aus unseren Köpfen verschwunden..….bis vorgestern :oops:

Der Gedanke mit einer Sollbruchstelle irgendwann über den Atlantik zu gehen, missfiel uns so sehr, dass wir denn Baum kurzerhand beim ortsansässigen Segelmacher abgegeben haben. Dort wurde aus Nylon eine neue Aufnahme gefräst und nun sollte unser gutes Stück eigentlich wieder bereit sein, um unser Vorsegel sicher im Wind zu halten.