Unsere Pläne in Australien: Wir werden Landratten!

31.Okt.23, Australien/Bundaberg, Tag 3440, 28.812 sm von HH

Das Schiff kommt an Land und wird verkauft.
Hehe, Scherz. Es kommt nur an Land und wir kaufen ein Auto.

Wir hatten Australien nicht auf unserer Liste. Man kommt hier zwar „vorbei“ beim Segeln um die Welt, kann aber den Besuch auf ein paar Inseln im Norden begrenzen. Als der Franz Poly Plan geplatzt war, mussten wir uns umorganisieren: Nach Fiji wollten wir raus aus dem Zyklon-Gebiet, da lag Australien auf einmal auf dem Tablett.
Aus Gründen *** haben wir fünf (!) Reiseführer Australien an Bord – inklusive zweier Landkarten. Und im Marina-Büro in Whangarei lag noch „Frühstück mit Kängurus“ , ein amüsanter Schmöker über Sitten in Australien, auf dem Buch-Tausch-Tisch. Genug Lektüre also, um sich überhaupt mal mit Australien zu beschäftigen. Aus einem großen roten Fleck auf der Landkarte ist ein großer roter Fleck mit Reiseideen geworden. Endlich weiß ich, wo Adelaide liegt und das der Uluru (früher Ayers Rock) nicht mal ansatzweise in der Nähe von Alice Springs liegt. Höchstens australische Nähe.

Beim Blättern in der Literatur war schnell klar, die wahren Schätze Australiens liegen in der Mitte, im Westen und Norden. Die Ostküste, die wir jetzt erreicht haben, wartet mit Strand, Küste, Schnorcheln und Ozean auf. Schön, aber das Inland erscheint uns verlockender: Halbwüste, endlose Pisten, menschenleere Gebiete, dramatische Landschaften und das berühmte Outback. Ein unklarer Begriff, der alles bezeichnet, was nicht städtisch ist.
Was wollen wir überhaupt sehen? Wo wollen wir unbedingt hin? Die letzten Monate haben wir die Bücher gewälzt und das Internet befragt und sind zu dem Schluss gekommen, wir wollen „alles“.

Somit wird es eine große Inselrundfahrt. ;-) Wir haben ein Visum für ein Jahr, das geht sich zeitlich aus.
– November / Schiff fertig machen (Segel runter usw.)/Auto kaufen/ Hardcore Campingzeug beschaffen.
– Dezember bis Februar / Bundaberg-Sydney-Perth
– März und April /Westküste
– Mai /Flug nach Deutschland
-Juni bis August / Norden, Mitte und nach Bundaberg zurück
– September /Atanga fertig machen/Auto verkaufen
– Oktober /Weiterfahrt … wohin ist noch nicht klar
Wir haben also acht Monate reine Reisezeit. Die Strecke ergibt mit Schlenkern 20.000 Kilometer. Mindestens. Au weia. Australien ist riesig. 4.000 Kilometer breit, 3.500 Kilometer lang (ohne Tasmanien).

Die ungefähre Reiserute – Änderungen und Anpassungen noch offen (Foto credit – google maps)

Mit dieser Idee sind wir hier letzte Woche angereist und die Ereignisse überschlagen sich. In Fiji hatten wir schon immer mal geguckt und befürchtet, dass im kleinen Bundaberg (50.000 Einwohner) nicht das richtige Auto auf uns wartet und wir in die nächste Millionenstadt Brisbane fahren müssen. 350 Kilometer mit dem Zug.
Da liest Achim am zweiten Abend nach unserer Ankunft eine Verkaufsanzeige gleich um die Ecke. Fünf Kilometer entfernt. Die Eckdaten passen genau zu dem, was wir wollen: 4×4 Toyota Prado. Als Diesel und mit Automatik. Tempomat. Nicht teurer als 15.000 AUS$. Wir kontaktieren den Verkäufer.

John und Suzanne stehen am nächsten Morgen, Freitag,  auf dem Parkplatz. Ein herziges Rentner-Ehepaar. Suzanne hat Prospekte der Umgebung für uns dabei, die sie mir in die Hand drückt.
Der Wagen gefällt uns spontan. Super gepflegt, seine 22 Jahre sieht man ihm nicht an. Auch nicht die 360.000 Kilometer auf der Uhr. Nach der Probefahrt ist klar, wir wollen die Karre. Per Handschlag und nach einem Nachlass auf 14.000 Dollar sind wir uns einig.
John und Suzanne haben uns längst eingelullt. Sie machen einen so vertrauenserweckenden Eindruck, dass wir nicht tagelang vor dem Geldautomaten stehen werden, um Bargeld 500 Dollar weise pro Tag, pro Kreditkarte zu besorgen. Wir werden das Geld überweisen, vereinbaren wir. Unser Bauch sagt, das geht gut. Okay, nun kommen Trickbetrüger ja nie mit Piraten-Augenklappe oder Taliban-Bart zu ihren Opfern. Während die Männer über Ummelde-Details sprechen, geht Suzanne mit mir das mitgebrachte Familien-Album durch. Fotos von den Reisen, die sie mit dem Wagen unternommen haben. Trick or Treat?  ;-)

Unser neues Auto – falls John und Suzanne nicht doch eine Art australische Bonnie und Clyde sind

Am Montag wird Achim von John und Suzanne für Ummelde -Formalitäten  (ganz übel kompliziert in Australien) abgeholt. Die beiden haben übers Wochenende kalte Füße bekommen und wollen keine Umschreibung mehr vornehmen lassen, ohne das Geld zu haben. Ein Nachbar hat ihnen den Floh von trickbetrügerischen Ausländern ins Ohr gesetzt, die ja seriös erscheinen, aber tricky trickreich sein könnten.
Jetzt kann Achim sie einlullen. Also wird der Wagen als verkehrssicher geprüft (geht zu Lasten des Verkäufers) und dann auf Achim umgeschrieben und von ihm neu versichert. John und Suzanne dürfen ihn noch fahren bis Donnerstag. Bis dahin ist die Überweisung angekommen und ein Blinklicht, was vom „TÜV“ bemängelt wurde, repariert.

Läuft hier in down under!

*** immer, wenn wir aus Deutschland kommend viel Gepäck dabei haben durften, habe ich Reiseführer gekauft. Über Ziele, die weit in der Zukunft liegen. Gebrauchte Bücher bei Amazon, häufig schon mehr als zehn Jahre alt. Für günstige drei bis fünf Euro zu haben. Restaurant-Tipps sind mir egal. Aber Sehenswürdigkeiten und Kirchen springen nicht an die Seite. Also sind die Bücher zur Planung auch alt noch gut zu gebrauchen.

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Die Ankunft läuft wie geschnitten Brot und unsere Pazifik-Querung ist vollendet

25.Okt.23, Australien/Bundaberg, Tag 3434, 28.212 sm von HH

  • Als wir das langgezogene Flach vor Bunderberg erreicht haben, schwimmen zum Sonnenuntergang Delphine am Bug. Check ✓
  • So viele Berichte haben wir gelesen, dass sich die Grenzkontrolle aus dem Flugzeug per Funk melden soll. Hat Achim doch extra dafür die Batterie umgeklemmt. Leider kein Maverick Flugmanöver für Atanga. X
  • Die letzte Portion vorgekochtes Essen wird warm gemacht. Die Proviantmeisterin freut sich über die ausgezeichnete Planung. Check ✓
  • Statt Land in Sicht, nur Licht in Sicht. Wann sind wir zuletzt in so einen Hafen eingelaufen? Zeebrugge wahrscheinlich – 2014. Erinnert an meinen BR-Führerschein-Übungstörn. „Was ist das für ein blinkendes Licht“, hat der Segellehrer mich damals gestresst. Navigieren noch mit Papierkarte. Fernglas, Karte, Fernglas, Karte – dann die Erleuchtung: eine Ampel!
    Kommen dann aber gut durch den Overkill an Blinklichtern in der Einfahrt. Check ✓
  • Der Anker fällt um 1:00 Uhr vor der Marina. Check ✓
  • 1535 Meilen – erste Hälfte windig, zweite Hälfte etwas zu wenig Wind. Insgesamt ein guter Törn. Check ✓
  • Der billige Prosecco aus Fiji schmeckt auch um halb drei Uhr morgens. Check ✓ (Früher gab es Champagner nach langen Passagen – Zeiten ändern sich – 1500 Meilen sind halt keine echte Langstrecke mehr).
  • Schlimmer als auf See – um 6:00 Uhr klingelt der Wecker. Wir sollen uns um diese unchristliche Uhrzeit bei Bundaberg Rescue melden für die Anmeldung bei Immigration und Biosecurity. Ausschlafen wäre besser. X
  • 6:01 Uhr – der fuselige Prosecco macht Kopfschmerzen. Memo an mich selber: nächstes Mal wieder Champagner, auch bei Kurzstrecke. Check ✓
  • 6:30 Uhr – Frühstück mit den letzten verbotenen Eiern. Check ✓
  • 9:10 Uhr ist das Schiff wieder in den sauberen Fiji-Abfahrt-Zustand zurück versetzt. Cockpit und Scheiben entsalzen. Check ✓
    Alles aufgeräumt und Fußboden gefeudelt. Check ✓
    Drei Tüten mit Müll sortiert: Recycling. Abfall. Verbotenene Lebensmittel. Check ✓
    Tüten beschriftet. Check ✓
  • 9:20 Uhr – Funk von der Marina – sie haben doch schon heute einen Liegeplatz für uns (statt ab Morgen gemäß unserer Reservierung). Check ✓
  • 9:30 Uhr – Machen an unserem Liegeplatz fest. Immigration wartet schon auf dem Steg. Dreißig freundliche Minuten (kein Stempel mehr in den Pass, schade) später sind wir einklariert.
    Check ✓
  • 11:00 Uhr – Der gefürchtete Mann von der Bio-Sicherheit taucht auf. Auf seiner Schirmmütze steht: „Biosecurity matters“. Check ✓
  • 11:10 Uhr – Er schreibt mit der Hand Eckdaten von Crew und Schiff in ein Formular, die wir bereits per Mail überliefert haben. Die doppelte Arbeit macht ihm aber Spaß. Gleicher Jahrgang wie Joachim, freut er sich. Er sei drei Monate älter, stellt er fest. Er hat gute Laune. Check ✓
  • Vom Steg gegenüber schallt laute Musik. Fleetwood Mac, erkennt unser Mann. Die Laune steigt. Er wippt mit dem Fuß. Das moderne Zeug könne man ja nicht Musik nennen. Wir nicken brav.
    Check ✓
  • 11:30 Uhr – Wir gehen alle nach unten. Kritische Holzdeko aus unbehandeltem Holz (Weihnachtsbäume usw. aus deutscher Produktion) und gesammelte Muscheln liegen offen auf dem Tisch. Der Weihnachtsbaum gefällt ihm. Ich darf alles behalten. Check ✓
  • Mit der Taschenlampe leuchtet er in Schapps und Schränke. Achim muss ein paar Sitzkissen hoch heben und ein Bodenbrett öffnen. Akribische Ordnung – alles klinisch rein. In unserer Bilge kann man nach der Fiji-Aktion operieren. Unser Mann ist zufrieden. Check ✓
  • Er wirft einen Blick in unseren leeren Kühlschrank. Ihm kommen selber fast die Tränen. Check ✓
  • 11:45 Uhr – Inspektion beendet. Keine Beanstandungen. Nichts wird uns abgenommen.
    Check ✓
  • Den vorsortierten Müll möge ich bitte in eine Tüte packen. Sei für ihn dann einfacher. Er zieht glücklich von dannen. Check ✓
  • 12:15 Uhr – Wir melden und im Hafen-Office. Die Marina berechnet uns für die Müllentsorgung 20 Euro. :shock:
  • 13:00 Uhr – Wir stopfen lustvoll Fish and Chips zum Mittag in unsere Bäuche. Check ✓

Fürs Abendessen sieht es allerdings finster aus. Das Hafen-Restaurant hat mittwochs geschlossen. Einen Laden gibt es auf dem Gelände nicht. Der nächste Ort ist zwei Kilometer entfernt. Das wird heute nichts mehr, dass wir uns dahin aufraffen. Abends gibt es also Spaghetti mit Tomatensauce. Ohne Zwiebel, ohne Knoblauch. Ohne Sahne. Man könnte gleich Ketchup nehmen.
Morgen früh dann Brot mit Marmelade ohne Butter … Check ✓

Egal, Live is wonderful.
Wir haben nun den Pazifik überquert. In einer Nussschale eigentlich, wenn man sich den großen Ozean vor Augen hält. In seiner breitesten Ausdehnung beträgt er 15.000 Kilometer = 8.300 Meilen. Tatsächlich sind wir die doppelte Strecke gesegelt. Genau 16.252 Meilen.
Wir sind glücklich und auch ein wenig stolz, das geschafft zu haben.
Double Check ✓

Unsere Route (und ein wenig hin und her in Franz Poly): 16.252 Meilen. Foto credit: open CPN

Atanga jetzt mit zwei Bäumen

und können trotzdem noch die kleine Fock setzten – echte Segelfreunde werden noch aus uns

Der Kleine wirkte sehr gerupft und erschöpft

Noch ein Mitreisender – die Haufen sind enorm, die so ein Vogel hinterlassen kann

Zwei Tage hatten wir eine unglaublich hohe Dünung

geschätzte vier Meter – harmlose Wasserberge

Sehr große Delphine kurz vor Bundaberg – vielleicht Riesentümmler

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Fiji nach Australien – Tag 13 – Gestörte Nachtruhen

24.Okt.23, Pazifik, Tag 3433, 28.140 sm von HH

Inzwischen haben wir keine Strömung mehr gegen uns. Im Gegenteil! Wir werden prächtig geschoben und schaffen ein etmal von 147 Meilen. Und das mit einem Püschi-Plüsch-Wind von drei bis vier Windstärken. Das klingt nach einer geruhsamen Nacht, aber nix da. Es ist mehr Aktion an Bord angesagt als bei Starkwind. In der Nacht dreht der Wind weiter auf Norden – unser Ziel-Kurs ist mit der ausgebaumten Genua nicht zu halten. Wir wechseln auf die Fock. Dann schläft der Wind ein. Wir nehmen die Segel runter, die Maschine tackert. Ein paar Stunden später ist der Wind ist wieder da, jetzt passt es wieder mit der Genua besser.
Einer alleine kann diese Manöver nicht fahren, weil das Ruder der Windsteueranlage aus dem Wasser geholt werden muss. Und unsere einzige ernst zunehmende Regel an Bord lautet: Keiner verlässt das Cockpit, wenn der andere schläft. Also wird der jeweils andere geweckt, wenn es gar nicht anders geht.

Und dann ist da noch dieser verträumte Fischer. Der fährt schon eine Weile im Zick-Zack neben uns her. Mal in die, mal in die andere Richtung. Zwischen zwei und vier Meilen Abstand.
Dann kreuzt er unseren Weg. Nicht schlimm, beobachte ich so vor mich hin, die Sache geht sich aus. Das AIS zeigt mir, dass der dichteste Punkt unserer Annäherung in acht Minuten 250 Meter betragen wird. Ich luve sicherheitshalber, soweit unsere ausgebaumte Genua das zulässt, noch etwas an. 500 Meter Abstand sind noch besser, finde ich.  Da wechselt der Verrückte unvermittelt den Kurs und fährt uns direkt vor den Bug. Mit großen Augen starre ich auf den Plotter: „Noch vier Minuten…Abstand 43 Meter“, kalkuliert das AIS. Hei, das ist knapp. Gut manövrieren kann ich nicht, wohin auch, mir gehen die Ideen aus. An den Funk geht er sowieso nicht. Der Kahn hat nicht mal einen Namen, sondern wird nur als Nummer 3741 geführt. Da wecke ich doch mal eben schnell den Skipper. Besser vier Augen können später berichten, wie es zu dem bedauerlichen Unfall kam.

Achim hat sofort die zündende Idee (jetzt weiß man auch, warum er der Kapitän ist und nicht andere Crewmitglieder :mrgreen:  ). Er schaltet die Decksbeleuchtung an. Sogleich liegt Atanga im gleißenden Licht auf dem Ozean. Der Fischerman ist zwar bekloppt, aber nicht blind. Sofort wechselt er den Kurs zurück. Und Achim wechselt ins Bett zurück.
Etwas viel Aufregung, da braucht man schon eine Weile, um wieder einschlafen zu können. Kein Wunder, dass wir heute Morgen wieder mit Ringen unter den Augen umherlaufen.

 

Gesegelte Meilen: 147
Rest Meilen: 28 (plus Einfahrt nach Bundaberg ca. 40 Meilen oder nur 20 bei wenig Wind)
Bereits gesegelte Meilen: 1463

Position: 24°17,3 S  — 153° 22,4 E

PS Diesen Bericht veröffentliche ich bereits vom Kontinent aus mit Marina WiFi ;-)
Wir sind sicher angekommen. Aus Gründen (der Skipper war’s … hehehe) ist der Bericht von See aus nicht hoch geladen worden.

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Fiji nach Australien – Tag 12 – Schub von hinten

23.Okt.23, Pazifik, Tag 3432, 27.993 sm von HH
Um 20:00 Uhr ist erneut Schluss mit Wind. Die Maschine muss herhalten. Der Gegenstrom, der uns neulich ausgebremst hat, ist eindeutig ein Tidenstrom. Alle paar Stunden wechselt er seine Richtung. Wobei an Bord – der vielleicht nicht ganz objektive – Eindruck besteht, dass der Strom mehr stoppt als Schwung nach vorne gibt. Diese Nacht ist aber alles prima. Mit bis zu sieben Knoten werden wir Richtung Australien geschoben. Das schafft Meilen vom Konto runter. Nach sechs Stunden ist der Wind wieder da. Statt aus Süd-Ost nun aus Nord-Ost. Genauso schwach wie zuvor. Mehr als 12 Knoten sind es auf keinen Fall. Ohne Schaukelei segeln wir mit vier Knoten durch die Nacht. Gegen Mittag dann wieder Flaute. Die Maschine hämmert (Und der Skipper freut sich, dass er noch einen Ölwechseln in Fiji vorgenommen hat).
Australien ist ja berüchtigt für seine giftigen Tiere an Land und im Wasser. Die ungesundesten Geschöpfe der Welt leben in Down Under. Nicht ganz wenige Menschen würden deshalb niemals Australischen Boden betreten. Wir haben grade zwanzig Meilen die eingezeichnete Grenze (wahrscheinlich wirtschaftliche Nutzung) zwischen Australien und Fiji überfahren, da tauchen die ersten giftigen Geschöpfe auf. Plötzlich treibt alle fünfzig Meter auf dem glattgezogenen Wasser ein Segel der Portugiesischen Galeere neben Atanga. Das eskaliert ja schnell hier. ;-)

Gesegelte Meilen: 101 Rest Meilen: 167 (plus Einfahrt nach Bundaberg ca. 40 Meilen oder nur 20 bei wenig Wind) Bereits gesegelte Meilen: 1316 Position: 24°09,8 S — 155° 52,2 E

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Fiji nach Australien – Tag 11 – Der Pazifik, der Friedliche

22.Okt.23, Pazifik, Tag 3431, 27.892 sm von HH
Der Wind ist wieder schwächer – nur noch drei Windstärken. Und er kommt einen Ticken zu östlich, so dass wir wieder etwas vor dem Wind kreuzen müssen. Die imposante Dünung der letzten zwei Tage hat ebenfalls Normalmaß erreicht. Die, durch den achterlichen Wind zwangsweise entstehende Rollerei, hält sich tatschlich in Grenzen. Wir haben nichts auszustehen, außer dass es etwas länger dauert. Seit Stunden schaffen wir weniger als vier Knoten im Schnitt.
Mit so viel Schwachwind hatten wir auf diesem Törn nicht gerechnet. Das bringt die Pantry-Besatzung ins Schwitzen. Die war ja von zwölf Tagen Anreise ausgegangen. :mrgreen: Ein paar Möhren, Kartoffeln und Zwiebeln sind der letzte Rest an frischen Sachen. Der letzte Apfel ist gegessen.
Zuviel wollte ich nicht bunkern, da wir ja alles weg werfen müssen bei der Ankunft. Ein Balance-Akt, der ab Morgen zur Verordnung von Dosenpfirsichen führt. Und Leute, esst mehr Eier. Es sind noch reichlich Eier da! So wie es aussieht, noch drei Tage Segelarbeit plus Einfahrt in den Fluss an dem Bundaberg liegt. Bei viel Wind muss man einen hässlichen Umweg fahren um eine eigentlich vorhandene Einfahrt in das Riff. An dem flachen Durchbruch sollen sich unangenehme Kreuzseen bilden. Der Umweg scheint für uns erspart zu bleiben, wenn der Wind so schwach bleib. Diese Einfahrt in das Riff ist der Beginn vom Great Barrier Reef. Das klingt doch ganz und gar nach Australien. Die Aufregung steigt.
Gesegelte Meilen: 102 Rest Meilen: 295 (plus Einfahrt nach Bundaberg ca. 40 Meilen oder nur 20 bei wenig Wind) Bereits gesegelte Meilen: 1215 Position: 24°1,0 S — 157° 54,4 E

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