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Das Video unserer Rundreise in Australien

06.10.2025; Neukaledonien/Baie Papaye; Tag 4.146; 29.307 sm von HH

Wir ankern immer noch in der Lagune. Herrlich türkisene Tage.

Aber heute gibt es keine Strandfotos, sondern einen Blick zurück nach Australien.
Das Video über unsere komplette Rundreise ist fertig. Das Abenteuer im Abenteuer – die Simpson-Wüste – wurde ja bereits gewürdigt. ;-)

Vierzehn Monate in einen Film zu bringen, war eine Herausforderung. Neben einigen Video-Schnipseln hatte ich die Auswahl von 9.000 Fotos. Verteilt auf 132 Ordner.
Knapp 2.000 Fotos haben es in die engere Wahl geschafft; 400 davon in die Endfassung.
„Kill your darling“, eine gut gemeinte Video-Schneide-Regel. Aber von welchem liebgewonnenen Foto soll ich mich trennen? Das sind schwierige Entscheidungen.
Hunderte Male habe ich die Fotos verschoben und neu sortiert. Die Standzeiten wieder und wieder verändert. Zwei Sekunden oder besser nur eine?

Ein Panorama unseres großen Abenteuers. Das Ergebnis ist in sechzehn Minuten zusammengefasst. Ich glaube, dass es schöne Minuten geworden sind. Sie zeigen die tollsten Ausblicke und Momente, die wir unterwegs hatten.

Ich wünsche Euch viel Spaß damit.

#32 In 14 Monaten rund um Australien

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Quer durch die Wüste – ein Video aus Australien

05.Juli 2025, Neukaledonien/Nouméa, Tag 4.053, 29.095 sm von HH

Das Wetter hat von suboptimal auf räudig gewechselt.
Entsprechend verbringen wir viel Zeit auf Atanga. Die beste Gelegenheit einen Film über unsere Zeit in Australien zu schneiden. Unser verrücktestes Abenteuer unserer Rundreise, die Fahrt durch die Simpson-Wüste mitten im roten Zentrum.

Vor 5.000 Jahren sind die Aborigines durch die Simpson-Wüste gelaufen.
1936 hat der erste Weiße die Simpson zu Fuß durchquert.
1962 ist das erste 4WD Auto durch die Simpson gefahren.
2024 haben die Willners erfolgreich das ‚Simpson Crossing‘ geschafft – jetzt auch als Film. :mrgreen:

#31 Simpson Desert Crossing in Australien – fünf Tage durch die Wüste mit 4×4

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Wie wir 45.000 Euro sparten

21.April.25, Australien/QLD/Burnett Heads, Tag 3.978

Das Auto muss weg. Besonders Achim blutet das Herz. Er hat es tatsächlich geschafft, die 31.000 Kilometer komplett alleine zu fahren. Der Bundy war sein Allzeit-Lieblingsauto, sagt er. Sein erstes Auto mit einem Namen.

Den Staub aus dem Outback saugen wir in einer fünfstündigen Gemeinschaftsleistung aus allen Ritzen. Der Kunststoff glänzt dank Silikonspray. Wir geben eine Anzeige auf. Ein paar Anfragen „was ist letzte Preis“, ein echter Interessent aus Melbourne, der Fotos von den Spaltmaßen der Türen haben möchte, und dann meldet sich Dave aus Bundaberg.
Schon eine Stunde später liegt sein Sohn unter dem Auto. Auf eine Probefahrt verzichten die beiden. Einmal Motor an und ein Bremsentest reicht ihnen aus. Die Campingausstattung würdigen sie keines Blickes. Dass der Wagen blitzsauber ist, verpufft.
Dave zahlt 500 Dollar an. Am nächsten Tag tauschen Auto und Geld den Besitzer. Die Ummeldung erfolgt online. Das Nummernschild gehört ein Leben lang zum Auto. Papiere gibt es keine.

Nach der Simpson Wüste zeigte die Beifahrertür auf einmal einen lustigen Spalt. Der Wagen zieht aber nicht aus der Spur und der „TÜV“ hat das auch nicht beanstandet. Bevor man einen Wagen in Australien verkauft muss der Verkäufer eine ‚Roadworthy‘ vornehmen lassen. Die darf nicht älter als vier Wochen oder 2.000 Kilometer alt sein und ist nicht (!) mit dem deutschen TÜV zu vergleichen. Da hätte der Bundy niemals bestanden.

Der Verkauf ging schneller als erwartet. Und wir hatten gedacht, dass wir den Bundy an Backpacker verkaufen würden, allerdings ist Bundaberg nicht gerade der Touristen-Nabel Australiens. Vielleicht waren wir zu preiswert? Vielleicht aber auch nicht! Besser so, als wenn uns die Zeit wegrennt, ein Gebrauchtwagenhändler unsere Not wittert und frech 2.000 Dollar bietet.

Wie ich schon schrieb, eine Rundreise um Australien bekommt man nicht geschenkt. Und diesmal meine ich die Kosten. :mrgreen:
Wahrscheinlich haben wir das Auto zu teuer gekauft (1.000 Euro über Wert). Aber er wurde direkt um die Ecke angeboten, der Verkäufer ist zu uns gekommen. Das hat uns eine Zugfahrt ins dreihundert Kilometer entferne Brisbane mit Übernachtung, Taxi und allem Neben-Schnick-Schnack erspart. Und wir sind beide nicht die größten Feilscher. Schwamm drüber.

Uns wurde der Wagen als ‚Off-Road-Jungfrau‘ verkauft. Das können wir nun beim aller besten Willen nicht mehr behaupten. 3.500 Kilometer auf Wellblechpisten und Schlagloch-Wegen haben dem Bundy sehr zugesetzt. Inzwischen hat er über 400.000 Kilometer runter, ist 24 Jahre alt. Das macht sich auch nicht sooo gut in der Anzeige.

Das killt vor allem Reifen und die Stabilisierung-Stangen fürs Fahrwerk – da haben wir einige tauschen müssen.

Übles Wellblech – was dem Auto am meisten zusetzt.

500 Kilometer Wüste haben den Wert ebenfalls nicht gesteigert.

Flussquerungen sind noch das Harmloseste.

Von der Campingausrüstung, für die wir 2.700 Euro ausgegeben haben, ist nicht mehr viel Gutes übrig geblieben. Über ein Jahr Intensivnutzung unter australischer Sonne haben der Ausrüstung massiv zugesetzt. Mit Glück wäre der Haufen noch 500 Euro wert.

So sieht die Rechnung aus (alles in Euro).

– Kauf Auto                              8.500 (etwas über Marktpreis in Bundaberg)
– Campingausrüstung             2.700
– abzügl. Verkauf                  – 4.900 (genau auf den Punkt gem. Liste)

– Versicherung/Steuern          1.700
– Reparaturen/Reifen/
Inspektion                            8.000

Ergibt einen Aufwand fürs Auto von 16.000 Euro. Schluck.

Bei den Reparaturen haben wir etwas Pech gehabt, dass der Zylinderkopf kaputt gegangen ist (3.200 Euro). Der Rest ist normaler Verschleiß auf den Holperpisten.
Der Wagen inklusive Ausrüstung hat uns also knapp 40 Euro am Tag gekostet.
Jetzt ist auch klar, warum Verleih-Firmen dafür zwischen 150 und 180 Euro am Tag berechnen. Fix ist an dieser Stelle die Aktion schön gerechnet, dass wir mindestens 45.000 Euro gespart haben. :mrgreen:

Neben dem ganzen gesparten Geld haben wir die Erkenntnis gewonnen, dass ‚Off-Roaden‘ unser Hobby sein könnte. Hier in Australien. Unsere Begeisterung hallt nach. Das ging so weit, dass Achim auf die Idee kam, den Bundy ‚irgendwo‘ unter zustellen. Wir für ein Jahr das Land verlassen, wieder kommen, um noch eine Runde zu drehen. Auf unserer Karte gibt es noch so viele Straßen zu entdecken.

Wir würden unseren eigenen 4×4 Club gründen. ;-)

Die roten Linien wären noch eine weitere Reise wert.

Überhaupt Australien. Wenn man uns ließe, würden wir bleiben. Wir haben alle Visa-Varianten durch und es gibt keine Chance für uns. Wir sind zu alt. Australien sucht sich genau aus, wen sie rein lassen. Alte Leute haben sie selber schon genug. Eine Investition von 2,5 Millionen AUS-Dollar wäre die einzige Option.

Schon gut, wir haben verstanden.
Wir sind am Packen und der Bundy ist verkauft. Danke, du treue Karre. Hast uns nicht einmal im Nirgendwo im Stich gelassen. Der Spruch der ersten Stunde bei der Wagensuche fällt uns wieder ein: „Man kann mit jedem Auto ins Outback fahren, willst du zurück kommen, muss es ein Toyota sein.“

In solchen Gegenden braucht man ein zuverlässiges Auto … Toyoootaaaa!

70

Einmal rund Australien – ein Fazit

14.April.25, Australien/QLD/Burnett Heads, Tag 3.971

Zuerst etwas Statistik:

  • 31.388 Kilometer gefahren
    davon 3.500 auf unbefestigten Straßen
    Verbrauch 3.997 Liter/12,73 Schnitt auf 100 Kilometer
  • 13,5 Monate (413 Tage)
    ergibt einen Tages-Durchschnitt von 76 Kilometern, die längste Strecke betrug 568 km, die kürzeste 8 km
  • 148 verschiedene Campingplätze
    ergibt eine durchschnittliche Standdauer von knapp drei Tagen
  • 1.083 Kilometer sind wir immerhin gewandert (Achims Schuhe sind hin), plus mindestens tausend Kilometer Campingplatz Wege zur Toilette
  • dreimal haben wir unsere eigene Kurslinie gekreuzt
  • Verluste: drei Kaffeebecher, zwei Abwaschschüsseln, zwei geplatzte Reifen, diverse Reparaturen, eine gebrochene Schulter (die zum Glück auf den letzten zweihundert Kilometern)

Gewinn: Eine unvergessene Erfahrung.

Rund Australien – Im Osten sind wir gestartet und zunächst im Uhrzeigersinn gefahren. Als wir wieder an der Ostküste angekommen sind (nach 8 Monaten), begann das wahre Abenteuer. Über die coolsten Strecken ins Zentrum und über die Simpson zurück in den Süden. Der verrückteste Abschnitt. Von dort ging es an der Küste entlang gegen den Uhrzeigersinn zurück nach Bundaberg.

Geschenkt bekommt man so eine Rundreise nicht. Und damit meine ich nicht die Kosten. :mrgreen:
Um in einem Geländewagen mit Dachzelt 31.000 rund Australien zu fahren, braucht man eine gute Portion Abenteuerlust. Ein Hang zum Anspruchslosen hilft. Mit Klapptisch und zwei Stühlen hängt man am unteren Ende der Camper-Nahrungskette. Spartanischer geht nicht.
Das führt zum einzigen Nachteil unserer Reise: Null Privatsphäre!
Kein Raum zum Zurückziehen. Das Dachzelt kann man tagsüber vergessen. Es ist einfach zu heiß. Sich nach einer Wanderung mal für eine halbe Stunde lang machen können, haben wir vermisst. Da wirft man neidische Blicke auf die kleinsten Wohnwagen.

Leben auf kleinstem Raum – Sparta pur. Nicht nur einfach, besonders wenn es regnet oder extrem heiß ist.

Der Rest war größer, besser, anders als wir es erwartet haben. Anstrengend zuweilen, klar. 47 Grad Hitze ist kein Pappenstiel. Fliegen-Invasionen sind mit steigender Tagestemperatur zunehmend schwerer zu ertragen. Rüttelpisten bringen Mensch und Maschine nahe an die Leistungsgrenzen. In Australien tendiert alles extrem zu sein. Extrem heiß, extrem einsam, extreme Straßenbedingungen. Extrem phantastisch!
Am besten hat uns das Outback gefallen. Endlose Steppen und Halbwüsten. Unwirtlich. Schwer zu begreifen. Menschenleer. Und ein bisschen gefährlich. Zwischen endlosen Kilometer Schotterpisten liegen Gebirge mit Schluchten nicht von dieser Welt. Der Mars muss als Vergleich herhalten. Die Schönheit der Schluchten nimmt einem den Atem. Perfekte Harmonie – alles passt zusammen. Farben, Formen und die schwirrende Hitze, die Spiegelungen an den Horizont zaubert.

Das größte Abenteuer war die Simpson Wüste – 1000 Dünen in fünf Tagen.

Der verrückteste Campingplatz mitten in der Wüste. Hunderte Kilometer von jeder Behausung entfernt.

Am Ende der Simpson die ‚Big Red‘. Die höchste Sanddüne.

 

Freiheit im Outback.

Immer wieder diese Weite. Davon konnten wir nicht genug bekommen.

Farbenrausch im Kennedy Ranges Nationalpark

Zum Staunen im Purnululu Nationalpark

 

Das zweite Highlight sind die Tierbegegnungen. Kein Tag ohne Tiere. Nicht jeder liebt Schlangen. Wir finden sie großartig. Spannende Viecher, aber schwierig zu finden. Die meisten hauen ab, bevor man näher kommt.
Kängurus und die anderen Beuteltiere machen gute Laune. Echte Touristen-Lieblinge. Wir sind nicht müde geworden sie zu beobachten.

 

Jeder liebt Kängurus

Harmloses Freshi – Süßwasser Krokodil

Salty – Salzwasser Krokodil. Mit den Kameraden ist nicht zu spaßen.

Seltene Begegnung – ein Dornenteufel – die hübscheste Echse Australiens

Unsere ungewöhnlichste Begegnung – eine rotbäuchige Schwarzotter verschlingt eine Eidechse.

Australiens Knuddel-Bären. Zweimal hatten wir das Glück in freier Wildbahn auf Koalas zu treffen.

Australien hat über 60.000 Kilometer Küstenlinie, alle Buchten und Inseln einberechnet. Wir haben uns von den Küsten etwas fern gehalten – ungefähr nur 7.500 Kilometer sind wir am Wasser entlang gefahren. Es scheint, dass alle Küsten in Konkurrenz zu einander stehen, welcher Kilometer der schönste sei.

Küste im Süden

Küste im Westen

Küste im Norden

Küste im Osten

Wir hatten schon ein paar verrückte Ideen die letzten Jahre: mit dem Bus durch Südamerika gondeln, zu Fuß eine viertägige Wanderung durch den Dschungel zur Ciudad Perdida unternehmen. Und auf die Osterinsel segeln.
Der Roadtrip rund Australien ist die Krönung. Einer der besten Einfälle, den wir je hatten. Erst hatten wir acht Monate geplant, um schnell auf vierzehn Monate zu verlängert. Der Trip war genau unser Ding. Freiheit pur.
Jetzt hängt die Karte im Salon. Wir staunen noch immer über die Strecke. Sind glücklich und ein wenig stolz, das geschafft zu haben.

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Zurück in der „Zivilisation“

23.09-27.09.24, Australien/QLD/Birdsville, Tag 297-301 Roadtrip, 24.966 km total, Tages-km 42+318+332


Unsere Zivilisation nach der Wüste heißt Birdsville und ist ein Outback-Kaff mit 110 Einwohnern. :mrgreen: Gegründet vor 150 Jahren, umgeben von großen Rinderfarmen, die in der gleichen Zeit entstanden. Der dauerhaft wasserführende Diamantina River machte am Rande der Wüste ein Überleben möglich.
Heute existiert noch eins der alten Hotels und eine Tankstelle, die ein paar Grundnahrungsmittel verkauft. In unserem Kühlschrank kann man bereits den Boden sehen, aber es reicht zum Überleben, was der Shop präsentiert. Der Campingplatz bietet für 20 Dollar schattenlose, staubige Stellflächen. Hat jedoch eine der besten Campküchen aller Zeiten.

Tankstelle in Birdsville – gegen die Preise auf der anderen Seite der Wüste ist es hier moderat. 2,72 Dollar statt 3,05. Der Diesel kommt aus Townsville – 1600 Kilometer entfernt.

So eine blitzblanke Küche! Da kann sich das Uluru-Camp mal umsehen.
Dazu noch einen Backofen. Sehr selten. Wir kaufen Fertigpizza und pimpen die etwas auf. Ein Fernseher ist auch noch vorhanden. :-)

Pelikane neben dem Campingplatz im Diamantina River. 1300 Kilometer von der Küste entfernt. Witzig.

Wir buchen uns gleich für drei Nächte ein. Heiße Dusche, Auto aufräumen, Wunden lecken und den Wüstentrip verarbeiten. Dafür ist Birdsville hervorragend geeignet. Viel Ablenkung gibt es nicht. Das Informationszentrum zeigt (kostenlos) einen einstündigen Film über den Diamantina-Bezirk. Genau die einsame Region, die wir in den letzten fünf Wochen durchfahren haben. Zeitzeugen berichten über das harte Leben auf den Farmen. Damals. Ohne Strom und Versorgung. Hunderte Kilometer entfernt vom Rest der Welt. Ein weiterer Quell an Information ist der Friedhof. Die Grabsteine erzählen coole Geschichten. Und dass die Aborigines eine erhebliche Lebenserwartung hatten. Entweder waren sie besser an das harsche Leben angepasst, oder es stimmt mit der Zählweise von Jahren etwas nicht.

Der Friedhof ist reichlich zerzaust.

Stelle ich mir gut in Deutschland vor: Geboren am Wasserloch Neuharlingersiel.

Alle Aborigines weisen ein hohes Alter aus. Die Weißen schaffen kaum mal die 60. Schön finde ich, dass die besonderen Fähigkeiten erwähnt werden.

Hier der Regenmacher!

Frank der Alleskönner!

Als wir uns für die Simpson entschieden haben, wussten wir, dass wir uns mit Birdsville in eine Art Sackgasse manövrieren. Alle Wege hier raus sind aus Schotter. Im Westen und Norden waren wir. In den Osten möchten wir erst in ein paar Monaten. Und Richtung Süden erwartet uns der Birdsville Track. Ein legendärer Track auf dem früher Rinder getrieben wurden. Berüchtigt für seinen schlechten Zustand auf 500 Kilometer Länge. Ein einziges Roadhouse steht an der Piste.

Und dann wird Regen für Birdsville und Region vorhergesagt. Ausgerechnet hier, wo statistisch nur 16 Zentimeter Regen im Jahr fallen. In den Nachrichten kommt die Meldung, dass es der nasseste September am Uluru war, der je gemessen wurde.
Wir verlängern. Nach Regen sind die Outback-Straßen häufig unpassierbar und werden gesperrt. Wer trotz Sperrung einfährt, darf mit Strafen rechnen. Und auf den 500 Kilometern irgendwo stecken bleiben, da haben wir keine Meinung zu. Dann lieber noch einmal Pizza aus dem Ofen.

In Birdsville blüht es gelb. Auch hier ist viel Regen dieses Jahr gefallen.

Wenn die Wüste blühen will, dann macht sie es auch. Blattlos drückt sich dieses Kraut aus der Erde.

Nach vier Nächten verlassen wir Birdsville. Der Track ist offen. Wir dürfen fahren. Achim hat mal wieder Spaß. Stellenweise ist es glitschig wie Schmierseife. Weiter Richtung Süden hat es nicht geregnet, es geht gut voran. Der Birdsville Track ist in einem hervorragenden Zustand. Glatte Piste, kein Waschbrettbelag. Legende war gestern.
Wir übernachten im Roadhouse, um die Strecke zu halbieren.

Sind die Straßen gesperrt, rückt der Sheriff mit dem Schraubenschlüssel an und ändert die Beschilderung.

Vor uns war schon einer unterwegs. Der Schlingerkurs kommt vom Schmierseifenbelag. Auch Achim kann die Spur nicht halten.

Shield-Snoutet Brown Snake. Zwei Stück dieser Braunschlage sehen wir auf dem Birdsville Track. Glückspilze sind wir.

Gefährlich giftig. Braunschlangen können was!
Die Bestimmung der Schlangen bekommen wir durch eine facebook-Gruppe. Die haben es echt drauf.

Roadhouse Mungerannie.

In Roadhouses wir typischerweise etwas gesammelt – Hüte, BHs, Flaschenkühler. Hier sind es signierte Dollarscheine.

Und dann ist die Schotterpiste zu Ende. Wir erreichen Marree und kreuzen hier unsere eigene Kurslinie. Theoretisch haben wir Australien umrundet. Mission erfüllt. Aber es gibt für alles Regeln. Bei einer Weltumsegelung gilt (TO), dass das Schiff auf eigenem Kiel seine Kursline kreuzt und alle Längengrade und den Äquator überquert. Bei einer Australienrunde – the big lap – muss man alle Hauptstädte der ‚States von Australien‘ durchfahren haben.  Da fehlen uns noch einige. Das Abenteuer darf also weiter gehen.

Am Denkmal für Stuart – dem ersten Durchquerer Australiens in Nord-Süd kreuzen wir unsere Kurslinie. Mangels Straßenalternativen im Zentrum fahren wir jetzt ein Stückchen doppelt.

Noch mal weitere 550 Kilometer gefahren und noch immer sind wir in Outback. Wir lieben es!

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